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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2
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BEWERTUNG |
30.07.2011 von Xthonios
Es bahnt sich ein großes Finale an. Lord Voldemort und seine Anhänger greifen Hogwarts an, während Harry verzweifelt die letzten Horkruxe sucht, um die Macht vom dunklen Lord zu brechen. Ein Wettlauf gegen die Zeit, doch werdet Ihr Lord Voldemort aufhalten können?
Natürlich mögen jetzt einige Buch- und Filmfreunde aufschreien und behaupten, dass das ja gar nicht stimmt, denn eigentlich erscheinen die Wachen ja erst, nachdem man den Horkrux zerstört hat. Da haben diese Dauernörgler zwar recht, aber die Entwickler dachten sich vermutlich, dass das möglicherweise ja zu langweilig sei. Außerdem sei die Vorlage eher nur eine Richtlinie und so hat man sich auch mal die Freiheit genommen, die Gegner etwas aufzustocken, einige Szenen komplett zu ändern oder auch mal das Drehbuch sehr freizügig zu interpretieren. Das alles nur, damit wir voller Freude Erfolge wie "Töte 1000 Todesser" mit Leichtigkeit schaffen können. Denn wer spielt heutzutage noch Spiele wegen einer Story, um Erfolge geht es doch schließlich. Frei nach der Devise "Ballern macht frei".
Aus diesem Grunde wurde auch in der Fortsetzung gänzlich auf Rätsel oder gar lange Unterhaltungen verzichtet. Spätestens, nachdem Superman-Harry das Schloss Hogwarts betritt und nach dem vorletzten Horkrux sucht, geht es permanent ums nackte Überleben. Nach Dumbledores Tod hat der neue Schulleiter - allgemein bekannt als schwarzhaariges Ekelpaket - Snape die Kontrolle in Hogwarts übernommen und führt ein strenges Regiment. Nach einer kurzen Zwischensequenz dürfen wir als McGonagall Snape erst mal in einem Zauberduell richtig frisch machen. Genau hier beginnt eine interessante Wandlung des gesamten Spiels. Zum ersten Mal verspüre ich etwas wie Spielspaß. Plötzlich habe ich das Verlangen weiterzuspielen und Hogwarts von den ganzen Todessern zu befreien, egal ob als Hermine, Seamus, Harry oder Ginny. In der letzten Stunde des Spiels finde ich genau das, was ich mir die ganze Zeit gewünscht hätte. Spannung, beeindruckende Atmosphäre, Kampfgeist und tolle ansprechende Kämpfe.
Die Steuerung hat sich dagegen von Anfang an weiterentwickelt. Musste man früher noch jeden Zauber aus der Liste auswählen oder die Zauber via Knopfdruck Schritt für Schritt durchgehen, sind jetzt alle Zauber durch die Aktionstasten sofort auswählbar. Nein, natürlich gibt es nicht nur vier Zauber, denn jede Aktionstaste ist zweifach belegt. Das verleiht den gesamten Kämpfen mehr Taktik und Geschwindigkeit. Zudem sind so vielfältige Varianten und Kombinationen möglich, um Feinde schnell und effizient den goldenen Schuss zu verpassen. Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, sich mit dem Apparier-Zauber einige Meter zu „teleportieren“. Ähnlich wie die Todesser löst Ihr Euch in Rauch auf und steht im nächsten Moment woanders. Das könnt Ihr natürlich mit dem linken Analog-Stick steuern. Alles in allem macht das Kämpfen so definitiv mehr Spaß und MEHR ist immer gut.
Apropos MEHR: Die Kinect-Steuerung gibt’s nicht mehr. Ich erinnere mich noch an die Probleme in dunklen Räumen und den teilweise ungenauen Erkennungen. Zwar hatte dies im ersten Teil zu zweit durchaus für amüsante Minuten gesorgt, wirklich vermissen werde ich dieses Erlebnis jedoch nicht. Hier also ein Hancock’sches „Guuut gemacht“.
Die Grafik hat sich ebenfalls etwas weiterentwickelt. Zwar hagelt es hier und dort immer noch grobe Strukturen, aber der Gesamteindruck ist positiv ausgefallen. Die Soundeffekte sind ebenfalls gelungen, auch die deutsche Synchronisation ist durchaus als akzeptabel anzusehen. Hier hat das Spiel nur zwei Schwächen. Die deutsche Synchronstimme von Lord Voldemort und die gefühlslosen Gegner. Es gibt Momente, in denen man sich fragt, ob es nicht eher zauberschwingende Zombies sind, statt lebende Gegner. Sie kennen eine Auswahl von 5-6 Sätzen, aber Schmerzensschreie oder Ähnliches sind ihnen fremd. Da fehlt was.
Das Fazit von: Xthonios
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