Alone - Die tödlichen Schwestern

Alone - Die tödlichen Schwestern

Originaltitel: Alone
Genre: Horror • Drama
Regie: Bhushan Patel
Hauptdarsteller: Bipasha Basu • Karan Singh Grover
Laufzeit: DVD (123 Min)
Label: SchröderMedia Handels GmbH
FSK 16

Alone - Die tödlichen Schwestern   06.02.2021 von MarS

Im Jahr 2015 entstand der indische Horrorfilm Alone - Die tödlichen Schwestern, und damit das Remake des gleichnamigen thailändischen Horrorfilms aus dem Jahr 2007. Der wiederum basierte auf der Episode "My Brothers Keeper" aus der Reihe Tales From The Crypt. Schröder Media veröffentlichte den Film nun erstmals auf DVD...

 

Inhalt

 

Sanjana und ihr Ehemann Kabir führen ein schönes Leben in Mumbai. Ihrem Heimatort Kerala hat Sanjana den Rücken gekehrt, nachdem ihr siamesischer Zwilling Anjana bei der Trennung ums Leben gekommen ist, und sie deshalb von Schuldgefühlen geplagt wurde. Doch nun ist ihre Mutter erkrankt, und Sanjana kehrt gemeinsam mit Kabir zurück an den Ort ihrer Kindheit. Kaum angekommen, wir Sanjana von düsteren Visionen heimgesucht, und sie ist davon überzeugt, dass der Geist Anjanas es auf sie abgesehen hat. Aber nicht einmal Kabir nimmt ihre Angst ernst, und vermutet ein psychisches Problem. Als sich Sanjanas Wesen aber plötzlich verändert, muss sich auch Kabir der finsteren Wahrheit stellen...

 

Nach dem ordentlichen Horrorstreifen 3 Uhr nachts: Paranormale Alpträume war unser Interesse an indischen Genrewerken geweckt, und so durfte auch Alone - Die tödlichen Schwestern in unserem Player platznehmen. Ein schwerer Fehler, wie sich schon bald herausstellen sollte...

 

Alone - Die tödlichen Schwestern versucht sich zwar als Horrorfilm, beweist dabei aber so wenig Gespür für Timing, Spannungsaufbau und Atmosphäre, dass die gut zwei Stunden Laufzeit zu einer echten Qual werden. Es hätte eigentlich so einfach sein können, denn für seine Horrorszenen bedient sich der Film jeglichen gängigen Klischees, das er finden konnte, und schafft es dabei sogar, ein wenig Gruselstimmung aufkommen zu lassen. Schlecht platzierte und von extremer Sounduntermalung begleitete Jumpscares lassen diese Momente aber schnell wieder verpuffen, während der Rest der Inszenierung in einem Horrorfilm so deplatziert erscheint, wie es ein Inhalt nur sein kann. So nutzt Alone - Die tödlichen Schwestern das obligatorische Liebesdrama nicht einfach nur als Aufhänger, sondern fokussiert sich in den vielen ruhigen - und meist entweder zähen oder nervtötend schlechten - Passagen so stark auf die Beziehungsproblemchen der Hauptfiguren, dass der Grusel komplett aus den Augen verloren wird. So wird letztendlich in allen inhaltlichen Bereichen jedes Klischee-Element bis aufs Äußerste ausgereizt, teilweise sogar darüber hinaus. Spätestens dann, wenn der Ehemann aus unerfindlichen Gründen zum nächsten Ständchen ansetzt und in typisch indischem Stil seiner Holden ein Liedchen trällert, fühlt man sich tatsächlich wie im falschen Film. Leider machen es einem die Darsteller auch nicht wirklich einfacher, denn der völlig talentbefreite Cast glänzt nicht gerade durch Authentizität oder Können. Dieser Eindruck wird durch die im Verlauf gefühlt immer mieseren Dialoge der deutschen Synchronisation sogar noch weiter verstärkt. 

 

Bildergalerie von Alone - Die tödlichen Schwestern (3 Bilder)

Details der DVD

 

In den hell ausgeleuchteten Tageslichtszenen zeigt Alone - Die tödlichen Schwestern, dass es sich um eine Produktion jüngeren Datums handelt, denn dann ist das Bild angenehm scharf und bietet eine schöne Farbgestaltung bei ordentlichem Kontrastgefüge. Wird es allerdings dunkler, fallen auch die Bildwerte massiv ab. Neben ausgeprägtem Banding wird das Bild deutlich schwammiger und verliert auch auffällig an Schärfe. Die Tonspur ist komplett im vorderen Boxenbereich angesiedelt, wird dort aber durchaus klar wiedergegeben. Leider hat die deutsche Tonspur allerdings mit gelegentlichen Tonaussetzern sowie Effekt- und Soundtrackausfällen zu kämpfen, wobei der Ton in der Synchronfassung hörbar über den Originalton gelegt wurde, was für zusätzliche Lautstärkeschwankungen sorgt. Eine kurze, etwa fünf Sekunden lange Sequenz liegt übrigens nur im Originalton vor. Nachdem diese jedoch immerhin vorhanden ist, scheint die DVD komplett ungekürzt zu sein.



Cover & Bilder © Schröder Media Handels GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Hätten wir diese Schwestern mal lieber alleingelassen. Alone - Die tödlichen Schwestern hat als Gruselfilmchen seine Momente. Diese sind aber über die viel zu lange Laufzeit von gut zwei Stunden nicht nur spärlich gesät, sondern verpuffen dank schlechtem Timing in Belanglosigkeit, während der Rest der Handlung einfach nur nervtötend und unpassend wirkt. Auch ohne das Original zu kennen, wage ich zu behaupten, dass die thailändische Variante und/oder die zugrundeliegende Episode aus Tales From The Crypt einfach besser sein müssen, als dieses völlig verkorkste indische Remake. Einen Punkt für ein paar nette Momente sowie hübsch anzuschauende Darsteller, sowie einen Gnadenpunkt alleine dafür, dass der trällernde Ehemann nicht auch noch zum Tanz angesetzt hat. 


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