Don´t Breathe 2
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BEWERTUNG |
28.11.2021 von MarSMit seinem zweiten Langfilm Don´t Breathe hat Regisseur Fede Alvarez im Jahr 2016 einen echten Überraschungshit abgeliefert. Nun kehrt der blinde Mann noch einmal zurück... Inhalt
Acht Jahre sind vergangen, seitdem eine Gruppe Jugendlicher in das Haus des blinden Mannes (Stephen Lang) eingebrochen ist. Inzwischen ist er zum Vater für die elfjährige Phoenix (Madelyn Grace) geworden, die er nach einem Hausbrand bei sich aufgenommen und seitdem von der Außenwelt abgeschottet selbst unterrichtet hat. Doch Phoenix wünscht sich inzwischen nichts mehr, als endlich ein normales Kind sein zu können, und genießt deshalb die wenigen kurzen Ausflüge, die sie mit der ehemaligen Army-Rangerin Hernandez (Stephanie Arcila) unternehmen darf. Als eines Tages der Kriminelle Raylan (Brendan Sexton III) mit seiner Bande ins Haus eindringt, um Phoenix zu entführen, scheint sich das harte Überlebenstraining des blinden Mannes jedoch auszuzahlen. Phoenix und ihr Vater setzen alles daran, die Angreifer in die Flucht zu schlagen, doch als Raylan den wahren Beweggrund für seinen Überfall offenbart, bringt er damit ein schreckliches Geheimnis ans Tageslicht. Erneut ist der blinde Mann dazu gezwungen, um seine Familie kämpfen...
Im ersten Teil war er noch der Böse, ein kaltes, erbarmungsloses Monster, von der eigenen Vergangenheit traumatisiert und zu allem entschlossen. Und doch war es eben der von Stephen Lang einfach grandios dargestellte blinde Mann, der einem nach Don´t Breathe einfach nicht mehr aus dem Kopf ging. Dementsprechend werden die Karten nun im zweiten Teil komplett neu gemischt. Fede Alvarez und Rodo Sayages wechselten ihre Positionen zwischen Drehbuch und Regiestuhl, und Stephen Lang wurde zum Mittelpunkt der Fortsetzung. Doch auch wenn der blinde Mann inzwischen nach Vergebung sucht und seine Vergangenheit hinter sich lassen möchte, eine klassische Heldenfigur oder gar ein guter Mensch ist er deswegen noch lange nicht. Gerade als einen solchen versucht ihn das Drehbuch allerdings am Ende zu verkaufen, zwingt einen dazu, die vergangenen Gräueltaten außer Acht zu lassen und möchte, dass man Sympathien für ihn entwickelt. Die Bösen werden hier einfach noch böser als der gebrochene Veteran dargestellt, und um das zu erreichen, trägt Don´t Breathe 2 bei der Charakterisierung sowie den daraus folgenden Wendungen ziemlich dick auf. Dass dies der Glaubwürdigkeit des Geschehens ein wenig entgegensteht, ist dabei nur die folgerichtige Konsequenz, wobei der Film im späteren Verlauf ohnehin immer wieder deutliche Logiklöcher innerhalb seines Szenarios offenbart. Woran es dem Geschehen aber am meisten mangelt, das ist das Überraschungsmoment des ersten Teils, denn Don´t Breathe 2 konzentriert sich voll und ganz auf den (Home Invasion) Thrillerpart, anstatt sich um einen harmonischen, stimmigen Handlungsverlauf zu bemühen. Dem gegenüber stehen jedoch auch einige Elemente, die die Fans durchaus wieder milde stimmen dürften. Dazu gehört natürlich erneut die unglaubliche Präsenz und körperliche Physis Stephen Langs, begleitet von seiner nicht minder faszinierenden Tochterfigur Madelyn Grace, die auf ihre eigene, nur vermeintlich unschuldige und kindliche Art ihrem Vater in kaum etwas nachsteht. Das Geschehen mündet unterdessen immer wieder in sehr drastischen und expliziten Gewaltspitzen, verliert dabei aber niemals das emotionale Trauma und die Ambivalenz der eigentlich nach Vergebung strebenden Figur des blinden Mannes aus den Augen - wobei echter Tiefgang sowohl genrebedingt, als auch bedingt durch den brachialen Ablauf der Handlung, nur wenig Chancen auf Entfaltung hat, während die komplexe Tragik im Hintergrund nur oberflächlich ausgearbeitet wird.
Details der Blu-ray
Grundsätzlich bietet die Blu-ray ein sehr gutes Gesamtbild, gerade was gut ausgeleuchtete Szenen oder Tageslichtaufnahmen anbelangt. Die Schärfe ist klar auf den mittleren Bildbereich fokussiert, was zu deutlich ausgeprägten Randunschärfen führt. Dunkle Szenen hingegen wirklich deutlich blasser und schwächer kontrastiert, wodurch auch der Schwarzwert keine Höchstwerte erzielen kann. Eine feine, nicht zu aufdringliche Körnung unterstreicht unterdessen den filmischen Look. Sehr dynamisch und kraftvoll präsentiert sich die Tonspur, die zudem durch eine hervorragende Einbindung der umliegenden Boxenbereiche punkten kann. Effekte und Umgebungsgeräusche verteilen sich dank sauberer Kanaltrennung sehr schön im Raum, Dialoge bleiben durchwegs klar und gut verständlich. Cover & Bilder © 2021 DB2 Productions, LLC. All Rights Reserved. Das Fazit von: MarS
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