Der erste Teil wurde von vielen Spielern geliebt, andere wiederum haben es gehasst. In Left4Dead geht es eigentlich nur ums Töten von Zombies, jedoch steckt mehr Taktik dahinter, als man es am Anfang denkt. Im zweiten Teil gibt es mehr Zombies, mehr Waffen und mehr Gimmicks. Ob das jedoch reicht um ein gutes Spiel zu produzieren, seht ihr hier…
Neues Spiel, neues Glück. Wie man es aus Left4Dead schon kennt, spielt man eine Person aus einem 4er-Team und muss versuchen, ans Ziel zu kommen. Überall lauern uns Zombies auf und dann noch spezielle, die besondere Fähigkeiten haben. So in etwa präsentiert sich auch der zweite Teil der Metzel-Orgie. Die Geschichte spielt in den Südstaaten, Hochburg des Seltsamen. Aus Filmen kennt man bereits dieses Setting, oftmals geht es hier in den Sümpfen mächtig zur Sache. Nicht umsonst wurde und werden diese Orte immer noch viel in Horrorstreifen verwendet. So auch hier bei Left4Dead 2. Dieser Schauplatz ist ideal um eine Invasion der Untoten aufzuziehen. Vier neue Charaktere kämpfen also nun hier im Spiel ums Überleben. Als Spieler könnt ihr euren Lieblingscharakter am Anfang auswählen, danach gibt es kein Zurück mehr. Die Figuren unterscheiden sich nur im Aussehen, die Fähigkeiten sind bei allen gleich. Das einzige was anders ist, sind die Dialoge, die je nach Charaktertyp anders sind. So schlachtet man alle Zombies Kampagne für Kampagne ab und muss immer versuchen, ans Ziel zu kommen. Drei der insgesamt fünf Levels bestehen aus fünf Abschnitten, die anderen nur aus vier. Der Umfang ist nicht viel größer als bei Left4Dead eins, allerdings kommen mir die Abschnitte ein wenig länger vor.
Die Levels selbst sind wieder sehr unterschiedlich gestaltet. Leider kommt nicht in jedem das Horror-Feeling rüber. Wer die Demo gespielt hat, der kann mir diese Aussage bestätigen. Viele dachten nach dem Durchspielen der Demo: Oh je, hoffentlich wird das Hauptspiel besser. Ja und das ist es auch. Allein die Sümpfe verbreiten eine beklemmende Stimmung, Angst macht sich breit. Alles ist eng, viele Pflanzen wachsen wie wild und der Spieler weiß oftmals gar nicht auf Anhieb, in welche Richtung er gehen muss. Genau so soll es sein, auch die anderen Levels lassen sich aber sehen. Auf die Story gehe ich generell nicht ein, denn diese ist es nicht Wert, drüber was zu schreiben. Es ist zwar eine da, aber die wird keinen Oscar verdienen.
Doch Left4Dead 2 braucht auch keine umfassende Story, das Spiel lebt von Angst, Hektik und der Atmosphäre. Auch die zahlreichen Ideen machen das Spiel zu einem Knaller. Startet man das Spiel, so werden oben links am Bildschirm rotierend die Erfolge angezeigt, die man im Spiel erreichen kann. Dies find ich eine super Idee, da sieht man wenigstens, was man alles für seine 1000 Gamerscore noch machen muss. Vor allem passiert dies alles beim Laden des Spiels, so hat man immer was zu sehen, bis das Spiel wirklich losgeht. Wenn man eine Runde überstanden hat, so gibt es nach wie vor sehr viele Statistiken zu sehen. Die Spieler sehen zum Beispiel wer wie viele Zombies abgeschlachtet hat, wer den Zombiebossen am meisten Lebensenergie abgenommen hat und so weiter. Das gab es beim ersten Teil auch schon, warum das Rad neu erfinden, wenn sich die alten Dinge bewähren.
Aber nicht nur die Levels sind neu, sondern es wurden auch allerlei neue Waffen und Gimmicks eingebaut. Von nun an kann man auch Nahkampfwaffen benutzen. Hier gibt es allerdings nicht nur Standardsachen wie ein Messer oder ein Schwert, sondern auch eine Axt, eine Bratpfanne (die einen unglaublich geilen Sound macht, wenn man einen Zombie trifft - DOONG) und noch ein paar mehr. Hier geht allerdings nichts über die Kettensäge, sie ist sehr stark, hört sich gut an und sägt mal schnell ein paar Zombies zu Kleinholz. Allerdings muss man aufpassen, denn auch diese Waffe kann leer werden, denn eine Kettensäge verbraucht Benzin. Natürlich kann man ganze Gegnerhorden einfacher mit richtigen Waffen ausschalten, dazu jedoch nachher mehr.
Ebenso haben sich die Programmierer noch ein paar Extras einfallen lassen. So findet man in einem Level ein Laservisier, mit dem das Zielen definitiv einfacher ist. Ebenso gibt es nicht nur die Pillen und den Verbandskasten aus dem ersten Teil, sondern auch noch Adrenalin. Nimmt man das ein, so wird der Bildschirm eine kurze Zeit verzerrt und man ist schneller. Besonders zum Davonlaufen von einer Horde ist es immer gut, das Adrenalin in der Tasche zu haben. Ebenso gibt es auch Bomben, die man den Verfaulten entgegenwerfen kann. Die Rohrbombe ist sehr effektiv um eine Ansammlung der Biester zu vernichten. Der Molotowcocktail brennt in einer gewissen Fläche alles nieder und neu dazugekommen ist das Boomer-Gift. Dieses ist eine Säurebombe, die beim Auftreffen das ätzende Zeugs verspritzt.
Natürlich, wie es sich für einen guten Shooter gehört, gibt es auch viele Fernwaffen zu finden. Hier gibt es diverse Standards wie ein Snipergewehr, verschiedene Pistolen und Gewehre, jedoch mehr als in Teil 1. Mein Favorit ist der Granatwerfer. Auch wenn er nicht viel Munition in sich hat, so haut er einfach nur rein. Der Spieler schießt eine Granate nach vorne, die dann in einem relativ großen Radius explodiert. Mit diesem Monster kann man ganze Zombiehorden ausrotten, aber Vorsicht: Steht einer der Freunde daneben, so kann es ebenso böse ausgehen. Möchte man seine Kugeln ein wenig aufwerten, so kann man dies mit der Brandmunition machen. Diese einfach auf den Boden stellen, wenn es brenzlig wird (Vorsicht Wortspiel!) und schon kann jeder Spieler darauf zugreifen. Wichtig ist zu wissen, dass man jeweils nur einen Slot zur Verfügung hat. So kann der Spieler zum Beispiel keine Säurebombe und eine Rohrbombe aufnehmen, sondern muss sich für eine der beiden entscheiden.
Doch was passiert, wenn ein Charakter stirbt? Ganz einfach. Hat einer der anderen Charaktere einen Defibrillator dabei, so kann dieser dann den verstorbenen Helden wiederbeleben. Ist dies nicht der Fall, so ist die Spielfigur aber nicht verloren. Man muss einfach weiterlaufen, das Spiel selbst hat pro Level gewisse Punkte, an denen man dann die Helden wieder lebendig findet. Nur wenn alle vier sterben, so endet das Spiel. Das Spiel selbst ist um einiges schwerer als Teil 1. Das liegt aber nicht an den vermehrt auftretenden Zombies, sondern an den Bossen. Hier gibt es, wie im ersten Teil, natürlich wieder den Boomer (ein etwas dickerer Zombie, der Säure kotzt!), den Hunter (ein sehr schneller Gegner, der von weitem auf einen springen kann), die Witch (eine weinende Hexe, die man besser in Ruhe lassen sollte), den Smoker (ein Untoter, der einem mit seiner langen Zunge von weitem erwischen kann) und den Tank (der schlimmste Boss im Spiel, da er stark ist und viel aushält). Aber es gibt auch drei Neuzugänge, die es in sich haben. Der Spitter kann ähnlich wie der Boomer Säure spuken. Der Charger läuft wie ein American Football Spieler auf einen zu und wirft den Held zu Boden und zum Schluss gibt es noch den Jockey, der sich am Kopf des Spielers festhält und nur schwer wieder runter zu bekommen ist. So kämpft man im Allgemeinen in jedem Abschnitt gegen einige Hundert Zombies, zusätzlich aber auch immer gegen ein paar Bosse. So wird es nie langweilig, denn die Intelligenz des Spiels lässt bei jedem neuen Spielen die Bosse an einer anderen Stelle auftauchen.
Left4Dead lebt allerdings vom Mehrspielermodus. Alleine macht das Spiel kaum Spaß, hat man drei andere Mitspieler parat, so kann der Spaß erst richtig losgehen. Hier ist dann aber nicht nur dummes Rumrennen, sondern auch Taktik gefragt. Aber man kann nicht nur die Kampagne zusammen spielen, sondern auch mit 4 gegen 4 ein Match austragen. So kämpfen dort die vier guten Jungs gegen vier Infizierte (die per Zufall bestimmt werden). Am Ende jeder Runde wechseln die Seiten, Gewinner sind diejenigen mit den meisten Punkten. Will man es hart auf hart, so kann man den neuen Survival-Modus ausprobieren. Immer stärker werdende Untote müssen beseitigt werden.
Technisch gesehen ist Left4Dead2 solide. Die Licht und Schatteneffekte sind gut, die Grafik selbst zwar kein Highlight, jedoch sieht man eine deutliche Verbesserung zum ersten Teil. Die Horden an Zombies sind gut animiert, hier sieht man die Power der Engine. Leider sieht man hier aber auch des Öfteren die schlampige Arbeit der Programmierer. Immer wieder schweben Teammitglieder in der Luft oder Kollisionsabfragen sind nicht ganz korrekt. Zum Sound gibt es keine negativen Dinge zu sagen, hier passt alles. Die Effekte sind die gleichen wie in Teil 1, jedoch passen sie auch in Teil 2 ideal rein. Hier hätte ich mir nur ein wenig mehr Innovation erwartet.
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