Fateforge - Die Chroniken von Khan Deluxe Edition

Fateforge - Die Chroniken von Khan Deluxe Edition

Genre: Actionadventure • Rollenspiel • Erkundung • Dungeon-Crawle ...
Autor: Gordon Calleja, David Chricop
Illustrator: Studio Agate, Yusuf Artun, Yama Orca, Max Kosek, Toni M ...
Spieleverlag: Squink Verlag / Mighty Boards
Empfohlenes Alter: 14
Spieldauer: 60 Minuten

Fateforge - Die Chroniken von Khan Deluxe Edition   06.12.2025 von Born2bewild

Bei Star Trek betraf Captain Kirks Ausruf „KHAAAAAN“ nicht das Spiel, das wir seit der SPIEL sehnsüchtig herbeigesehnt haben: Fateforge - Die Chroniken von Kaan. Aber wie so oft kann die Vorfreude auch vergebens sein. Doch als dann Fateforge - Die Chroniken von Khan Deluxe Edition bei uns auf dem Tisch landete, tat das der Vorfreude keinen Abbruch, denn der Karton ist nicht nur schwer, er hat auch einiges in sich. Ob uns das Spielprinzip genauso wie die Ausstattung des Spiels überzeugen konnte oder es doch eher in Richtung Star Trek ging und Fateforge zu unserem Erzfeind wurde, erfahrt Ihr in unserem Review…

 

Spielmaterial und Aufbau

 

Der Karton von Fateforge - Die Chroniken von Kaan Deluxe Edition ist voll bis oben hin. Oben auf liegen neben der Karte von Easafir die Anleitung und der „Erstmalige Aufbau“. Wenn Ihr alles auspackt, ist der Tisch erstmal voll. Zum Spielmaterial gehören Stickerbögen, ein Umschlag, zwei Charaktertableaus, Würfel, Zipp-Beutel und Boxen für die Holzmarker und Spielfiguren. Letztere sind für die Heldengruppe aus Kunststoff. Die Monster sind „nur“ Holzscheiben, die aber mit schönen Illustrationen bedruckt sind. Natürlich gibt es auch hier einige Stanzbögen, die neben Spielplanteilen auch einige Marker enthalten. Die Stickerbögen haben uns erst etwas erschreckt, da wir die Befürchtung hatten, dass das Spiel doch etwas mehr „legacy“ ist als gedacht, doch im Grunde genommen sind es nur Bögen mit Texten, die man Schritt für Schritt freischaltet. Vor dem ersten Spiel müsst Ihr mit Hilfe des „Erstmaligen Aufbaus“ die Charakter- und Gruppenboxen zurechtfalten und für die erste Runde befüllen. Hierzu gehören diverse Marker, Würfel und Karten. Es kommt dann auch ein Highlight ins Spiel: Die Kartenbox. Sie sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch relativ robust und mit einem Magnetverschluss ausgestattet. In ihrem Inneren findet Ihr neben Karten auch Trenner, die bereits beschriftet sind. Der „Erstmalige Aufbau“ leitet Euch beim Sortieren. Interessant ist, dass bis auf die fünf Zipp-Beutel, die in die Charakterboxen kommen, alle übrigbleiben, da alles Material in Boxen verstaut wird. Es passt auch (fast) alles sehr gut zusammen in die Verpackung. Das Einzige, was in unseren Augen ein wenig unpraktisch ist, ist die Beschreibung zur Sortierung der Geländeteile. Wenn man sie, wie beschrieben, nach Nummern sortiert, erhält man drei Stapel mit jeweils unterschiedlichen Formen. Wir sind direkt beim ersten Ausräumen zu einer eigenen Ordnung übergegangen und haben die Teile nach Ihren Formen einsortiert. Da lassen sie sich auch später etwas besser sortieren. Am Ende ist es aber so oder so faszinierend, dass die Verpackung so gut durchdacht ist, dass vor und nach dem Auspöppeln alles seinen Platz hat. Vor der ersten Runde müsst Ihr Euch noch die kostenlose Fateforge-App herunterladen. Dann noch das passende Spiel und die Erweiterungen auswählen und es kann an losgehen.

 

Fateforge - Die Chroniken von Kaan Deluxe Edition ist ein Storybasiertes Spiel, das in drei Akten gespielt wird. Jeder dieser Akte ist wiederum in mehrere Runden aufgeteilt. Für die Story- und Erkundungsrunden legt Ihr die Karte von Easafir in die Mitte und lauft mit Eurer Gruppenfigur darüber. Für die Kampfrunden benötigt Ihr die Geländeteile und baut daraus einen Spielplan, wie ihn die App vorgibt. Davon unabhängig müsst Ihr Euch zu Beginn des Spieles einen von fünf Charakteren aussuchen. Hierfür nehmt Ihr Euch das Tableau und die zugehörige, vorbereitete Box. Die Karte von Easafir legt Ihr in die Tischmitte und das übrige Spielmaterial erst einmal beiseite. In der App klickt Ihr Euch dann auch durch bis Ihr zu Naskês Brief kommt. Diesen lest Ihr laut vor und startet damit das Spiel…

 

Ziel des Spiels

 

Fateforge - Die Chroniken von Kaan ist ein Kampagnenspiel. Das Ziel ist es, drei Akte der Kampagne zu überstehen und die Ziele der einzelnen Haupt- und Nebenquest zu erfüllen. Wie es am Ende ausgeht, müsst Ihr selbst herausfinden, denn jede Eurer Entscheidungen beeinflusst die Geschichte und den Fortgang etwas.

 

Die Anleitung

 

Die Anleitung besteht aus insgesamt 32 Seiten inklusive der Symbolübersicht auf der Rückseite. Auf drei Seiten werden die im weiteren Spielverlauf freigeschaltete Regeln aufgelistet. Diese lest ihr erst, wenn es euch in der App gesagt wird. Am Anfang hat man zwei Seiten Einleitung in das Spiel und die App. Alle anderen Seiten sind zum Spielverlauf und mit vielen Bildern und auch Beispielen. Es dauert natürlich etwas, aber das dürfte für Personen, die solche Spiele spielen, nicht wirklich schwierig sein.

 

Alles feinsäuberlich in chronologischer Reihenfolge…

 

In Fateforge - Die Chroniken von Kaan gibt es zwei verschiedene Arten von Runden. Die, in denen Ihr die Welt erkundet und die Geschichte vorantreibt, und die Kampfrunden. In ersteren seid Ihr sehr viel in der App unterwegs, fällt Entscheidungen in Gesprächen, Laufwegen und lest viele Storytexte. Außerdem schaltet Ihr Orte auf der Legende frei, was Ihr durch das Abziehen der Aufkleber symbolisiert. Das alleine macht schon Spaß und hat einen Abenteuer-Charakter. Interessant ist hierbei auch der Medienbruch von der App auf die Karte und von dort auf die Story-Karten.

 

Zwischendurch werdet Ihr aber immer wieder Aggressionen gegenüberstehen und müsst kämpfen. Das geschieht in den Kampfrunden. Für diese gibt Euch die App einen Spielplan vor, den Ihr aus den Geländeteilen zusammensetzen müsst. Außerdem braucht Ihr dann Eure Charakterminiaturen, die Monsterscheiben und diverse Marker. So baut Ihr Euch, nach Dungeon-Crawler-Manier eine Kampfszene auf. Der Unterschied zu herkömmlichen Dungeoncrawlern ist aber, dass man sich hier häufig im Außenbereich bewegt und diese Szenen immer sehr stark in der Rundenzahl beschränkt sind.

 

Bevor eine Kampfrunde beginnt, müsst Ihr hinter Eurem Sichtschirm mit vier Eurer Würfel würfeln. Welche das sind, könnt ihr in jeder Würfelrunde neu festlegen, wenn Ihr mehr zur Auswahl habt als vier. Nun dürft Ihr grob Eure Taktik besprechen, aber nicht über Eure Würfelergebnisse. Dabei helfen Euch die Monsterkarten, die Euch die möglichen Aktionen der Monster und deren Lebenspunkte und Schild vorgeben. So legt Ihr dann auch Eure Spielreihenfolge fest. Die App gibt nur vor, wie Ihr spielt. Also häufig sind ein bis zwei Charaktere an der Reihe, gefolgt von einer Monsterreaktion. Dann folgen die übrigen Charaktere und dann der Zug der Monster. Das solltet Ihr natürlich bei Euren Entscheidungen berücksichtigen. Außerdem dürft Ihr Euch überlegen, ob Ihr spurtet. Dann dürft Ihr euch „kostenlos“ um ein Feld bewegen. Der einzige Nachteil ist, wenn sich Monster auf Eurem Startfeld befinden, verliert Ihr einen Lebenspunkt. Das stellt Ihr dar, indem Ihr auf Eurem Tableau ein Herz von oben nach unten bewegt. Die Vertiefung des Double-Layer-Tableaus hilft Euch dabei, Ordnung zu halten.

 

Sobald die Reihenfolge festgelegt ist, legt Ihr sie mit den Kartonmarkern passend zur App aus und die erste Person beginnt Ihren Zug. Dabei dürft Ihr die Aktionen entsprechend Euren Würfeln ausführen. Jetzt ist es auch erlaubt, die Taktik ggf. nochmals anzupassen, wenn euch bei den Anderen bessere Kombinationen auffallen. Zu den Aktionen gehören die Schuhe für Bewegungen, die Pfeile für Fern- und die Schwerter für Nahkampfangriffe. Während Fernkampfangriffe immer auf benachbarte Geländeplättchen gehen, treffen Nahkampfangriffe die Monster auf Eurem Plättchen. Das Kampfsystem ist dabei denkbar einfach: Für jeden Treffer, den Ihr so verursacht, fügt Ihr dem Monster einen Schaden zu oder nehmt Ihm einen Schildmarker ab. Anders als in anderen Spielen regenerieren sich die Schilde hier im Normalfall nicht. Sonderfälle sind einige Fähigkeiten der Monster. Habt Ihr bei einem Monster genügend Schaden gemacht, nehmt Ihr es vom Spielplan.

 

Neben den bereits erwähnten Aktionen gibt es noch das Fokussymbol, mit dem Ihr besondere Fähigkeiten von Euren Karten auslösen könnt. Außerdem gibt es auch Kombinationen von Würfelsymbolen, die Euch ebenfalls Fähigkeiten ausführen lassen. Nachdem Ihr alle Eure Würfel abgearbeitet habt, folgt entweder die nächste Person oder die Reaktionsphase der Monster.

 

In der Reaktionsphase gibt die App zwei Monstertypen vor, die besondere Aktionen machen. Diese entsprechen nicht den Monsterkarten. Ihr prüft also, ob eines der Monster dieser Monsterart die Aktion durchführen kann. Ist das nicht der Fall, passiert nichts. Habt Ihr mehrere Monster, die die Aktion ausführen können, nehmt Ihr das mit der niedrigsten Zahl (Initiative) auf der Monsterscheibe. Wichtig ist, dass die Reaktion nur von jeweils einem Monster jeder der zwei angegebenen Arten erfolgt. Sind alle Monster dieses Typs bereits ausgeschaltet, müsst Ihr dies in der App angeben und sie wählt einen neuen Monstertyp aus.

 

Nachdem die Reaktion erfolgte, sind gegebenfalls noch die übrigen Charaktere an der Reihe, wie es die App vorgibt. Nachdem alle an der Reihe waren, folgt die Monster-Aktionsphase. Dabei führt Ihr für jedes Monster nacheinander die Aktionen Ihrer Karte aus. Häufig sind die Aktionen aber an Entfernungen gebunden und, wenn Ihr mehr als zwei Felder entfernt steht, passiert nichts. Man prüft immer von links nach rechts für jedes Monster getrennt, ob die jeweilige Aktion ausführbar ist. Anschließend kommt die Aufräumphase, bei der Ihr alle Schadens- und in dieser Runde gesammelten Schildmarker von den Monstern und Charakteren nehmt. Dann folgt die nächste Runde mit dem Würfelwurf. So spielt Ihr Runde um Runde, bis Ihr die letzte Runde - häufig die dritte - erreicht habt. Dann müsst Ihr in der App angeben, ob Ihr die Missionsziele erfüllt habt und es geht meistens mit einer Storyrunde weiter.

 

Hin und wieder gibt es eine Lagerphase, bei der Ihr Zeitmarker erhaltet. Für Zeitmarker könnt Ihr in dieser Phase Nebenquests (häufig auch Kampfrunden) ausführen, um mehr Gold anzuhäufen, mit dem Ihr beispielsweise in Kombination mit einem Zeitmarker neue Ausrüstungen oder Fertigkeiten kaufen könnt. So werdet Ihr im Laufe des Spiels auch immer stärker, was aber auch für Eure Monster gilt. Ein Akt besteht aus mehreren Kampf- und Erkundungsrunden, die je nach Entscheidungen während der Erkundungsphase oder Nebenquests variiert. Bei uns dauerte der erste Akt schon fast neun Stunden. Doch keine Sorge, Ihr könnt das Spiel an fast jeder Stelle unterbrechen und ein anderes Mal weiterspielen. Die App speichert Euren Fortschritt.

Bildergalerie von Fateforge - Die Chroniken von Khan Deluxe Edition (11 Bilder)

 

Lieferumfang

 

  • 39 Doppelseitige Bodenpläne
  • 6 Miniaturen
  • 1 magnetische Kartenbox mit 503 Karten
  • 1 Brief
  • 3 Landkarten
  • Legenden-Stickerbogen
  • Verschlossener Umschlag mit 3 Endgegnern
  • 4 Spielhilfen
  • 5 Charakterbretter
  • 6 Aufbewahrungsboxen
  • 96 Spielsteine für Gegner
  • 3 Spielsteine für Endgegner
  • 39 Würfel
  • 2 Sortiereinsätze
  • 100+ Marker
  • 60+ dicke Pappmarker
  • Spielregeln
  • Hilfsborgen für den ersten Aufbau


Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Die Vorfreude auf Fateforge war groß. Ich war megahappy, als wir die Deluxe Edition erhalten haben und begeistert, als ich es das erste Mal ausgepackt habe. Dennoch war die Angst sehr groß, dass das Spiel bei solch hohen Erwartungen „versagt“. Außerdem war mir nicht sonderlich klar, warum viele sagten: Es ist kein Dungeoncrawler, obwohl es in meinen Augen einer war. Nun, nach einigen Partien und etwa zwölf Stunden später, bin ich schlauer. Vorab: Ich bin kein Rollenspieler. Fateforge fühlt sich aber ein wenig so an. Im Fokus steht die Geschichte, das Erkunden von Easafir und die Entscheidungen, die man auf dieser Reise fällt. Immer wieder gibt es Entscheidungen, die die Geschichte auch verändern. So kommt es zu Konfrontationen, also Kampfrunden, oder man geht diesen aus dem Weg. Das ist im Wesentlichen auch der Unterschied zu einem Dungeoncrawler. Während man bei diesem ständig in Dungeons unterwegs ist und ein Monster nach dem anderen aus dem Weg räumt, gibt es bei Fateforge manchmal die Alternative im Erkundungsteil diesem Kampf aus dem Weg zu gehen. Häufig auch durch Würfelproben, die natürlich auch fehlschlagen können. Die Kämpfe an sich sind mit der begrenzten Rundenzahl kurzgehalten. Im relativ krassen Kontrast zum gemütlichen Schlendern durch Easafir, muss man sich hier genau abstimmen, wie man vorgeht und sich dann fast schon durch die Kampfsituation durchhetzen. Das ist in bestimmten Situationen zwar zur Story passend (fasse den Dieb, bevor er XY erreicht), aber in anderen Situationen irgendwie ein wenig zu stressig. Da das Spiel schon einen einfachen (unsere Wahl) Modus bietet, hätte man vielleicht auch noch eine Art entspannteren Kampfmodus anbieten können. Aber am Ende könnte das auch dazu führen, dass die Kämpfe dann langweilig wären. Was mich fasziniert ist, dass das Spiel nicht sonderlich komplex ist, es gibt zwar eine umfangreiche Anleitung und einige Regeln, aber es passiert vieles durch die App und man lernt auch durch die erste Kampfrunde im Tutorial schon die Grundsätze. Schon nach sehr kurzer Eingewöhnung geht alles sehr einfach von der Hand. Trotzdem könnte ich noch stundenlang über das Spiel schreiben und schwärmen. Kommen wir nun einmal zur Kritik. Negative Punkte zu finden, fällt mir hier schwer. Daher muss ich hier auf hohem Niveau ansetzen. Neben den Kampfrunden ist es die Sortierempfehlung für die Geländeteile. Hier weiß ich nicht genau, was man sich dabei gedacht hat. Wir empfehlen, die Teile nach ihren Formen und dann nach den Zahlen zu sortieren. So findet man auch alles schnell, kann es aber dafür besser einsortieren. Abgesehen von den Geländeteilen ist aber alles sehr gut durchdacht und passt perfekt in den Karton. Nun die Frage nach der Wertung: Ich schwanke vom Bauchgefühl etwas zwischen einer 9/10 und einer 10/10. Ist das Spiel perfekt? Oder gibt es wertungsrelevante Kritikpunkte? Einfallen würde mir noch der Soundtrack der App, der mit den Kampfgeräuschen etwas nervig sein kann. Doch ist das eine Abwertung wert? Ich denke nicht, dafür gibt es eine Lautstärkeregelung am Tablet und irgendwann haben wir uns sehr an die Hintergrundmusik und -geräusche gewöhnt. Am Ende fühlt sich für mich die 10/10 besser an. Zu klein ist die Kritik für eine geringere Wertung. Ich bin schon gespannt auf die noch folgenden Abenteuer in Easafir!

 

Josi:

Wie man bei Alex gut erkennen kann, ist das ein absolutes Highlight für uns!


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