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Another Sight
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BEWERTUNG |
28.09.2018 von Born2bewildManch ein klassischer Plattformer wie Super Mario wurde schon so häufig gespielt, dass man ihn quasi schon blind beherrscht. Another Sight betrachtet das Ganze aus einer anderen Perspektive. Hier ist die Hauptakteurin fast blind. Ob so die Rechnung aufgeht oder wir uns lieber die Augen ausgekratzt hätten, erfahrt Ihr in unserem Review…
Kit wacht in einer ihr unbekannten Höhle auf. Sie erinnert sich nicht mehr daran wie sie hierhin gekommen ist, nur, dass sie sich mit ihrem Vater gestritten hat. Leicht benommen steht sie auf und beginnt die Höhle zu erkunden, als der Boden unter ihr nachgibt und sie in die Tiefe stürzt. Als sie wieder aufwacht, kann sie buchstäblich ihren Augen nicht trauen. Sie ist fast Blind und erkennt nur schwache Umrisse in sehr kurzer Distanz. Gerade schon am Verzweifeln, stößt sie auf eine Katze. Schnell stellt sie fest, dass sie durch die Geräusche, die das Tier macht, ihre Umgebung besser „sehen“ kann, ähnlich einem Sonar. Gleiches gilt auch für andere Geräusche in der Umgebung. Eigentlich möchte sie so schnell wie möglich zurück zur Oberfläche, doch der einzige Weg führt sie immer tiefer in die Höhle. Glücklicherweise folgt ihr aber die Katze auf Schritt und Tritt. In diesem Gewusel geht ihr ihr Vater nicht mehr aus dem Kopf, den sie unbedingt finden möchte. Ein Gefühl sagt ihr, dass da etwas nicht stimmt…
Wird Kit ihren Vater wiederfinden können? Wird sie je wieder normal sehen können? Was hat es mit dieser Höhle auf sich und wo führt sie hin?
Another Sight ist eine Mischung aus Plattformer und Adventure. Kit sieht nur in einem sehr kleinen Umkreis und bewegt sich daher sehr langsam. Wenn sie sich aber in der Nähe von lauten Geräuschquellen oder eben die Katze in ihrer Nähe miaut, erweitert sich ihr Sichtradius und sie kann sich schneller bewegen. Notwendig ist das gerade bei Sprungpassagen, bei denen sie häufig nur die Plattform sieht, auf der sie steht und nur springen kann, wenn sie das Ziel auch sieht. Da ist die Katze dann unbedingt notwendig. Es gilt aber auch häufig Rätsel zu lösen, bei denen zum Beispiel Kit einen Schalter drücken muss, damit ihr Begleiter weiterkommt, oder eben umgekehrt. Im späteren Spielverlauf können Aktionen auch tödlich enden und es kommen Schleichpassagen dazu, bei denen sie versuchen müssen unerkannt zu bleiben. Auf ihrer Reise begegnet das Duo vielen bekannten Persönlichkeiten wie Tesla oder Van Gogh. Insgesamt sind die Passagen sehr gut lösbar, doch sind die sehr hakeligen Jump `n Run-Passagen häufig ein Graus. Kit hüpft gerne mal als hätte sie zwei gebrochene Beine und der Kater springt gerne über sein Ziel hinaus. Eine Spielzeit von ungefähr sechs Stunden ist aus unserer Sicht absolut in Ordnung. Je näher man dem Ende kommt, desto höher wird die Spannung. Erreicht man dieses jedoch, sind die drei alternativen Enden irgendwie eine Enttäuschung, denn sie sind alle etwas kurz und verschenken viel Potential. Es bleiben irgendwie zu viele Fragen offen. Positiv zu erwähnen ist, dass man jeden „Level“ noch einmal wiederholen kann, um Versteckte, Informationen über die einzelnen Protagonisten und Orte zu finden.
Technik
Grafisch gesehen ist das Spiel sehr solide. Zwar ist es keine High-End-Grafik, weiß aber gerade durch die künstlerische Komponente zu überzeugen. Der Sound und besonders die Musik sind hervorragend gelungen. Ich fühlte mich hierbei musikalisch sehr an Die weiße Lilie erinnert. Technisch veraltet wirkt dabei das Speichersystem, das an das klassische Checkpoint-System erinnert. Stirbt man, wird man ein paar Sekunden zum letzten Autosave zurückgesetzt. Allerdings macht es einen Unterschied, ob man stirbt, über das Menü zum letzten Speicherpunkt zurückspringt oder neu in das Spiel einsteigt. Das ist manchmal aber ein Segen, aber an einigen Stellen führte die Autosave-Funktion mehr zu Frust. Da ist zum Beispiel eine Tür verschlossen, die normalerweise offen sein sollte. Hier kann man dann aber nochmal über das Menü zurückspringen, muss dafür aber auch die Passage davor wiederholen. Gesteuert werden kann am PC wahlweise über ein Gamepad oder über die Tastatur. Bei der Tastatursteuerung empfehle ich eine robuste Leertaste und eine bissfeste Unterlage 😉 Das Fazit von: Born2bewild
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