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Die Tochter des Teufels

Originaltitel: February
Genre: Horror • Thriller • Drama
Regie: Osgood Perkins
Hauptdarsteller: Emma Roberts • Kiernan Shipka
Label: Koch Media Home Entertainment
FSK 16

Die Tochter des Teufels   05.01.2018 von MarS

Eigentlich war es zu erwarten, dass Osgood Perkins, Sohn von Anthony "Norman Bates" Perkins, für sein Regiedebüt das Horrorgenre gewählt hat. Wie er sich mit seinem Einstand schlägt, das erfahrt Ihr in der folgenden Kritik zu Die Tochter des Teufels (OT: February)...

 

Die 16-jährige Kat (wahrlich erschreckend: Kiernan Shipka) ist Schülerin auf dem katholischen Bramford-Mädcheninternat. Als die Winterferien anstehen soll sie eigentlich von ihren Eltern abgeholt werden, doch diese treffen nicht ein. So muss Kat zusammen mit Rose (Lucy Boynton), die ihr Schicksal teilt, über die Ferien unter der Obhut von zwei Betreuerinnen an der Schule bleiben. Während Rose ihre gewonnene Freizeit genießt und sich heimlich mit ihrem Freund trifft fühlt sich Kat zusehend unwohler in dem alten Gebäude. Sie wird schon bald von unheimlichen Visionen und mysteriösen Anrufen geplagt, die ihr immer mehr zu schaffen machen. Unterdessen flüchtet die junge Joan (Emma Roberts) aus einer psychiatrischen Einrichtung und macht sich per Anhalter auf den Weg zum Bramford-Internat...

 

Die Tochter des Teufels ist kunstvoll arrangiertes Arthouse-Horrorkino, das vor allem auf eine extrem minimalistische Inszenierung in allen Bereichen setzt und damit im Gegenzug eine unheimliche, beklemmende Atmosphäre zu erschaffen weiß. Selbst die technische Umsetzung setzt diesen Minimalismus fort, denn wenige, dafür durchdachte Dialoge, ein auf Brummen und elektrische Spannung ausgelegter Score sowie eine sehr triste, melancholische Farbgebung beherrschen den gesamten Film. Die verschachtelte Erzählung verzichtet bis ins Finale auf große Erklärungen und beansprucht sowohl Vorstellungsvermögen als auch die Aufmerksamkeit des Zuschauers aufs Äußerste. Fehlende visuelle Schauwerte und die anspruchsvolle, ruhige Darstellung fordern höchste Konzentration und Wachsamkeit, was im Gegenzug dafür sorgt, dass es einem der Film sehr schwierig macht, das Geschehen als unterhaltsam zu empfinden und tatsächlich am Ball zu bleiben. Gelingt einem dieses Kunststück, dann belohnt Die Tochter des Teufels jedoch mit subtilem Horror und immer intensiver werdenden Szenen, die am Ende nicht nur überraschend ineinander verwoben werden, sondern dann auch noch mit expliziten Gewaltspitzen und einer unausweichlich erscheinenden Eskalation der Ereignisse zu schockieren wissen. Diese wirken nämlich auf Grund der vorherigen eher ereignisarmen Erzählung umso intensiver und hinterlassen ein wahrlich unwohles Gefühl. 

 

Bildergalerie von Die Tochter des Teufels (5 Bilder)

Die Grundschärfe der Blu-ray ist zwar solide, jedoch ist das Bild insgesamt sehr weich und lässt damit auch eine feine Detaillierung vermissen. Der Kontrast ist zurückhaltend und unterstreicht damit das weiche Erscheinungsbild. Dunkle Bereiche wirken oftmals eher grau als sich in sattem Schwarz zu präsentieren. Die Tonspur hingegen punktet durch einen stetigen, fein dosierten Einsatz der Surroundboxen, verteilt über den gesamten Boxenbereich. Score und auch Dialoge kommen so perfekt zur Geltung und unterstützen damit stilistisch ansprechend den Aufbau der Atmosphäre.


Das Fazit von: MarS

MarS

Da es sehr schwer ist den Film zu verfolgen und sich auf diesen einzulassen kann ich nicht mehr als 6/10 Punkte für Die Tochter des Teufels vergeben. Wer sich jedoch für atmosphärisch intensiven und anspruchsvollen Horror fernab des Mainstreams interessiert, der sollte hier unbedingt einen Blick wagen, denn was Osgood Perkins mit seinem Regiedebüt abgeliefert hat ist kunstvoll arrangierter Arthouse-Horror vom Feinsten, der jedoch viel Konzentration erfordert. Wer damit nichts anfangen kann, der wird sich hier ab der ersten Minute langweilen und sehr schnell mit dem Schlaf kämpfen...


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