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Jeder gegen Jeden - Wem kannst du trauen?
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BEWERTUNG |
08.12.2016 von MarS
Spanien gilt unter Filmfans schon seit einiger Zeit als Land, welches immer wieder für kleine aber feine Highlights gut ist. Ob auch der Thriller Jeder gegen jeden - Wem kannst Du trauen? das Zeug zum Genre-Hit hat oder der Bankraub in die Hose geht erfahrt Ihr in der folgenden Kritik.
Jeder gegen jeden - Wem kannst Du trauen? beginnt extrem stark und atmosphärisch. In beeindruckend ruhiger Art und Weise und schon fast höflich startet ein Banküberfall, der vor allem dadurch interessant ist, dass die Verbrecher keine bösartigen Killer sind, sondern mit Gespür und Gefühl ans Werk gehen, dennoch aber Angst verbreiten. Dieser eher ruhige Erzählstil ohne große Actionausbrüche setzt sich auch durch den restlichen Film fort, wird aber recht schnell um diverse weitere Komponenten erweitert, welche jedoch anstatt die Geschichte zu intensivieren auf Dauer immer wirrer und konstruierter erscheinen. So lebt der Film zwar von seinen hervorragend aufspielenden Schauspielern und deren dargestellten Figuren, den Dialogen und den aufkeimenden Problemen innerhalb der Gruppe, verliert sich aber mit zunehmender Laufzeit immer mehr in aufgesetzt und nicht mehr authentisch wirkenden Verstrickungen. Was als intensives, spannendes Heist-Movie beginnt entwickelt sich leider auf Dauer zu einem politischen Thriller, der viel mehr in die Erzählung verpacken will, als es gut für den Unterhaltungswert ist. Diese Überfrachtung ist auch gut daran zu erkennen, dass lediglich die beiden Hauptfiguren Uruguayo und Gallego Tiefe und eine exaktere Figurenzeichnung erhalten, alle übrigen Charaktere aber sehr blass und oberflächlich auf der Strecke bleiben. Zurück bleibt am Ende die Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, die politische Komponente außen vor zu lassen und sich auf den Heist-Anteil zu konzentrieren - dieser ist nämlich vor allem zu Beginn hochgradig fesselnd und packend, muss dann aber leider den konstruierten Handlungsverläufen weichen.
Das Bild der Blu-ray zeigt sich solide, wenn auch nicht perfekt. Die Grundschärfe ist sehr gut und zeigt vor allem in Nahaufnahmen ihre Stärke, Großaufnahmen wirken jedoch hin und wieder etwas weicher und nicht ganz so detailliert. Kontrast und Schwarzwert liefern saubere Werte, die Farbgebung ist bläulich nuanciert und von tristen, dunklen Farben dominiert, was sehr gut die Atmosphäre unterstützt. Unspektakulär ist die Tonspur ausgefallen, die zwar im dialoglastigen Film Stimmen stets klar und deutlich auf die Lautsprecher bringt, im Surroundbereich aber nur wenige differenzierte Signale setzen kann. Das Fazit von: MarS
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