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Battleship

Publisher: Activision
Entwicklerstudio: Double Helix
Genre: Action
Sub-Genre: Ego-Shooter / Taktik
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 20.04.2012
USK 16

Battleship   29.06.2012 von Panikmike

Neben dem Kinofilm Battleship mit Liam Neeson, der im April 2012 in die deutschen Kinos kam, veröffentlichte Activision auch eine Videospielumsetzung. Eines der bekanntesten Brettspiele ist nun auf den Konsolen spielbar, jedoch mit einer speziellen eigenen Note. Ob nach dem Spielen alle Schiffe versenkt sind oder alle im Hafen der Langeweile verblieben sind, könnt Ihr in unserem Bericht nachlesen …

B7 – Treffer, versenkt
Eigentlich sollte man meinen, dass ein Publisher aus der Vergangenheit lernen müsste. Doch beim Thema Filmumsetzungen ist die Antwort ein klares NEIN! Warum sonst werden immer wieder mäßige Spiele veröffentlicht, die auf einem Film oder in dem Fall sogar auf einem Brettspiel basieren? Noch vor Jahren musste man einfach nur mit dem richtigen Equipment dem Mitspieler gegenübersitzen und mit ihm eine Konversation auf Zahlen- und Buchstaben-Ebene führen. „‘A2‘ – ‘Wasser‘ – ‘B6‘ – ‘Treffer‘ – ‘B7‘ – ‘Treffer, versenkt‘“ waren damals gebräuchlichen Wendungen. Heutzutage geht natürlich alles digital, jedoch ist Battleship keine Umsetzung des damaligen Spielprinzips. Das Videospiel geht einen Schritt weiter. Es nimmt Mechaniken, Settings und die Aliens aus dem Film und kombiniert das mit einem Ego-Shooter. Kling komisch, ist aber so!

Alle an Land
Die Geschichte ist schnell erzählt. Bei einem Manöver vor der schönen Inselkette von Hawaii entdeckt die Marine ein unbekanntes Schiff in den Gewässern. Niemand reagiert auf Funksprüche, doch kurz nach dem versuchten Kontakt greifen Aliens an. Der Spieler darf nun in die Rolle des Soldaten Mathis schlüpfen und an Land in Ego-Perspektive gegen die Außerirdischen antreten. Nebenbei kann man mit nur einem Druck auf eine Taste des Controllers zur typischen „Flottenmanöver“-Sicht schalten. Von oben können nun U-Boote und Kampfschiffe befehligt und als Unterstützung eingesetzt werden. Damit lassen sich verschlossene Höhlen öffnen bzw. können sich dem Land zu stark nähernde Boote einfach weggeballert werden. Die Gefechte laufen allerdings automatisch ab. Es ist leider nicht möglich, ein Schiff selbst zu steuern. Außer der Spieler sammelt einen sogenannten Joker auf, der beim Töten der Feinde liegen bleibt. Mit einem kann dann ein Schiff für 20 Sekunden gesteuert werden, andere bringen zum Beispiel mehr Angriffskraft.

Ein Held ohne Gesicht
Die Idee selbst, einen Ego-Shooter mit Strategieeinlagen zu kombinieren, ist nicht neu. Generell ist dies auch nicht schlecht, jedoch scheitert es hier an der Ausführung. Auch wenn zu jederzeit quasi zwischen den Genres hin- und hergeschaltet werden kann, so bringt das Spiel nicht den Spielspaß, lange vor der Konsole sitzen zu bleiben. Auf lange Sicht gesehen nervt es sogar, die Entwickler hätten sich an dieser Stelle eher für ein Genre entscheiden sollen, anstatt sie zu kombinieren. Leider scheitert das Spiel nicht nur an der Kombination, sondern auch an der Abwechslung. Soldat Mathis ist ein Protagonist, der nach dem Spiel in Vergessenheit gerät. Die Missionen sind seelenlos und sind bei zig anderen Ego-Shootern in derselben Weise vorhanden. Zerstöre dies, beschütze das und natürlich: Töte alle Aliens – mehr ist es nicht! Mathis ist also ein Held, der zu jederzeit durch einen anderen Helden ausgetauscht werden könnte.

Bildergalerie von Battleship (8 Bilder)

Kriegsflotte oder Schiffskutter?
Gehen wir mal zur technischen Seite über. Leider ist das auch ein Schuss ins kalte Wasser. Generell ist die Grafik durchaus nett anzusehen, das Insel-Setting haut jedoch keinen mehr vom Hocker. Pixel-Strände, kantige Objekte und eine Detailarmut machen sich in Battleship breit. Die Grafik wirkt im Allgemeinen unrund und unfertig, ein Vergleich mit Crysis, Battlefield und Co. wäre Blasphemie. Soundtechnisch kann das Spiel einiges bieten, schwimmt aber dennoch nicht aus dem Einheitsmeer hinaus. Die Synchronisation ist gelungen, der Soundtrack wurde passend gewählt, von einer Liebe zum Detail ist dennoch keine Spur zu sehen. Die Sprachausgabe, die Effekte und die Melodien passen eben zum Rest des Spiels.


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Wer keinen großen Anspruch auf Abwechslung und auf Helden unserer Zeit legt, den kann Battleship ein paar schöne Stunden bescheren. Die Ansätze sind nicht schlecht, jedoch ist die Ausführung wieder einmal misslungen. Wie bei vielen Filmumsetzungen fehlt nicht nur die Seele, sondern vor allem auch die Zeit, denn unter Druck schaffen es die wenigsten Programmierer, ein gutes Spiel zu entwickeln. Die Mischung aus Ego-Shooter und Taktik scheitert leider an vielen Dingen. Die Grafik ist nicht auf dem neuesten Stand, die Geschichte ist emotionslos und eine Abwechslung sucht man vergebens. Auf einen Mehrspielermodus wurde komplett verzichtet, doch dies wäre sicherlich eine gute Alternative gewesen. Abschließend kann ich nur sagen, dass mir Battleship zwar ansatzweise Spaß gemacht hat, jedoch nur für eine äußerst kurze Zeit.


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positiv negativ
  • Nette Idee …
  • Gute Umsetzung von Flottenmanöver …
  • … mit einer schlechten Ausführung
  • … welche durch die Kombination mit einem Shooter buchstäblich ins Wasser fällt
  • Veraltete Grafik
  • Keine Besonderheiten oder Überraschungen
  • Langweilige, seelenlose Story
  • Kein Mehrspielermodus





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