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Bob, der Streuner
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BEWERTUNG |
17.05.2017 von MarS
Wie es ein einfacher, obdachloser Mann mit der Hilfe einer streunenden Katze schaffen konnte, sein altes Leben hinter sich zu lassen und letztendlich weltberühmt zu werden, davon erzählt der Straßenmusiker James Bowen in seinem biografischen Buch "A Street Cat named Bob", welches in 26 Sprachen übersetzt wurde und über ein Jahr in der Bestsellerliste der Sunday Times war. Die Verfilmung dieser herzerwärmenden Geschichte wurde nun von Concorde Home Entertainment fürs Heimkino veröffentlicht...
Wer sich von Bob, der Streuner eine weitere putzige Katzen-Komödie erwartet, der dürfte bereits nach kurzer Zeit schnell vor den Kopf gestoßen werden. Bob, der Streuner ist ein bewegendes, stellenweise jedoch auch bedrückendes Drama, welches ohne zu beschönigen den steinigen Weg eines obdachlosen, drogensüchtigen Straßenmusikers zurück ins Leben erzählt. Der Film legt großen Wert auf Authentizität und Realismus, wodurch das ganze Geschehen sehr emotional und mitreißend ist, ohne dabei jemals in eine kitschige oder schnulzige Richtung abzurutschen. Getragen wird der Film sowohl von Hauptdarsteller Luke Treadaway, der seine Rolle so intensiv verkörpert dass man als Zuschauer durchwegs der Meinung ist, den echten James Bowen auf seinem beschwerlichen Weg zu begleiten, aber auch von Kater Bob, in vielen Szenen vom originalen Kater gespielt, der eine für ein einfaches Tier unglaubliche Leinwandpräsenz an den Tag legt und damit stets die richtigen Emotionen vermittelt. Bob, der Streuner ist nur bedingt ein familientauglicher Film, da vor allem die Kleinsten mit dem doch sehr ernsten Geschehen deutlich überfordert sein dürften, und selbst im Freigabealter von 12 Jahren würde ich persönlich empfehlen, den Film den Kindern nur im Beisein der Eltern zuzumuten, um ggf. Erklärungen für die Ereignisse liefern zu können. Für ältere Kinder jedoch, aber auch für Erwachsene, ist der Film ein eindringliches, bewegendes Drama über eine ungewöhnlich starke Freundschaft zwischen Mensch und Tier, das wirklich nur das Leben selbst schreiben konnte und den Zuschauer ein ums andere Mal mitten ins Herz trifft.
Das Bild der Blu-ray ist angenehm scharf und detailliert. Die Farbpalette wurde passend zum Geschehen trist und unterkühlt gewählt, bleibt dabei aber stets natürlich. Nicht ganz perfekt ist der Schwarzwert, der hin und wieder ins bläulich-graue abfällt und damit für ein wenig Unruhe in dunklen Bereichen sorgt. Der Ton ist sehr gut ausbalanciert und bietet differenziert ortbare Signale sowie klare Dialoge. Immer wieder öffnet sich die Tonspur dank gezielt gesetzter Effekte weitläufig auf den gesamten Boxenbereich, wodurch vor allem die stimmigen Musiktracks für eine tolle Atmosphäre sorgen. Cover & Bilder © Concorde Home Entertainment GmbH Das Fazit von: MarS
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