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Duke Nukem Forever

Publisher: 2K Games
Entwicklerstudio: Gearbox
Genre: Shooter
Sub-Genre: First-Person-Action
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 10.06.2011
USK 18

Duke Nukem Forever   19.06.2011 von Panikmike

Die Fangemeinde des weltweit bekannten Helden namens Duke Nukem musste über 10 Jahre auf einen Nachfolger warten. Keiner rechnete mehr damit, dass das Spiel überhaupt noch kommt, zahlreiche Scherze wurden monatlich von den Spielern gemacht. Doch jetzt ist es da, Konsolenspieler und PC-Besitzer können mit Duke endlich wieder Aliens in den Allerwertesten treten…

Wer kennt dieses Spiel nicht? Wenn man die Gamer nach den Anfängen der Shooter-Ära fragt, dann kommt als Antwort oftmals „Duke Nukem“. Das Muskelpaket war damals schon in aller Munde und als man von einer Fortsetzung sprach, war die Fangemeinde außer sich. Doch über die Jahre hinweg verpuffte alles, in der letzten Zeit interessierte sich keiner mehr für den Duke. Was aber auch klar ist, weil kein Spieler mehr an die Veröffentlichung des neuen Titels glaubte. Umso erfreulicher  ist es, dass „Duke Nukem Forever“ nun endlich auf dem Markt ist. Battlefield, Call of Duty und Co. sollten Angst haben, denn der Duke ist wieder da. Ist das aber wirklich so?

Im Filmbereich spricht man von B-Movies, wenn der Film kein Hollywood-Niveau erreicht und auch mit einem gewissen Budget „billig“ hergestellt wurde. Würde es so etwas im Spielebereich geben, dann könnte man den Duke klar in den „B“ Bereich abstempeln. Das meine ich nicht negativ, aber „Duke Nukem Forever“ hat keine herausragenden Seiten. Die Grafik und die gesamte Technik sind nicht auf dem neuesten Stand und auch aus dem Shooter-Einheitsbrei kann Duke nicht entkommen. Warum sollte man dieses Game dann eigentlich spielen? – Ist doch klar, weil es der DUKE ist! Das Spiel hat einiges zu bieten - vor allem ein hohes Suchtpotential. Immer wieder wird man die Konsole anschmeißen, um die Aliens von unserem Heimatplaneten fernzuhalten. Duke Nukem ist Trash, wie es im Buche steht – mehr geht kaum. Natürlich gibt es darüber auch viele Diskussionen, denn CoD-Liebhaber werden es nicht verstehen können, wie man dieses Spiel mit einer altbackenen Grafik und keinerlei „Ahhhh“ und „Ohhhh“ Effekten überhaupt spielen kann. Doch ich kann Euch einige Sachen erläutern, warum es in meinen Augen ein Pflichttitel geworden ist.

Frech wie eh und je
Die Sprüche waren bei Duke Nukem immer schon der Hammer und auch bei diesem Teil zeigt er uns wieder, dass unser Held nicht aufs Maul gefallen ist. Überall hängen Plakate von unserem Protagonisten, im Spiegel kann man sich selbst vergöttern und wenn ein Schauspieler in einer Talkshow uns dumm anmacht, dann bekommt er die Faust ins Gesicht und einen dummen Spruch serviert. Bitte sehr! Nebenbei füllt man seine Ego-Leiste (was bei normalen Spielen die Lebensleiste ist) mit Aktionen wie dem Hantel-Training in einer Mucki-Bude. Mit Bier intus nehmen wir weniger Schaden und mit Steroiden kämpfen wir kurze Zeit wie ein Stier und sind unaufhaltsam. Ebenso ist der Duke nach wie vor ein Chauvinist und seine sexistischen Sprüche ziehen Frauen komischerweise magisch an. Das Thema Sex ist im Spiel großgeschrieben, immer wieder gibt es Phallus-Symbole und Levels, die diversen biologischen Öffnungen gleichen. Ihr merkt schon, der Humor kommt bei „Duke Nukem Forever“ nicht zu kurz.

Einheitsbrei oder Abwechslung?
Wie schon erwähnt ist der Duke eigentlich ein normaler Shooter ohne jegliche Neuerungen oder Highlights. Das eigentliche Highlight ist der Duke aber selbst. Man läuft nicht einfach stupide durch die Gegend und holzt um sich. Nein, der Duke hat mehr zu bieten. Einmal wird man geschrumpft, sieht dann die Welt aus einer ganz anderen Perspektive und darf in einem ferngesteuerten Auto durch die Gegend flitzen. Ein anderes Mal muss man eine feste Wumme benutzen, um Alienraumschiffe abzuschießen. Die Bossfights sind ebenso eine gelungene Abwechslung, man wird sich aber teilweise die Zähne ausbeißen, weil sie nicht wirklich einfach zu besiegen sind. Neben dem alltäglichen rumballern darf man dann auch noch Rätsel lösen oder sich im Untergrund mit einem Nachtsichtgerät gruseln. Alles in allem ist man etwa 16 Stunden mit der gesamten Kampagne beschäftigt - ein extremer Pluspunkt, wenn man die anderen Shooter wie CoD damit vergleicht. Dies hat aber auch damit zu tun, dass das Spiel wirklich einen knackigen Schwierigkeitsgrad aufzuweisen hat und man nach dem Try-and-Error-Prinzip des Öfteren sterben wird. Dummerweise sind zwischen dem Tod und dem Neustart der Sequenz lange Ladezeiten, die man besser hätte lösen können. Nicht nur einmal habe ich mindestens 30 Sekunden gewartet und war nach etwa 15 Sekunden wieder tot. Das nervt und ist bei einem Endboss nach dem 10. Versuch einfach nur peinlich. Wenigstens ist dieses Manko bei der PC Version nicht ganz so schlimm, hier sind die Ladezeiten verschmerzbar.

Die Technik
Am liebsten würde ich diesen Part wortlos überspringen, da man hier nicht sonderlich viel Positives sagen kann. Die Engine ist altbacken, die Texturen sind teilweise gruselig und die Pop-Ups nervig. Manche Animationen sind eher lustig als seriös, Kantenglättung ist ein Fremdwort und so weiter. Man könnte hier viel mehr nennen, aber hey… ES IST DER DUKE! Genug gemeckert, denn auf die Grafik kommt es hier nicht an. Verwöhnte CoD Zocker werden über die Technik lachen oder es als Frechheit abstempeln, Fans werden es verstehen und sich deshalb nicht unterkriegen lassen. Vor 2-3 Jahren wäre alles zeitgemäß gewesen, aber heutzutage?  Man muss aber dazu sagen, dass die PC Version deutlich besser gelungen ist als die Konsolenversionen. Trotzdem kann auch die PC Version nicht mit aktuellen Titeln mithalten. Schade, denn Gearbox hätte hier im letzten Jahrzehnt weitaus mehr Energie reinstecken können.

Beim Ton und der Musik wurde allerdings viel besser gearbeitet. Die deutsche Stimme wurde super gewählt, schon nach dem ersten Spruch von Duke registriert man die bekannte Stimme von Bruce Willis. Die Musik und Effekte können sich hören lassen, auch wenn die Surroundeffekte irgendwie nicht so ganz klappen wollen. Teilweise passt alles, teilweise hört man aber die gegnerischen Stimmen nicht aus dem Frontlautsprecher, sondern aus der linken oder rechten Box, obwohl man direkt davor steht. Doch das ist meckern auf hohem Niveau, man darf den Duke eben nicht mit aktuellen Produktionen vergleichen.

Alleine oder gegen die Menschheit?
Nach etwa 16 Stunden ist das komplette Vergnügen von Duke Nukem Forever vorbei, doch dann gibt es noch den Mehrspielermodus. Bisher gab es so etwas bei einem Duke noch nie, das Verlieren seiner Jungfräulichkeit ist allerdings nicht der Rede wert. Wie in fast jedem Shooter mit Mehrspielermodus hat auch Duke Nukem Forever die typischen Modi. Team Deathmatch, Jeder gegen Jeden, King oft he Hill und Capture the Flag sollten jedem Spieler bekannt sein. Acht Spieler tummeln sich auf den Maps und versuchen, die jeweilige Aufgabe zu lösen. Dummerweise trüben die Lags den Spielspaß, welches das schöne Aufstiegssystem und die Belohnungen leider nicht wieder wettmachen können. Der Reiz ist zwar da, die Technik macht ihr allerdings einen Strich durch die Rechnung!


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Ich bin begeistert und irgendwie auch enttäuscht. Das Warten hat sich zwar gelohnt, doch man hätte in der Zeit mehr machen können. Die Grafik ist leider sehr altbacken und die Technik generell auf einem Stand von vor ein paar Jahren. Auch wenn dies für Fans nicht relevant ist, nach wie vor erschien der Duke jetzt und sollte zumindest mit einer aktuellen Produktion einigermaßen mithalten können. Wenn man darüber hinweg sehen kann, dass die Technik alt ist, dann offenbart sich einem ein sehr amüsanter Shooter, mit dem man lange Zeit seinen Spaß haben wird. Alles spielt sich sehr abwechslungsreich, die Gags und Sprüche von Duke sind der Hammer und die kleinen Gimmicks, wie zum Beispiel die Ego-Leister, machen das Spiel zu einer Perle. Alleine die Durchspielzeit von etwa 16 Stunden ist super, hier bekommt man weitaus mehr für sein Geld, wie teilweise bei aktuellen Shootern. Trotzdem kämpft der Duke nicht nur gegen Aliens, sondern auch gegen einige Mankos, die man nicht einfach mal so schnell vergessen wird. Wer sich nicht sicher ist, ob einem der Duke taugen würde, der sollte sich das Spiel vorher mal für 1-2 Stündchen ausleihen und wird sehen, ob er in den Bann gezogen wird oder nicht. Zum Schluss bleibt bei mir nur eine Frage: Kommt 2020 nun Duke Nukem Forever 2 oder wird es noch länger dauern?


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