Black Cat - Collector´s Edition
|
BEWERTUNG |
02.09.2016 von MarSDie japanische Anime-Serie Black Cat aus dem Jahr 2005, basierend auf dem gleichnamigen Manga, war bisher nur als Einzelveröffentlichung verteilt auf acht Volumes in Deutschland erhältlich. Dank Nipponart erscheint nun endlich auch eine Gesamtausgabe als Collector´s Edition, die wir uns für Euch genauer angeschaut haben.
Die Kronos-Organisation beherrscht die Welt und sorgt für Stabilität, bei Gefahr oder unliebsamen Zeitgenossen auch mit Hilfe der hauseigenen Killer-Riege, den "Kronos Numbers". Einer dieser Killer, die Nummer XIII, ist Train Heartnet, der wegen seiner eiskalten, schnellen und tödlichen Art und der uneingeschränkten Loyalität gegenüber Kronos nur als "Black Cat" bekannt ist. Eines Tages trifft Train jedoch auf die hübsche Saya, eine Kopfgeldjägerin, die den sonst routinierten Alltag des Killers gehörig durcheinander bringt. So kommt es wie es kommen muss und "Black Cat" weigert sich während seines nächsten Auftrags, das kleine Mädchen Eve zu töten, die dank Nanotechnologie mehr Waffe als Mensch zu sein scheint. Zusammen mit ihrem Aufpasser Sven Vollfied, ebenfalls ein Kopfgeldjäger, flieht Train vor den "Kronos Numbers", um ein neues Leben anzufangen. Zunächst lässt Kronos von Train ab, da sich inzwischen eine Organisation namens "Apostel des Planeten" unter der Führung des ehemalige Kronos-Mitglieds Creed Diskens formiert hat, welche mit Hilfe von sogenannten "Tao-Kräften" die Herrschaft übernehmen will. Doch schon bald kreuzen sich erneut die Wege alle Beteiligten...
Eigentlich müsste man für Black Cat mehrere Kritiken verfassen, denn selten erlebt man eine Anime-Serie, die so zweigeteilt daher kommt wie diese. Dabei dient ein Zeitsprung von einen halben Jahr zu Beginn der achten Episode als klarer Wendepunkt, sowohl für die Handlung als auch die Figuren der Serie. Sind die Hauptcharaktere anfangs noch eher ruhig, besonnen und introvertiert, so erleben diese, allen voran Train Heartnet alias "Black Cat", in der siebten Folge eine extreme Kehrtwendung und wirken teilweise wie völlig andere Personen. So wird beispielsweise ohne jegliche Vorwarnung oder gar Erklärung aus einem eiskalten Killer ein gefühlsduseliger Chaot mit dauerhaftem Hungergefühl, der längst keine Kampfmaschine mehr zu sein scheint. Gleiches gilt für die Inszenierung selbst, die zunächst sehr düster und actionlastig ist und sich ab diesem Zeitpunkt sehr auf abgefahrene Details, durchgeknallte Ideen sowie den anfangs eher dezenten Comedy-Anteil fixiert, welcher nun oftmals in reinen Slapstick abgleitet. Zwar wird die Geschichte selbst recht schlüssig fortgeführt und bietet auch weiterhin noch einiges an Action, wirkt aber lange nicht mehr so intensiv wie noch zu Beginn, was vor allem an der teilweise wirren Einstreuung von Informationen und Zusammenhängen liegt. Nichts desto trotz kann Black Cat gut unterhalten und liefert einen interessanten Mix aus Action, Sci-Fi, Mystery und Comedy, der von einigen emotionalen Komponenten wie zum Beispiel Rückblenden in das Leben von Train und sympathischen Figuren, auch bei den Nebencharakteren, unterstützt wird. Im Gesamtbild betrachtet schafft es die Serie aber leider nicht, sein anfängliches, vielschichtiges Potential mit düsterer Atmosphäre umzusetzen sondern schlägt lieber anspruchslosere Wege ein, um den Zuschauer zu berieseln. Dies funktioniert jedoch trotz aller Ungereimtheiten sehr gut und so macht Black Cat letztendlich dann doch eine Menge Spaß.
Die Animationen von Black Cat sind meist wenig detailliert und auch in den Actionszenen oftmals eher statisch als dynamisch, was der Serie einen etwas altmodischen Look beschert, der jedoch ganz gut mit der Handlung harmoniert. Wie häufig in japanischen Anime-Serien sind die Farben nicht sehr kräftig und das Bild wirkt meist wie hinter einem trüben, milchigen Schleier. Eingesetzte CGI-Effekte fügen sich stimmig ins Bild ein und wirken unterstützend zum Geschehen, ohne unpassend zu wirken. Die deutsche Synchronisation ist sehr gut und bietet eine angenehme Stimmkulisse sowie passende Sprecher zu den einzelnen Figuren.
Das Bild der DVD kann leider nicht gänzlich überzeugen. Die Schärfe ist lediglich solide und auch der Kontrast liefert nicht immer saubere Werte. Immer wieder gibt es ein leichtes Flimmern zu beobachten und auch die Kanten der Figuren sind oftmals unschön verzogen bzw. zeichnen sich nicht klar ab. Für einen Anime ist das Bild hier ganz klar zu schwach ausgefallen. Der Ton ist im technischen Bereich etwas besser und liefert klare Dialoge sowie gelegentliche Einbindung der Surroundboxen im hinteren Bereich, um gezielte Akzente zu setzen. Während den Actionszenen hätte die Tonspur etwas mehr Druck und Dynamik vertragen. Sehr schön ist mal wieder die Collector´s Edition, die Black Cat von Nipponart spendiert bekommen hat. Diese überzeugt durch das tolle Design von Schuber und Digipak, welches diverse Charaktere und Momente aus der Serie zeigt, und das sowohl außen als auch im Inlay. Das Booklet liefert zudem einige Informationen über die Figuren der Serie, und das Poster dient als zusätzliches i-Tüpfelchen.
Abschließend der Episodenguide von Black Cat:
Alle Bilder Copyright © 2005 Kentaro Yabuki / SHUEISHA, BLACK CAT Project Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]