Lange hat es gedauert: Erst sollte das Spiel über Vivendi erscheinen, doch durch die Fusion mit Activision wurde es dann doch verworfen. Atari hat sich des Ganzen angenommen und nun endlich auf den Markt gebracht. Seit Juni gibt es das Spiel offiziell für die Playstation 3, nun kommt es endlich auch für die Xbox 360.
Wir beginnen im HQ der Geisterjäger, die Grafik schaut hier schon mal gut aus, reißt mich aber im Moment nicht vom Hocker. Ich wurde kurz von meinen Kollegen in die Mysterien des Jobs eingeführt und nun muss ich dem kleinen grünen Geist namens Slimer folgen. Ich treffe ihn und die anderen Jäger im Keller wieder. Hier wird mir ein wenig die Steuerung erklärt. Da ich einen Fehler gemacht habe, kommen zwei gefangene Geister frei, die ich wieder einsammeln muss. Hier sieht man schon die netten Effekte, die man eingebaut hat. Man kann mit seinem Protonenstrahl im Raum alles beschießen und anzünden. Kleine Flammen bleiben dann kurz auf dem angezündeten Objekt, das sieht sehr nett und belebend aus. Also auf in den Keller und die Geister einfangen. Erst muss ich den Geist schwächen, in dem ich ihn mit meinem Protonenstrahl beschieße. Danach muss ich ihn hin und her schleudern, da er einfach noch zu stark ist. Sobald er geschwächt ist, kann ich die Falle auslegen und muss ihn nur noch hineinziehen. Ich komme mir vor wie bei einem Exorzismus. Der Geist wehrt sich, sieht ekelhaft aus und macht sehr seltsame Geräusche. Die Stimmung bei „Ghostbusters“ ist echt schon in den ersten Minuten grandios.
Nach der Einführungsmission geht es nun endlich richtig los. Auf in das Sedgewick-Hotel und alles auf paranormale Aktivitäten untersuchen. Nebenbei alles besiegen, was mir vor die Augen kommt. Das ist mal eine klare Ansage, ich gehe nun durch die Lobby und bekomme meinen ersten Schreck. Die Grafik selbst ist okay, doch wenn ich den Teppich am Boden genauer ansehe, so bin ich mir in diesem
Moment nicht mehr sicher, ob ich das Spiel auf einer Next-Gen Konsole oder auf einem Vorgänger spiele. Der Teppich ist total grob aufgelöst, die Textur sieht tatsächlich so aus, wie bei der Playstation 2 damals. Was ist hier passiert, gingen den Programmierern die Pixel aus???
Ich lass mich mal nicht von diesem Punkt stören und suche weiter nach Geistern. An der Rezeption werde ich von weiten schon mit „Ohh Ghostbusters“ begrüßt. Die Programmierer versuchten im Spiel selbst viel Leben zu erschaffen. Die Hotelgäste schauen einen an und fangen an zu tuscheln. So soll es sein, man kommt sich gleich als wichtiger Charakter und Held vor. Was würde die Welt nur ohne uns tun? Rein in den Aufzug und ab nach oben. Ihhh, schon wieder diese Pixelarmut. Oh Mann, ich hoffe nur dass sich das nicht durch das ganze Spiel zieht! Klar das Spiel ist ja nach dem Film gebaut worden und 1991 gab es ja noch nicht so schöne Teppiche, Fliesen und Tapeten wie heute, aber musste das sein? Hust, zurück zum Spiel…
In der zwölften Etage angekommen, muss ich mit Peter und Ray unseren Slimer suchen. Doch kaum ein paar Meter gegangen, so fliegen mir schon diverse Gegenstände entgegen. Er muss irgendwo in der Nähe sein. Und da ist er schon, Slimer trinkt gerade eine Flasche Rotwein. Als wir ihn erspähen und mit unseren Strahlen auf ihn zielen, wird er auf uns aufmerksam. Doch er ist ja auch nicht blöd und flieht einfach ein paar Sekunden später durch die Wand. Nun ist es Zeit, mein neues Gerät auszuprobieren. Meine eigenartige Brille zeigt mir Ektoplasmaspuren von Slimer an. Mit meinem PKE-Meter muss ich nun versuchen, die Fährte des Geists zu finden. Ich höre aufgrund der zischenden und klirrenden Geräusche, ob er sich in der Nähe befindet oder nicht. So machen wir uns erneut auf die Suche.
Dank unseres Geräts finde ich unseren grünen Freund in einer Vase. Doch ein Geist kann eben die Technik nicht austricksen und erneut haben wir die Chance, ihn einzufangen. Doch leider ist er schon wieder weg, das Versteckspiel geht von vorne los. Nebenbei finde ich per Zufall ein Silbertablett. Mein Kollege erklärt mir, dass es immer wieder besondere Artefakte zu borgen gilt, für die wir Bonusgeld einstecken. Dieses können wir dann in die Forschung stecken und somit eine bessere Ausrüstung erhalten. Hört sich alles sehr gut an… Nebenbei gibt es natürlich wieder eine Menge Erfolge, einer davon ist, alle Artefakte im Spiel zu finden. Viel Spaß bei der Suche…
Mittendrin höre ich Schreie meines anderen Kollegen, der eigentlich Wache bei den Aufzügen schiebt. Doch was ist das, er liegt am Boden und ist vollgeschleimt. Ihhhhh... Ich helfe ihm auf und er erklärt mir, dass der ganze Job eine Teamarbeit ist. Also muss ich mir merken, dass ich immer auf meine Kollegen aufpassen muss, weil sie auch auf mich aufpassen. Ab zurück zur Lobby, denn da nimmt Slimer gerade die Lobby auseinander. Oh nein, da muss ich ja an dem Pixelteppich vorbei. Hilfe!
So, nun geht’s endlich richtig los. Unser Freund und ein paar Geisterkollegen schwirren umher und wehren sich natürlich immens gegen das Einfangen. Wie wir es aber gelernt haben, machen wir die Geister unschädlich.
Schwächen, umherschlagen und per Falle schnappen. Als wir die Kreaturen eingefangen haben, sieht die Lobby aus wie eine Müllhalde. Aber was soll´s, wir sind Geisterjäger und das gehört zu einem guten Job einfach dazu. Hierzulande heißt das Kollateralschaden...
Im Laufe des Spiels kann man, wie vorher erwähnt, immer wieder Aufbesserungen kaufen. Nicht nur dass ihr eure Waffe verbessern könnt, später gibt es auch verbesserte Techniken zum Einfangen der Geister.
Wem das Ganze zu stupide ist, der kann sich ja ein paar Kollegen online schnappen und mit ihnen auf Geisterjagd gehen. Leider kann man nicht die Kampagne zusammen spielen, sondern nur extra dafür hergestellte Szenarien. Hier gibt es zwar verschiedene Modi, aber wie schön wäre es denn gewesen, wenn man die Kampagne im Koop-Modus zusammen spielen hätte können.
Die Grafik ist wie vorher beschrieben eigentlich sehr gut, die Effekte sind sehr schön. Egal ob nun das Feuer, die Mimik der Charaktere, die Gegenstände, die Geister, die Lichteffekte, die Strahlen der Waffen, und so weiter, alles sieht sehr gut aus. Leider kommen dann immer wieder Pixelgurken wie unser Aufzuginnenleben oder der schöne Teppich im Hotel zum Vorschein. Generell passt alles, doch durch gewisse Unschönheiten wird das Spiel in Sachen Grafik nach unten gezogen. Wiederum sind dann die Boss-Kämpfe wie zum Beispiel gegen den großen Marshmallow-Man gigantisch und unglaublich schön gemacht.
Der Sound ist dagegen genial. Die Hintergrundmusik passt sich der Spielsituation an, die Effekte sind genial: Das Protonenpack zischt, Slimer rülpst, die Gegenstände die man trifft machen Krach, die Instrumente piepsen, das Telefon klingelt. Das trägt alles zur guten, gespenstischen Stimmung von Ghostbusters bei. Die Sprachausgabe ist nur in Englisch, dafür gibt es gut übersetzte deutsche Untertitel. Und was nicht fehlen darf, ist der geniale Ghostbusters Titelsong.
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