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Bridge! The Construction Game

Publisher: Aerosoft
Entwicklerstudio: ToxSickLabs
Genre: Simulation
Sub-Genre: Konstruktionsspiel
Art: Midprice Titel
Erscheinungsdatum: 31.03.2011
USK 0

Bridge! The Construction Game   10.07.2011 von Der Ohm

Habt Ihr als Kind vielleicht auch Brücken aus alten Streichholzschachteln gebaut und versucht, euren Hamster lebend dort herüber zu jagen? Denkt Ihr bei Bridge nicht gleich an ein biederes Kartenspiel? Dann habe ich hier etwas für Euch Nachwuchsarchitekten. „Bridge! The Construction Game“ fordert den Statiker und den Bauleiter in Euch. Ob das Ganze in Arbeit ausartet oder letztendlich wirklich Spaß macht, erfahrt Ihr nun hier.

Wie idyllisch: Ein felsiges Bergpanorama, einsame Tannen und ein Fluss. Die Vöglein zwitschern und die Brückenfundamente glänzen in der Sonne. Doch wo ist die Brücke, die gestressten Großstädtern ihren Weg in den Skiurlaub ermöglichen könnte? Was für ein Glück, dass der motivierte Spieler den Auftrag bekommen hat, diese zu vollenden. Mit vorgefertigten Brückenelementen und einem meist knapp bemessenen Budget lässt sich das Werk vollenden.

Die bewegliche Seitenansicht ist wie ein Schachbrett in einzelne Felder aufgeteilt, an den Ecken befinden sich Punkte, die als Start und Ziel der jeweiligen Bauelemente dienen. Alle Elemente lassen sich diagonal, vertikal und horizontal auf bis zu zwei Konstruktionspunkte strecken.

Im ersten Level stehen neben der Fahrbahn nur 3 Eisenträger zur Verfügung. Diese können über oder unter die Straße gesetzt werden. Es kann jederzeit ein Stresstest gestartet werden, in dem Autos, Laster und später auch Züge über die Konstruktion geschickt werden können. Im ersten Level muss die Brücke nur über 20 Meter gespannt werden, und um ehrlich zu sein, sie hält auch problemlos ohne die Träger. Doch ab dem dritten Level ist ein gewisses Statikverständnis unumgänglich. Während Ihr die Trägerelemente setzt, müsst Ihr noch nicht auf physikalische Einflüsse achten. Doch wehe, Ihr betätigt bei langen Brücken unbedacht den roten Knopf mit dem Ausrufezeichen. Damit setzt unweigerlich die Erdanziehung ein und zieht eure Brücke allein vom Eigengewicht nach unten. Sollten alle Abschnitte grün seien, besteht keine akute Gefahr. Je mehr sich ein Element jedoch ins Rote färbt, um so höher ist seine Belastung. Doch wir vertrauen natürlich unserem Werk und lassen auf Knopfdruck den Verkehr rüber rollen. Was eben noch stabil anmutete, stellt sich nun schnell als wackelige Angelegenheit heraus. Das noch junge Bauwerk bricht unter der Last zusammen und die Fahrzeuge werden mitsamt der Brücke von den Fluten verschlungen. Da hilft kein Jammern, das Eisengitter muss noch einmal neu bedacht werden. Wieso ist gerade diese Stelle so belastet? Der Knobelspaß beginnt.

Grafisch macht das Spiel nicht allzu große Augen. Die Hintergründe sind recht detailarm, das Wasser endet stumpf am Ufer. Immerhin bietet die Engine die Möglichkeit, anisotropische Filterung und Anti-Aliasing einzuschalten und alles in Full-HD darzustellen. Für den Spielzweck ist die Grafik vollkommen ausreichend.

Ähnliches ist über die Soundkulisse zu berichten. Unaufdringliche Musik wird mit Naturgeräuschen versetzt. Klar gibt es noch Baugeräusche und ein leichtes Brummen, wenn der Verkehr rollt, aber das war es dann. Hier ist bei Konstruktionsspielen meist weniger mehr, und das wurde auch bei Bridge so gehalten.

Die Physik zu beobachten, und auch mal absichtlich die Autos im Wasser landen zu lassen macht echt Spaß und motiviert noch schnell ein weiteres, der insgesamt 30 mitgelieferten Level zu meistern. Diese erstrecken sich über drei verschiedene Hintergründe. Neben dem bereits erwähnten Bergpanorama dürft ihr noch ein Hafen und ein Industriegebiet bewundern.

Der integrierte Editor gibt Enthusiasten noch die Möglichkeit, weitere Level zu gestalten. Um alle Bauelemente nutzen zu können, muss das Spiel hierfür allerdings einmal durchgespielt werden.


Das Fazit von: Der Ohm

Der Ohm

Bridge! The Construction Game ist beileibe nicht das erste Brückenbau-Spiel, trotzdem hebt es sich aufgrund der professionellen Umsetzung von vielen Alternativen ab. Es macht teils unglaublich viel Spaß, die Physik des Spieles zu beobachten, gerade wenn ich hoffte, das die Brücke so eben noch hält. Ich kann das Spiel jedem Fan von Knobeleien und Puzzlespielen ans Herz legen. Wäre die Umgebungsgrafik noch ein wenig abwechslungsreicher gestaltet worden, hätte ich mich sogar zu einem weiteren Wertungspunkt hinreißen lassen.


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