Creepy Campfire Stories
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BEWERTUNG |
11.07.2015 von MarSKann ein Episoden-Horrofilm aus deutschen Landen, realisiert mit null Budget aber viel Liebe zum Film, von drei befreundeten Indie-Kurzfilm-Regisseuren überzeugen? Was dabei herauskam nennt sich Creepy Campfire Stories und MarS hat sich das Ganze einmal genau angeschaut ...
Es ist Halloween. Die Freunde Eddie und Ben möchten diese Nacht zusammen mit ein paar Mädchen genießen, also machen sie sich mit Nina und Melissa auf, um hoch über der Stadt ein Lagerfeuer zu entfachen, Radio zu hören, Bier zu trinken und, selbstredend für diesen Tag, sich gegenseitig Horrorgeschichten zu erzählen. Was sie dabei erleben wird ihr Leben für immer verändern ...
Wer sich auf Creepy Campfire Stories einlässt, dem sollte von Anfang an klar sein dass es sich um eine No-Budget-Produktion von Filmfreunden für Filmfreunde handelt. Wenn man unter diesem Aspekt an den Film heran geht, dann wird man durchaus mehr als positiv überrascht werden. Der Film besteht neben der Rahmenhandlung aus drei Kurzgeschichten, die thematisch unabhängig voneinander sind und sich untereinander stark unterscheiden. An dieser Stelle möchte ich kurz auf die einzelnen Episoden eingehen:
Episode 1: Brainscan 3000 (Regie: Alex Lotz) Eric ist ein Computerfreak dessen Lebensinhalt darin besteht, eine Möglichkeit zu finden, tote Gehirnzellen wieder zu neuem Leben zu erwecken. Auf diesem Weg möchte er vor allem anderen seine tote Schwester wieder zurück gewinnen. Bei einem Testlauf seines Programms geht jedoch so einiges schief, mit dem er nicht gerechnet hat ...
Brainscan 3000 erinnert den Zuschauer direkt an Filme wie Re-Animator und Frankenstein, kann aber auf Grund der zwar handgemachten aber nicht immer überzeugenden Effekte den Zuschauer nicht wirklich fesseln. Die Geschichte ist wenig überraschend und recht vorhersehbar und sollte deshalb mehr als Homage an die oben genannten Filme gesehen werden. Nach einem kurzen Einstieg wird Brainscan 3000 recht blutig, atmosphärisch kann der Film bei mir leider nicht punkten.
Episode 2: PSI (Regie: Daniel Konze)
Lara und Alex sind ein junges Paar und freuen sich über den Einzug in ihr eigenes Haus. Doch schon bald stellt sich heraus, dass sie nicht allein sind - etwas Unheimliches geistert durch die Flure ...
PSI ist der Klassiker unter den Horrorgeschichten und befasst sich mit einem Geist in den eigenen vier Wänden - für mich die beste der drei Episoden, denn PSI ist atmosphärisch dicht, bietet sehr gute, teils äußerst blutige Effekte und sogar diverse kleinere Jump-Scares. Alles in allem erinnert PSI schon nach den ersten Minuten stark an Paranormal Activity.
Episode 3: D.M.A. - Demonic Model Agency (Regie: Pascal Dieckmeyer)
Vanessas großer Traum ist eine Karriere als Model, auch wenn ihr alleinerziehender Vater davon wenig begeistert ist. Nach unzähligen Absagen erhält sie einen mysteriösen Brief, in dem sie zu einem nächtlichen Fotoshooting eingeladen wird. Ihr Gastgeber, der geheimnisvolle Allister Snoon, birgt jedoch ein unheimliches Geheimnis ...
Auch Episode 3 punktet durch eine tolle Atmosphäre. Außerdem bietet D.M.A. dem Zuschauer neben dem ebenfalls blutigen Höhepunkt als einzige Episode eine schöne überraschende Wendung zum Ende. Lediglich die Stimmen der Snoons sind hier etwas gewöhnungsbedürftig, weil sie verfremdet wurden.
Neben den einzelnen Episoden kann auch die Rahmenhandlung am Ende noch einmal durch eine unerwartete Wendung überzeugen und hinterlässt ein wohliges Grinsen bei jedem Horrorfan. Creepy Campfire Stories ist sowohl im schauspielerischen Bereich als auch bei den Dialogen sehr solide und schafft es dadurch, sich äußerst positiv von anderen Filmen des Indie-Genres abzuheben. Nicht unerwähnt bleiben sollte der tolle Soundtrack, der viel zur Atmosphäre des Films beiträgt und sich immer wieder sehr schön ins Geschehen einfügt.
Die Bildqualität - im vorliegenden Fall ein DVD-Screener - ist sehr ordentlich und präsentiert dem Zuschauer eine saubere Schärfe. Der Kontrast ist nicht immer optimal und hin und wieder gibt es Unschärfen, die allerdings meist stilmittelbedingt sind. Der Schwarzwert ist meist sehr gut, nur in wenigen Momenten wirkt das schwarz etwas grau. Der Ton ist sehr gut und präsentiert sich vor allem im Bereich des Soundtracks von seiner besten Seite. Die Dialoge sind jederzeit verständlich. Das Fazit von: MarS
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