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Hotline Miami
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BEWERTUNG |
06.07.2013 von TorstenFrustresistente Action- und Retro-Fans aufgepasst! Nach rund einem Jahr Wartepause kommt Hotline Miami nun blutüberströmt ins Playstation Network. Und das gleich doppelt, denn dank Cross-Buy erhalten Käufer des Playstation 3-Spiels die Variante für die PS Vita gratis dazu. Spieler mit Hang zum Perfektionismus, denen eine gewisse Neigung zur Selbstkasteiung nicht abzusagen ist dürfen gerne weiterlesen.
Retro ist modern
Retro ist in, keine Frage. Aber es gefällt längst nicht jedem. Und so trifft es sich wohl ganz gut, dass ein Kind der 80er auch diese Zeilen verfasst. Denn Hotline Miami ist technisch so modern wie Schlaghosen und Neon Leggings und ich muss zugeben, auch bei mir war es nicht gerade eine Eroberung im Sturm. Die ersten Momente mit dem Spiel sind wie die dass einem der Haufen Kotze, den der Hund auf dem Boden hinterlassen hat, doch nichts mehr ausmacht. Es ist nicht schön, es ist sogar reichlich eklig, aber man hält es aus. Anders als der säurehaltige Auswurf des Hundes vermag es Hotline Miami allerdings irgendwann auch zu gefallen. Es ist wahrlich keine Liebe auf den ersten Blick, nicht einmal auf den Zweiten. Es ist vielmehr die langsame Annäherung an das Unbekannte, bei dem man irgendwann vermisst zu bemerken, wann es denn nun um einen geschehen war.
Das Leben eines Mörders
Aber versuchen wir einmal nüchtern zu betrachten, worum es hier geht. Wir haben einen namenlosen ... Protagonisten sagen wir mal. Dieser erhält per Telefon den Auftrag, ein Paket Kekse abzuholen. Neben einer Tiermaske beinhaltet das Paket eine „Zutatenliste“, die Anweisungen darüber enthält, einen Koffer zu besorgen und ganz neben alle Beteiligten vor Ort zu töten. Haben wir sicher alle schon einmal erlebt, so weit so harmlos. Aber unseren ... Protagonisten ereilten seltsame Träume, in denen drei Tiermasken zu ihm sprachen. Er solle sich erinnern, wer sie sind, wo er ist und vor allem, wer er selbst ist. Und so erleben wir die Ereignisse rückwirkend ab besagten erstem Keks-Auftrag am 3. April 1989. Nach etlichen blutrünstigen Aufträgen kommt es beim Auftragsmord an einer Prostituierten zu einem Wendepunkt seines Privatlebens. Denn anstatt die Dame des käuflichen Gewerbes nach allen Regeln der „Kunst“ abzuschlachten, entschließt er sich, selbige zu retten. Fortan lebt sie bei ihm. Alles läuft seinen Weg, bis er eines Tages den Auftrag erhält, zu einer Telefon-Gesellschaft zu kommen. Dort liegen bereits bei seiner Ankunft alle Angestellten in Einzelteilen verstreut. Ein zweiter Auftragsmörder kreuzt seinen Weg und von hier an teilt sich die Geschichte in zwei Varianten, während sich Realität und Vorstellung immer mehr ineinander vermengen.
Oldschool-Hardcore-Arcade-(Stealth-)Action
Das Spiel ist der Gattung der sogenannten Twin-Stick-Shooters angehörig. Das heißt, dass der linke Analog-Stick zur Vorgabe der Laufrichtung vorgesehen ist, wohingegen der rechte Stick die Blick- und damit auch die Schießrichtung vorgibt. Auf Tastendruck lässt sich auf Gegner „aufschalten“ (auf der PS Vita bequem per Touchpad), um diese bereits im Visier zu haben, bevor wir in den Raum hineinstürmen. Gestartet wird in der Regel ohne Waffe, sodass der erste Gegner mit den bloßen Händen zu erledigen ist. Es sei denn, wir tragen eine Maske, die uns bereits mit einer Waffe versieht. Diese Masken dienen nicht nur der Schaffung von Anonymität, schließlich wollen wir ja nicht später identifiziert werden, sie bringen auch zusätzliche Boni. Je nach freigeschalteter und getragener Maske erhalten wir somit mehr Munition, laufen schneller, befördern Gegner auch ohne Waffe unverzüglich ins Jenseits oder starten eben mit einem Messer bewaffnet ins Spiel. So oder so, der erste Gegner ist in der Regel schnell ausgeschaltet. Am besten machen wir dies, wenn wir ihn von hinten überraschen, weil wir ansonsten schneller tot sind, als wir die rechte Schultertaste drücken
Ist Retro schick?
Die Optik ist so veraltet, wie sie es nur hätte sein können und das ist natürlich Absicht. Der pixelige Look ist hier Stil-Mittel. Während dies auf der PS Vita noch erträglich ist, wirkt die Aufmachung aber auf einem 47-Zoll-LED-TV dann doch recht grob. Beiden Versionen gemein ist die äußerst gewaltgeschwängerte Darstellung mit reichhaltigem Einsatz von Pixelblut. Der Sound nutzt stark repetitive, aber durchaus launige Melodien, die mit treibenden Bässen das schnelle Spiel passend untermalen. Das Fazit von: Torsten
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