Eureka 7 - Box Vol. 1
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BEWERTUNG |
15.02.2016 von MarS
Am Anfang war der Manga. Dies gilt wohl für die meisten der produzierten Animes auf dem Markt und repräsentiert die logische Schlussfolgerung, aus einer erfolgreichen Comicreihe einen entsprechenden Film zu kreieren. Anders bei Eureka 7, denn hier folgten Mangas und Konsolenspiele erst nachdem die Anime-Serie ab 2005 mit großem Erfolg ausgestrahlt wurde. In Deutschland wurde die Serie seit 2007 in diversen DVD-Versionen veröffentlicht, dank Nipponart erlebt sie nun auch in Form einer Blu-ray Box ihre Auferstehung. Wir haben uns die Vol. 1 mit den ersten 25 Folgen angesehen...
In ferner Zukunft: Der 14-jährige Renton Thurston lebt zusammen mit seinem Großvater in der Stadt Bellforest auf einem Planeten, der von allen "Das gelobte Land" genannt wird. Die beiden betreiben eine Werkstatt für riesige, humanoide Roboter, den "LFO"s (kurz für: "Light Finding Operation"), die von Menschen gesteuert werden und auf sogenannten "Trapar"-Wellen im Himmel surfen, einem von vielen Phänomenen des Planeten. Renton ist gelangweilt von seinem tristen Leben und schwärmt stets von seinem großen Vorbild, dem Rebellenführer Holland Novak, der sich mit seiner Crew "Gekkostate" und ihrem Schiff, der "Gekko-Go", der militärischen Führung entgegenstellt. Als eines Tages die mysteriöse und faszinierende Eureka mit ihrem LFO, der Nirvash, in der Nähe abstürzt, verliebt sich Renton sofort und hilft ihr bei der Reparatur des, wie sich herausstellt, ersten LFO´s das je gefunden wurde. Aber Eureka ist auch Mitglied von Holland´s Rebellen und so begleitet Renton fortan die Außenseiter auf ihrem Weg - sehr zur Sorge seines Großvaters, der auf diesem Weg seinen eigenen Sohn, den LFO-Spezialisten Adroc Thurston, verloren hat. Dieser hatte einst festgestellt, dass der Planet den sie bewohnen selbst ein Lebewesen ist und Phänomene wie die "Trapar"-Wellen vom Geist des Planeten verursacht werden und aus purer Energie bestehen...
Eureka 7 vereint diverse Anime-Genres zu einem großen Ganzen, wobei von jedem nur das Beste verwendet und auf standardisierte Kost nahezu komplett verzichtet wurde. Da wäre zum einen das Shonen-Genre, welches üblicherweise heranwachsende männliche Teenager zeigt und dabei meist nur Wert auf pubertären Humor und Erotik legt, hier jedoch als gelungene Coming-of-Age Geschichte mit nachvollziehbarem Verlauf inszeniert wurde. Dann natürlich die Mecha-Animes, welche von extremer Roboter- und Technik-Action dominiert werden, im Fall von Eureka 7 aber neben der tollen Animation der LFO´s und den oftmals spektakulären Himmelskämpfen eher im Hintergrund ablaufen als sich in den Vordergrund zu stellen. Hinzu gesellen sich noch Dramaelemente, Mystery, Science-Fiction und Teenager-Romantik. Klingt wirr? Ist es anfangs auch, jedoch wirklich nur zu Beginn der Serie, wo der Zuschauer auch noch direkt ins Geschehen geworfen wird und zunächst auf Erklärungen verzichtet wurde.
Trotz des verwirrenden Einstiegs kann Eureka 7 bereits ab der ersten Folge fesseln und lässt einen einfach nicht mehr los. Dies liegt vor allem daran, dass sich die Serie nicht wie oftmals üblich mit oberflächlichen Figuren abgibt und dadurch Action und Optik als Aufhänger nutzt, sondern gerade die Charaktere und deren Entwicklung hier ganz klar im Vordergrund stehen. Die Figuren werden im Verlauf der Serie immer weiter vertieft und so bleiben zum einen die Handlungen und Ereignisse stets nachvollziehbar und glaubwürdig, zum anderen sorgt dies aber auch dafür, dass sich der Zuschauer schon sehr schnell als eigener Teil der Crew fühlt und unbedingt erfahren möchte, wie es mit den Protagonisten weitergeht und welche Geheimnisse noch zu Tage gefördert werden. Die Story um die Figuren wird wie die Charaktere selbst im Verlauf immer weiter ausgeführt. Nach und nach folgen immer mehr Erklärungen und Einzelheiten, welche sowohl die Geschichte vorantreiben als auch die Spannung aufrechterhalten.
Auch die Animation von Eureka 7 kann überzeugen. Die Charaktere und Hintergründe sind sehr realistisch dargestellt und bilden zusammen mit den futuristischen Designs der Schiffe und Mechas ein stimmiges Gesamtbild. Insgesamt ist das Bild der Blu-ray sehr scharf und wird von klaren, natürlichen und kräftigen Farben dominiert, wirkt hin und wieder aber etwas trüb. Diverse Stilmittel wie farbliche Akzentuierungen oder auch Unschärfen fügen sich stets passend ein. Sowohl der poppige Soundtrack als auch der teils epische Score bilden die Highlights der eher unspektakulären Tonspur, auch wenn gerade der Score etwas zu sehr im Hintergrund läuft und oftmals von den Effektgeräuschen überdeckt wird. Diese verteilen sich zwar immer wieder auf alle Boxen, bleiben aber größtenteils undifferenziert und zu schwach auf der Brust. Die Dialoge, welche bei Eureka 7 den größten Teil der Inszenierung ausmachen, sind stets klar und verständlich, wobei auch die deutsche Synchronisation sehr stimmig ausgefallen ist - eine Tatsache, die lange nicht bei allen Animes gegeben ist.
Abschließend der Episodenguide zu Eureka 7 - Vol. 1:
Alle Bilder dieser Kritik sind © 2005 BONES / Project EUREKA Das Fazit von: MarS
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