Heavenly Sword
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BEWERTUNG |
15.04.2016 von Beef Supreme2008 erschien mit Heavenly Sword ein PS3-exklusives Action-Feuerwerk, das zur damaligen Zeit grafisch eins der eindrucksvollsten Spiele darstellte. Gleichzeitig schaffte es das Spiel, eine spannende Handlung mit einer gelungenen Dramaturgie zu verknüpfen und somit international positive Resonanz zu erzeugen. Jetzt, acht Jahre später, hat man beschlossen, den alten Schinken noch einmal in Form eines animierten Abenteuers aufzuwärmen. Schafft es der Film, die Faszination des Spiels erneut entflammen zu lassen?
Nariko entstammt einem Clan, der geschworen hat, die Menschheit vor der Macht des himmlischen Schwertes zu beschützen. Einst galt diese Waffe als Erlösung vor dem machthungrigen Rabenkönig, nun rennt jeder halbwegs ambitionierte König der Klinge hinterher. So auch Bohan, der nun mit Katapulten und einer gigantischen Armee vor den Toren von Narikos Clan parkt. Ein kurzes Gemetzel später schickt Narikos Vater seine Tochter los, das Schwert in Sicherheit zu bringen. Zusammen mit ihrer Freundin Kai, beschließt Nariko, den Auserwählten zu finden, ein männlicher Nachkomme ihres Vaters, um ihm das Schwert zu überreichen, auf das das Schwert wieder sicher ist und die Armeen des Bösen wieder im Staub kriechen.
Schon in den ersten Szenen fällt auf, dass die Zeit keine optische Verbesserung gebracht hat. Eher das Gegenteil ist der Fall. Die Mimik wirkt hölzern und die grafische Qualität bewegt sich auf dem Niveau von billig produzierten Animationsserien. Oder eben auf dem Niveau eines knapp neun Jahre alten Spiels. Eigentlich unverzeihlich, wenn man bedenkt, wie viel Zeit die Leute hatten, zumal sowieso niemand einen Film zu einem so alten Spiel erwartet hätte. Vielleicht können ja die Handlung und Inszenierung den ersten geknickten Eindruck etwas wieder glattbügeln. Hierzu sei folgendes gesagt: Nein, können sie nicht. Die Handlung wurde zu großen Teilen bereits einen Abschnitt zuvor abgerissen, der Rest ist nur noch ein wenig überraschender Plot Twist, vor allem Kenner des Spiels werden hier nicht einmal zum Zucken mit der Augenbraue animiert. Der Film besteht zu 90% aus einer Aneinanderreihung von Ortswechseln und schludrig animierten, lahmen Kämpfen, einer unspektakulärer als der letzte, und oberflächlichen Dialogen. War gerade das flüssige und eindrucksvolle Kampfsystem eine der großen Stärken des Spiels, konnte überhaupt nichts davon in den Film übertragen werden. Nariko kloppt einfach alles zu Geschnetzeltem, während Kai einen Kopf nach dem anderen mit ihrem unendlichen Vorrat an Armbrustbolzen perforiert. Keine Spannung, keine Dramaturgie, keine interessanten Choreografien, einfach nur Gedresche nach Vorschrift um Zeit zu füllen. Gleichzeitig vollbringt der Film das Kunststück, die Handlung kein Stück voranzubringen und trotzdem derart gehetzt zu wirken, sodass der Zuschauer kaum nachvollziehen kann, warum gerade passiert was passiert. Und als ob das noch nicht genug wäre, ist Heavenly Sword vollgestopft mit Logiklücken und Filmfehlern. Geworfene Schwerter befinden sich in der nächsten Einstellung wieder fest in der Hand, Kai besitzt, trotz knapper Kleidung und überhasteter Flucht, endlos viele Armbrustbolzen und lädt schneller nach als Lucky Luke und ein Schluck Wasser wäscht die Strapazen einer tagelangen Flucht durch die Wüste weg, sodass ein Kampf gegen eine Armee überhaupt kein Problem ist.
Die unterdurchschnittliche, quasi antiquierte Animationstechnik wurde schon angesprochen, somit noch ein Wort zum Ton. Der Sound wirkt über weite Strecken viel zu dünn und man hat oft den Eindruck den einen oder anderen Effekt schon tausende Male gehört zu haben. Ob es wohl eine Datenbank für Stock-Sounds gibt? Falls ja, wurde sich da kräftig bedient. Und um den letzten Nagel in den Sarg zu klopfen, auch die deutsche Vertonung taugt nicht besonders. Außer Nariko erzwingen alle Stimmen den Wechsel auf die englische Tonspur. Dort lässt sich wenigstens Nolan North in einer Mehrfachrolle belauschen. Das Fazit von: Beef Supreme
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