Wenn sich die unerreichbare große Liebe und das erste Mal plötzlich als Stiefschwestern im eigenen Haus wiederfinden, sind merkwürdige Situationen und nervenaufreibende Komplikationen vorprogrammiert...

Inhalt

Der Schüler Natsuo ist eine eher introvertierte, zurückhaltende Person. Bei einem Gruppen-Date mit seinen Freunden lernt er die gleichaltrige Rui kennen, deren Charakter ähnlich gepolt ist. Dennoch ergreift sie die Initiative und lockt ihn unter dem Vorwand zu sich nach Hause, dass er ihr einen Gefallen tun solle. Dieser entpuppt sich als eine Entjungferung, was Natsuo natürlich überrumpelt, noch natürlicher stimmt er aber zu und hakt damit auch gleich sein erstes Mal ab. Sein Gedankengang allerdings war, seinen Kopf von seiner wahren Liebe abzulenken - der jungen Lehrerin Hina Tachibana, die unerreichbar für ihn ist.

Als sein verwitweter Vater ihm kurz darauf offenbart, dass er eine neue Frau gefunden hat und sie in Kürze mit ihrer Familie zusammenziehen würden, kommt es, wie es kommen muss: Die beiden Töchter der Frau sind Natsuo nur allzu gut bekannt und das übereilige Zusammenleben führt zu allerlei Komplikationen, Missverständnissen und peinlichen Situationen.

Domestic Girlfriend als Titel ist ein bisschen irreführend, da Natuso zwar in die eine Stiefschwester verliebt ist und mit der anderen Sex hatte, mit keiner von beiden aber in einer Beziehung ist. Rui wollte das Erste Mal nur hinter sich bringen, war nicht begeistert und zeigt Natsuo fortan nur noch die kalte Schulter und Hina behandelt ihn von oben herab als Kind, so reif er im Vergleich zu seinen Klassenkameraden auch sein mag. Ganz davon abgesehen, dass beide mit ihren ganz eigenen Problemen zu kämpfen haben. Rui ist durch ihre fast autistische Art alleine überhaupt nicht in der Lage Anschluss zu finden und Freundschaften zu knüpfen und Hina befindet sich in einer toxischen Beziehung mit einem verheirateten Mann, der bereits seit Ewigkeiten verspricht seine Frau zu verlassen und Hina damit hinhält, wodurch sie langsam zerbricht und in den Alkohol getrieben wird.

Die Serie ist eine etwas erwachsenere Variante des Harem-Anime, in dem ein Protagonist von unzähligen Frauen oder Mädchen unterschiedlichster Charaktere umschwirrt wird, die alle eine Schwäche für ihn entwickeln. Zweifelsohne wird auch Domestic Girlfriend sich über kurz oder lang in diese Richtung entwickeln (wobei ich mich gerne vom Gegenteil überraschen lasse!), für den Moment ist der Weg zum Glück aber mit zahlreichen, recht ernstzunehmenden Komplikationen gepflastert. An die Stelle von peinlichen Missgeschicken, die in dem Genre eigentlich an der Tagesordnung stehen, rutschen dann hier tatsächlich die erwachseneren Themen von Selbstzweifel, Liebeskummer und Sex. Gleich in der ersten Folge geht es richtig zu Sache und die ausführlichen, detaillierten grafischen Darstellungen könnten auch aus dem Beginn eines Hentais entnommen worden sein - der Liebesakt selbst wird zwar von der Bettdecke verschleiert, das Vorspiel dafür umso ausführlicher gezeigt. Ähnlich wie bei Game of Thrones erzeugt man damit aber eine leicht irreführende Erwartungshaltung, gerade bei pubertierenden Jungs in der Zuschauerschaft. Zwar kommt es im Rahmen der ersten Volume zu einem weiteren vollbusigen Vorspiel, das hat aber nicht annähernd die Ausmaße der ersten Episode und davon abgesehen wird es nicht übermäßig unanständig.

Bildergalerie von Domestic Girlfriend - Vol. 01 (6 Bilder)

Domestic Girlfriend präsentiert sich, nicht zuletzt in den Sex-Szenen, in einem grafisch hohen Niveau mit sehr schönen, hochwertigen Zeichnungen und gerade auch im Bereich der Mimik können die variierenden Emotionen gut widergespiegelt werden. Die deutsche Synchronfassung trägt ihr Weiteres dazu bei und überzeugt auf ganzer Linie, der japanische O-Ton ist aber ebenfalls enthalten. Volume 1 enthält 150 Minuten Spielzeit, inklusive Intro und Outro bei jeder Episode.

Cover & Bilder © Kei Sasuga,KODANSHA/ Domestic Girlfriend Production Committee.