IP Man Final Fight
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BEWERTUNG |
25.11.2013 von Beef SupremeFast jeder kennt Wing Chun, selbst wenn er es nicht bewust weiß. Das war der Stil, mit dem Bruce Lee einst Chuck Norris die Zähne neu arrangierte. Doch auch der gute Bruce musste die Technik erst lernen und zwar bei Ip Man, dem Großmeister des Wing Chun und Vorlage für nun mittlerweile vier Verfilmungen. Gab in den ersten Teilen (hier der Artikel der Trilogie) noch Donnie Yen den agilen, jugendlichen Ip, zelebriert in Ip Man – Final Fight Anthony Wong eine gealterte Version des gelassenen Maulschellenmeisters. Kann er an die Qualitäten der beiden Quasi-Vorgänger anknüpfen?
Inhalt
Die Japaner sind endlich zurückgeschlagen und China ist so frei, wie es unter einer kommunistischen Partei eben geht. Meister Ip ist von Foshan nach Hong Kong gezogen, um sich dort eine neue Existenz aufzubauen. Der Film folgt nun seinem Leben von 1950 bis zu seinem Tod im Jahre 1972. In dieser Zeit erlebt Ip allerlei haarsträubenden Schabernack und sein Leben ist, ganz im biographischen Stil, von vielen Aufs und Abs geprägt.
Denn einen richtigen Roten Faden sucht man vergebens. Der Zuschauer erhält viele Eindrücke aus einem Hong Kong aus den 50ern und 60ern, sowie dessen gesellschaftliche Probleme. Ausbeutung, Korruption, aber auch familiäre Probleme und diverse Schicksalsschläge finden hier Erwähnung. Ip Man ist da meist nur zufällig dabei und nicht wirklich problemlösender Protagonist dieser Erzählung, sondern eher weiser Beobachter. Ip Man – Final Fight ist also eher eine Aneinanderreihung scheinbar erwähnenswerter Episoden aus dem Leben Ip Mans nach der japanischen Besatzung und stellt somit eher den Dramen-Charakter in den Vordergrund.
Selbstverständlich wird auch gekämpft, und das gar nicht so schlecht. Jedoch im direkten Vergleich mit Donnie Yen sind die Kämpfe hier weniger spektakulär. Vieles hat man bereits gesehen und wirklich zwingend beeindruckende Martial Arts Leistungen werden hier nicht zelebriert. Deswegen sind sie bei Weitem nicht schlecht, nur eben nicht so hochklassig wie bereits durch Herrn Yen gewohnt. Der Fokus liegt hier jedoch ganz klar auf der etwas fahlen Erzählung, anstatt fulminantem Gekloppe. Und diese ist zwar stellenweise interessant, aber zu keiner Zeit fesselnd. Die Ereignisse plätschern nur so vor sich hin und erst ab etwa einer Stunde kann man so langsam erahnen, wohin sich der Film zu bewegen gedenkt. Eine Spannungskurve ist Fehlanzeige. Das wäre an sich nicht so schlimm, doch bleibt die Charakterentwicklung sehr flach. Der Ip Man von 1953 unterscheidet sich kaum von dem im Jahre 1962 und dadurch fällt es dem Zuschauer schwer, das Gezeigte chronologisch richtig einzuordnen. Ohne den Off-Sprecher, der hin und wieder erzählt, wie viel Zeit nun vergangen ist, würde man kaum merken, ob jetzt 10 Tage oder 10 Monate ins Land gezogen sind.
Das Schauspiel der meisten Darsteller hält sich meist vornehm zurück. Einzig Anthony Wong als Ip Man kann einigermaßen Akzente setzen, doch der Rest seiner durchweg blassen Schüler ist schon vergessen, nachdem sie aus dem Bild verschwinden. Trotz anfänglicher Erläuterung aller wichtigen Schüler habe ich sehr schnell wieder die Übersicht verloren und keiner von ihnen schaffte es, etwa durch herausragende Leistung, im Gedächtnis zu verbleiben. Größtenteils bewegen sich deren Qualitäten im erträglichen Durchschnitt. Nicht wirklich schlecht, aber auch nicht besonders gut.
Details der Blu-ray
Technisch gesehen ist Ip Man – Final Fight in Ordnung. Abgesehen von einer wirklich miesen CGI-Kamerafahrt gleich zu Beginn gibt es hier optisch keine gröberen Ausfälle zu verzeichnen. Die Beleuchtung ist weitestgehend gelungen und die Kameraeinstellungen fangen das Geschehen sowie die Kämpfe ganz passabel ein. Sogar die Synchronisation, die bei den meisten asiatischen Filmen bestenfalls durchschnittlich ausfällt, kann sich durchaus hören lassen und führen zu keinen unfreiwillig komischen Momenten. Die musikalische Untermalung ist meist sehr dezent, dafür aber stimmig eingesetzt und weiß die gezeigten Situationen passend zu unterstreichen. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: Beef Supreme
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