Fürst der Dämonen

Fürst der Dämonen

Originaltitel: Viy
Genre: Fantasy • Abenteuer
Regie: Oleg Stepchenko
Hauptdarsteller: Jason Flemyng
Laufzeit: DVD (107 Min) • BD (111 Min)
Label: Tiberius Film
FSK 12

Fürst der Dämonen   21.06.2015 von MarS

Ein Fantasy-Film aus Russland ist etwas, dass man gewiss nicht alle Tage zu sehen bekommt. Umso interessanter wird es natürlich, wenn namhafte Schauspieler wie Jason Flemyng und Charles Dance mitwirken und auf dem Cover zu lesen ist: "Eine bildgewaltige Phantasmaorgie inspiriert von Guillermo del Toro" - doch kann der Film auch wirklich halten, was er so groß verspricht?

 

Der englische Kartenzeichner Jonathan Green (Jason Flemyng) begibt sich mit allerhand technischen Gerätschaften auf eine abenteuerliche Reise quer über den Globus, um die Weltkugel zu vermessen und dabei bisher unbekannte Gebiete zu kartographieren. Auf seinem Weg verirrt er sich mitten in der transilvanischen Wildnis und stößt dabei auf ein Dorf, dass von einem Dämonen heimgesucht wird, der es auf die jungen Frauen des entlegenen Ortes abgesehen hat. Die Bewohner stehen Jonathan äußerst feindseelig und zugleich ängstlich gegenüber, doch als Mann der Wissenschaft schenkt er den Geschichten über Hexen und Dämonen zunächst keinerlei Beachtung - bis er schließlich das düstere Geheimnis des Dorfes lüften kann ...

 

Sowohl Trailer als auch der Covertext lassen beim Zuschauer schnell Erinnerungen an Filme wie Pakt der Wölfe oder auch Van Helsing wach werden, doch schon nach wenigen Minuten stellt sich Ernüchterung ein. Fragt man sich anfangs noch in welche Richtung Fürst der Dämonen nun eigentlich gehen will, so ertappt man sich selbst schon bald dabei, wie man sich von einer zur nächsten Szene quält um dem ganzen Geschehen so etwas wie einen roten Faden oder Zusammenhang entlocken zu können. Doch darauf wartet man leider vergebens, denn lediglich die vorhersehbare, typische Auflösung kurz vor Ende des Films sorgt für ein klein wenig Erkenntnis über das eben Gesehene. 

 

Tricktechnisch ist die Inszenierung zweigeteilt. In den wenigen Szenen in denen an Action und nennen wir es ruhig mal Horror etwas geboten wird, sind die Effekte stets auch als solche zu erkennen, und befinden sich auf niedrigem Niveau. Lediglich eine Szene im Film kann sowohl atmosphärisch als auch in Bezug auf Technik punkten und rechtfertigt in gewisser Weise sogar den Covertext "inspiriert von Guillermo del Toro", der sich für mich ansonsten nämlich in keinster Weise erschließt. Der Rest besteht aus einer zusammenhanglosen Aneinanderreihung von nichtssagenden Szenen, wodurch zu keiner Zeit auch nur ansatzweise Spannung oder Atmosphäre aufkommt. Zudem ist Fürst der Dämonen stellenweise auch noch extrem humorvoll, schon fast slapstickhaft, was dem Film den letzten Rest von Ernsthaftigkeit nimmt. Hier stellt sich die Frage, ob der Humor tatsächlich so gewollt ist, oder ob dieser einfach nur das Ergebnis der dünnen Dialoge und unpassenden Synchronsprecher ist.

 

Bildergalerie von Fürst der Dämonen (6 Bilder)

Die Qualität des Films ist wirklich toll. Das Bild ist gestochen scharf und bietet jede Menge feiner Details. Fast schon zu scharf, denn zusammen mit dem hervorragenden Kontrast und der schönen Farbgebung gleicht das Bild eher einer TV-Produktion als einem Spielfilm. Auch der Ton steht der Bildqualität in nichts nach und sorgt immer wieder durch gezielten Surround- und kräftigen Basseinsatz für schöne Akzente.


Cover & Bilder © Tiberius Film


Das Fazit von: MarS

MarS

Fürst der Dämonen konnte mich leider nicht überzeugen. Die Inszenierung krankt sowohl an einem fehlenden roten Faden in der Geschichte als auch an den Effekten, da kann eine tolle Szene leider nicht mehr viel retten. Oftmals merkt man dem Film an, dass er in 3D-Technik aufgenommen wurde, denn viele Szenen schreien direkt nach Pop-Outs - ich bezweifel aber, dass das alleine den Film wirklich besser macht. Fürst der Dämonen hätte durchaus Potential gehabt, um ein trashiger, lustiger Splatter-Spaß zu werden, doch dazu hätte man mehr Mut zu Gore und nackter Haut haben müssen - beides fehlt allerdings komplett. 


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