Die lange Nacht
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BEWERTUNG |
06.03.2019 von MarSDer 1947 entstandene Thriller Die lange Nacht, ein Remake des acht Jahre zuvor gedrehten französischen Le Jour Se Léve, war lange Zeit nur als um über vier Minuten gekürzte TV-Fassung in Deutschland zu sehen. Nun veröffentlichte Polar Film den prominent besetzten Streifen erstmals überhaupt auf DVD, inklusive der ungeschnittenen Originalfassung...
Inhalt
Der Kriegsveteran Joe Adams (Henry Fonda) ist bei Freunden und Nachbarn sehr beliebt. Umso größer ist der Schock, als er eines Tages aus unerklärlichen Gründen den Magier Maximilian (Vincent Price) erschießt und sich anschließend in seinem Appartement verbarrikadiert. Während die Polizei das Gebäude umstellt und Joe mit allen Mitteln stellen will, verbringt der völlig verstörte Mann seine verbleibende Zeit damit, darüber nachzudenken, welche Ereignisse in seinem Leben ihn an diesen ausweglosen Punkt gebracht haben. Eine große Rolle dabei spielt die Beziehung zu seiner großen Liebe Jo Ann und die Freundschaft zu Charlene, die den großspurigen Maximilian ebenfalls kannten...
Hinweis: Nachdem es sich bei den zusätzlichen Szenen der Originalfassung nicht um Zensurschnitte, sondern lediglich um längere Handlungssequenzen handelt, bezieht sich die folgende Kritik lediglich auf die alte deutsche Fassung.
Die lange Nacht weiß den Zuschauer vom ersten Moment an zu fesseln. Ohne lange Zeit zu verschwenden setzt die Handlung mitten im Geschehen ein und legt damit direkt den Grundstein für die kommenden Ereignisse. Dabei fungiert der charismatische Henry Fonda als Dreh- und Angelpunkt, der mit seinen durch Voice-Over Kommentare begleiteten Gedanken zu den vergangenen Geschehnissen Stück für Stück Licht in die anfangs sehr undurchsichtige Geschichte bringt. Während dieser Rückblenden fokussiert sich der Film konsequenterweise jedoch nicht nur auf seine Person, sondern auch auf sein Umfeld, allen voran aber Vincent Price als seinen ganz offensichtlichen Gegenspieler. Price glänzt hier als nicht durchschaubarer, stellenweise regelrecht diabolischer Magier und spielt dabei selbst Henry Fonda locker an die Wand. Durch diese Erzählweise gelingt es dem Film, seine Spannung langsam aber stetig aufzubauen, bis diese kurz vor dem Finale eine regelrecht explosive Stimmung erzeugt hat. Dann allerdings kommt leider die große Ernüchterung, denn was sich über die Laufzeit entwickelt und auf ein überraschendes Highlight zum Abschluss hindeutet, endet einfach ebenso abrupt, wie es angefangen hat. Die Spannung verpufft völlig im Nichts und jeglicher mögliche Twist wird völlig im Keim erstickt. Keine Wendung, keine Überraschung, lediglich eine vorhersehbare Erklärung für alles, was geschehen ist, damit muss sich der Zuschauer schließlich begnügen.
Details der DVD
Das Bild der DVD ist durchaus ansprechend. Zwar sieht man dem Film dank teils starkem Filmkorn, einigen Verunreinigungen und weichen Einstellungen sein Alter zu jeder Zeit an, die ordentliche Schärfe sowie der gute Kontrast und der recht gelungene Schwarzwert sorgen aber für einen schönen Look und angenehmes Filmerlebnis. Der Ton ist selbstverständlich komplett auf den vorderen Boxenbereich beschränkt und weist weder Dynamik noch eine klare Kanaltrennung auf, ist jedoch stets klar und gut verständlich. Für das Alter des Films und die Tatsache, dass es sich nur um ein SD-Medium handelt, ist Die lange Nacht technisch völlig in Ordnung. Leider hat jedoch die deutsche Tonspur ein paar kleine Mängel. Bei etwa 1:07:00 gibt es eine kurze Tonspurverschiebung, im Folgenden zwei ganz kleine Tonaussetzer. Ob diese in der TV-Fassung schon immer vorhanden waren oder der auf der Scheibe befindlichen Originalfassung geschuldet sind, kann an dieser Stelle nicht festgestellt werden. Das Fazit von: MarS
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