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June und John
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BEWERTUNG |
28.09.2025 von PanikmikeMit June & John erscheint nun ein ganz besonderes Projekt als Mediabook: Der Film entstand mitten in der Corona-Pandemie, fast im Verborgenen und ohne dass die Öffentlichkeit viel davon mitbekam. Luc Besson nutzte für den Dreh ausschließlich iPhones, und schuf damit ein Werk, das gleichermaßen experimentell wie ungewöhnlich persönlich wirkt…
John Riley (Luke Stanton Eddy) ist ein schüchterner Buchhalter, der von seinem Chef Herr Francis (Dean Testerman) schikaniert wird und unter dem Einfluss seiner dominanten Mutter (Honey Lauren) steht. Sein Alltag gerät vollends aus den Fugen, als er sein Auto verliert, seine Brieftasche verschwindet und sein Telefon kaputtgeht. In der U-Bahn begegnet er der geheimnisvollen June (Matilda Price), die ihm ihren Namen hinterlässt und ihn sofort in ihren Bann zieht. Über die sozialen Medien nimmt er Kontakt zu ihr auf, und schon bald treffen sie sich persönlich. Dort vertraut June ihm ein Geheimnis an: Sie ist überzeugt, dass sie nur noch 72 Stunden zu leben hat und trägt deswegen eine Uhr, die jede Sekunde heruntertickt. Gemeinsam stürzen sie sich in ein wildes Abenteuer: June stellt Johns Chef bloß, sie fliehen durch die Straßen, verbringen ihre erste Nacht miteinander und brechen schließlich in eine Villa ein – der Beginn einer gefährlichen, aber leidenschaftlichen Reise…
Während der Arbeiten an DogMan wurde bekannt, dass Luc Besson heimlich ein weiteres Projekt realisiert hatte: den Low-Budget-Film June and John. Gedreht wurde er 2020 während des Covid-19-Lockdowns in Los Angeles – komplett mit iPhones und unter strengster Geheimhaltung. Seine Premiere feierte das Projekt 2022 beim Filmmarkt in Cannes, doch es dauerte weitere drei Jahre, bis der Film auch im Heimkino bei uns erschien.
Die Reaktionen auf June and John fielen vor allem in der französischen Presse überwiegend negativ aus. Zwar wurde die visuelle Gestaltung mit kräftigen Farben und ungewöhnlicher Tiefenschärfe gelobt, doch das Drehbuch wurde als schwach und die Figuren als oberflächlich kritisiert. Um die Leere der Handlung zu füllen, setzt der Film vor allem auf spektakuläre, teils willkürlich wirkende Aktionen der Hauptfigur, sodass die Geschichte eher wie ein überlanger Musikclip wirkt. Gleichzeitig wurde die dynamische, ungestüme Inszenierung und die starke visuelle Energie des Films hervorgehoben, ermöglicht durch die kreative Freiheit der iPhone-Drehs während des Lockdowns. June and John zeigt, dass Geschmack äußerst subjektiv ist und die Meinungen weit auseinandergehen können. Dabei sollte man bedenken, dass der Film mit sehr geringem Budget entstand – komplett gedreht mit handelsüblichen iPhones. Letztlich bleibt es ein klarer Fall: Jeder muss sich seine eigene Meinung bilden.
Details der 4K-UHD
Luc Besson drehte June & John vor rund fünf Jahren ausschließlich mit iPhones, ganz ohne Profi-Optiken oder spezielles Equipment. Trotz HDR10, Dolby Vision und erweitertem Farbraum wirken die Aufnahmen hin und wieder überzeichnet, mit Farbverfälschungen und teilweise zu scharfen Details. Helle und dunkle Szenen kommen überraschend gut rüber, doch feine Details – besonders bei Gesichtern und in Totaleinstellungen – gehen öfters mal verloren. Capelight Pictures hat das Material bestmöglich aufbereitet, die Grenzen der iPhone-Aufnahmen bleiben aber deutlich sichtbar. Die UHD-Blu-ray zeigt etwas mehr Details als die normale Blu-ray, ob sich das „Upgrade“ lohnt, muss jeder selbst entscheiden – das Mediabook ist aber auf jeden Fall empfehlenswert.
Details zum Mediabook
Das Mediabook präsentiert sich vorne mit einem schlichten, aber wirkungsvollen Cover: ein Schriftzug im Stil einer amerikanischen Leuchtreklame, veredelt durch eine Glossy-Optik. Die wichtigsten Informationen finden sich auf einer separat beigelegten J-Card, sodass unschöne Kleberückstände vermieden werden. Die Rückseite überzeugt mit einem stimmungsvollen Motiv, das die beiden Hauptdarsteller in der Ferne vor einem Sonnenuntergang zeigt. Innen liegen neben der Blu-ray und der 4K-Disc auch ein 24-seitiges Booklet mit Fotos und einem Interviewtext bei. Cover & Bilder © 2025 EuropaCorp / capelight pictures / Produktfotos: www.sofahelden.de Das Fazit von: Panikmike
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