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Jules Verne's: Die geheimnisvolle Insel

Originaltitel: Jules Verne´s Mysterious Island
Genre: Science-Fiction Drama
Regie: Mark Sheppard
Hauptdarsteller: Lochlyn Munro
Laufzeit: Ca. 91 Minuten
Label: MIG Filmgroup
FSK 12

Jules Verne's: Die geheimnisvolle Insel   15.06.2012 von Torsten

Die Geschichten von Jules Verne boten seit jeher die Vorlage für zahlreiche Verfilmungen. So auch die Geheimnisvolle Insel, die nun bereits in über zehn verschiedenen Varianten auf der Mattscheibe lief. Doch Klassiker sterben nicht aus und so wurde der Film im Vorjahr erneut verfilmt. Mal sehen, was die wiederholt abgeänderte Erzählung zu bieten hat.

 

Wir schreiben das Jahr 1865 und es herrscht Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten. Eine Gruppe von Soldaten gerät in Gefangenschaft und macht sich auf den Abtransport in einem Heißluftballon gefasst. Nur durch Zufall können sie in letzter Sekunde im Ballon entfliehen. Doch in Sicherheit sind sie damit noch lange nicht, denn sie geraten in einen mysteriösen Sturm, dessen Auge mit Lichtblitzen und violettem Farbstrudel ungewöhnliche Ausmaße annimmt. Sie dringen mitten in das Auge des Sturms ein und verlieren das Bewusstsein. Als sie erwachen, liegen sie mit den Gesichtern im Sand auf, und zwar am Strand einer Insel. Sie haben also überlebt, aber was nun? Bei der Durchforstung der Insel stoßen sie auf zottelige Kreaturen, die in der Nacht Jagd auf die Neuankömmlinge machen.

 

Auf der Insel gibt es noch weitere Überlebende, die sich zu der in ihrer Anzahl bereits dezimierten Gruppe gesellen. Aber die sind merkwürdig gekleidet und ihre Umgangssprache wirft Rätsel auf. Es stellt sich heraus, dass sie aus einer anderen Zeit stammen und der Farbstrudel des Sturms für ihre Vereinigung auf der Insel verantwortlich ist. Zu ihrem Glück finden sie ein Haus, in dem sie Zuflucht vor den Bestien finden. Aber auch hier sind sie nicht auf lange Zeit in Sicherheit, denn ein Vulkanausbruch steht unmittelbar bevor. Fluchtversuche über das Wasser sind zwecklos, eine riesige Krake bewacht die Insel, also müssen sie sich einen anderen Ausweg überlegen. Vielleicht kann der alte Mann Nemo ihnen helfen. Er scheint erfinderisch zu sein, aber es macht den Anschein, dass er mehr über die Insel und ihre Kreaturen weiß, als er anfangs noch zugibt.

 

Die erneute Verfilmung versucht es mit einigen Abwandlungen, um neuen Schwung in die altbekannte Geschichte zu bringen. Der Zeitstrudel bringt mit seinem Konflikt zwischen den Generationen eine zunächst interessante Komponente hinzu. Doch die wissenschaftlichen Erklärungen hierzu wirken wenig glaubhaft. Nemo hat die Wirkung der gravitativen Zeitdilatation in seinem U-Boot mittels Wasserstoff-Elektro-Reaktion überwunden. Soso, hat er das? Der gemeinsame Fluchtplan und seine letztendliche Umsetzung setzt der Verworrenheit dann noch die Krone auf. Über den Schluss des Films ist bei derart eigenwilligen Schlussfolgerungen dann am Ende sicherlich auch niemand mehr überrascht.

 

Die Bestien vermitteln mit ihrem Knurren und Fauchen zumindest eine Zeit lang die Illusion von animalischen Kreaturen. Leider verfliegt dieser Eindruck bei näherem Hinschauen nur allzu schnell, spätestens wenn sie bei Tageslicht gezeigt werden. Die gruseligen Zottelwesen sind nämlich nichts anderes als verrohte Menschen, die sich einen Anzug übergestülpt haben. Da wäre es besser gewesen, bei der Unklarheit ihrer Herkunft zu bleiben oder aber mit einer besseren Maske zu einem glaubhafteren Ergebnis zu gelangen.


Bildergalerie von Jules Verne's: Die geheimnisvolle Insel (9 Bilder)


Das Fazit von: Torsten

Torsten

Jules Vernes Kult-Roman Die geheimnisvolle Insel wird nun in der vorliegenden Verfilmung ein ums andere Mal abgeändert. Das was zunächst recht interessant beginnt, verpufft aber jedoch ebenso schnell in der Bedeutungslosigkeit. Die beiden aus einer anderen Zeit entstammenden Schönheiten bieten da leider nur einen optischen Glanzpunkt und hauchen der Geschichte auch kein neues Leben ein. Die Darsteller sind wenig überzeugend, die Dialoge auf Dauer müßig, die „Monster“ einfache Menschen in Tarnanzügen. So wird keine Spannung erzeugt. Film- und Fantasy-Fans schauen sich dann doch lieber noch einmal das Original an.


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