Death Note - Box 01
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BEWERTUNG |
14.03.2019 von MarSNach dem Re-Release der japanischen Realverfilmungen der Animeserie Death Note steht nun auch Selbiges für das Original aus dem Jahr 2006 an. Kaze Anime veröffentlicht zunächst die ersten 18 Folgen in einer Box, die wir uns für Euch angesehen haben...
Inhalt
Light Yagami ist ein hochbegabter Schüler, für den die Welt sich mehr und mehr zu einem grausamen Ort entwickelt. Als Sohn eines Polizisten muss er hautnah miterleben, wie die Verbrechensrate immer mehr anzusteigen scheint, und auch ansonsten begegnet er überall nur Leid und Elend. Doch alles soll sich ändern, als er eines Tages auf dem Schulhof das "Death Note" findet, ein Notizbuch, welches angeblich jeden tötet, dessen Namen man hineinschreibt. Zunächst tut Light das Ganze als Unsinn ab, doch schon bald stellt er fest, dass er mit dem "Death Note" tatsächlich in der Lage ist, Menschen umzubringen. Das "Death Note" war früher das Eigentum des Shinigami Ryuk, eines Todesgottes, der ganz wie Light mit seiner eigenen Welt unzufrieden ist. Während Light beschließt, mit Hilfe des "Death Note" alles Böse auf der Welt auszulöschen, wird er fortan von Ryuk begleitet, der ihm die Regeln des tödlichen Notizbuchs erklärt und ihm als Beobachter zur Seite steht. Unter dem Namen Kira gelingt es Light zwar, das Verbrechen einzudämmen und immer mehr schlechte Menschen zu töten, doch schon bald ist im nicht nur die Polizei, sondern auch der mysteriöse "L" auf den Fersen. "L" ist ebenfalls ein genialer Ermittler, der stets aus dem Hintergrund agiert, und damit ein würdiger Gegenspieler für den hochintelligenten Kira...
Zugegeben: Trotz zahlreicher Adaptionen der Mangavorlage, wie Live-Action Filmen, einer Netflix-Serie, ja sogar Videospielen und einem Musical, ist das Re-Release der ursprünglichen Animeserie aus dem Jahr 2006 meine erste bewusste Berührung mit dem Death Note Universum. Doch dabei ist mir sofort klargeworden, wieso diese Serie eine so große Fanbase hat und warum das Ganze längst Kultstatus erreicht hat, denn ich kann diesen durchwegs positiven Eindruck eigentlich nur bestätigen. Kaum eine Animeserie hat mich jemals so in ihren Bann gezogen wie Death Note, eine Serie, deren Grundgeschichte bei genauer Betrachtung ebenso simpel wie effektiv ist. Das Grundgerüst besteht aus einem Teenager, der in den Besitz ungeahnter Macht gelangt, woraufhin er diese zunächst aus guten Motiven heraus einsetzt. Schließlich beginnt er allerdings, sich immer stärker als übermächtig zu fühlen und seine Fähigkeiten zu missbrauchen, nicht zuletzt auch um sich vor seinen Verfolgern zu verstecken. Das faszinierende an der Inszenierung ist jedoch die Art, wie das Ganze erzählt wird, denn Death Note besitzt zwar auch Elemente des Horrorgenres, entpuppt sich allerdings letztendlich als mit Hochspannung angereichertes Katz- und Mausspiel, bei dem man als Zuschauer immer wieder von einer der unzähligen Wendungen überrascht wird. Im Mittelpunkt stehen hier die geistigen Duelle zwischen den Hauptfiguren Light beziehungsweise Kira und "L", beide hochintelligent und beide sicher, dieses Spiel am Ende zu gewinnen. Während sich diese beiden stets gegenseitig ausspielen und übertrumpfen zieht sich die Schlinge um Lights Hals immer enger, nur um sich dann doch wieder durch Einfallsreichtum und Intelligenz zu lösen. Dazu kommen noch jede Menge Probleme aus anderen Richtungen sowie unerwartete Verzweigungen innerhalb der Geschichte. Bei all dieser Vielschichtigkeit vergisst Death Note jedoch nicht, immer wieder auch ethische Aspekte mit anzusprechen. Diese lösen beim Zuschauer unweigerlich die Frage auf, was man selbst an der Stelle von Light tun würde und ob man selbst in der Lage wäre, verantwortungsvoll mit seiner Macht umzugehen. Interessant ist, dass im Verlauf der Geschichte der eigentlich als Horrorfigur prädestinierte Shirigami Ryuk ebenso wie seine Todesgott-Kollegen weniger für einen zusätzlichen Gruselfaktor sorgen, sondern mit ihren oftmals gehässigen Kommentaren und bewusst vorenthaltenen Informationen über das "Death Note" vielmehr für eine kleine Prise Humor im ansonsten sehr ernsten und düsteren Geschehen zuständig sind.
Die Animationen von Death Note sind eher simpel gehalten und verfügen lediglich bei den Shinigami über etwas feinere Details, sorgen aber dank ihrem eher kalten, trostlosen Look dennoch für eine stimmige und ansprechende Optik. Die düstere Grundstimmung und der Ernst der Geschichte werden harmonisch durch die dezente, überwiegend von dunklen Farben bestimmte Farbgestaltung ergänzt. Im Gegensatz zu den einfachen Designs steht die gekonnte Inszenierung, die ganz wie ein Realfilm hervorragend mit diversen Kamerawinkeln und Stilmitteln wie Closeups und Splitscreens arbeitet. Sehr gelungen ist zudem auch das Sounddesign der Serie, angefangen von gezielten Effekten bis hin zum stets passenden und atmosphärischen Score. Die deutsche Synchronisation weiß bei den Hauptcharakteren ohne Ausnahme zu gefallen, bei den Nebenfiguren wurde jedoch bei genauem Hinhören teilweise mit den gleichen Sprechern gearbeitet.
Details der Blu-ray
Abgesehen von dem hin und wieder auftauchenden leichten Banding zeigt sich das Bild der Blu-ray scharf und kontrastreich, während die düsteren Farben recht satt ausfallen. Probleme im Kantenbereich sind keine auszumachen, lediglich schnellere Bewegungsabläufe bringen das Bild an mancher Stelle ein wenig ins Stottern. Insgesamt liefert die HD-Scheibe einen ansprechenden Gesamteindruck mit etwas Luft nach oben. Die Tonspur erweist sich als durchaus dynamisch und räumlich, was bei einer Abmischung in DTS-HD 2.0 nicht zu erwarten war. Bei klarer Kanaltrennung und sauberer Sprachausgabe verteilen sich kleinere Effekte sowie der atmosphärische Soundtrack bei passendem Equipment gut im ganzen Boxenspektrum.
Details der Edition
Die 18 Episoden der ersten Box verteilen sich auf drei Discs, die sich jeweils in einer minimalistischen Softbox befinden. Diese verfügen über ein Wendecover ohne FSK-Logo und liefern außer dem Antlitz der drei wichtigsten Figuren auf der Vorderseite sowie einem kurzen Episodenüberblick auf der Rückseite keine weiteren Details. Diese wiederum befinden sich auf dem Sammelschuber, in welchem alle drei Softboxen ihren Platz finden. Der Sammelschuber besteht aus dem für Kazé üblichen stabilen Karton und zeigt auf dem Cover ein simples Motiv, auf dem Light und "L" zu sehen sind. Insgesamt ist die erste Box von Death Note qualitativ hochwertig in spartanischem Design, was aber sehr gut zum Inhalt der Serie passt.
Episodenguide
Cover & Bilder © Tsugumi Ohba,Takeshi Obata / Shueisha ©DNDP, VAP, Shueisha, Madhouse Das Fazit von: MarS
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