Die Lego Reihe entwickelt sich wie ein Segen oder ein Fluch. Viele Leute lieben die Klötzchen-Games, andere wiederum hassen sie. Gerade mal ein paar Wochen nach Lego Star Wars 3 darf der Spieler nun in die Welt der Piraten abtauchen und den wohl lustigsten und schlimmsten Piraten der sieben Weltmeere, namens CPT. Jack Sparrow spielen …
Herrlich, alleine die Umsetzung des torkelnden Piraten hat einen Oscar verdient. Traveler´s Tales hat sich sichtbar Mühe gegeben, Jack Sparrow so gut wie möglich dem Original nachzuempfinden. Kenner des Films werden sich sofort kringelig lachen, wenn sie das erste Mal mit Jack auf Reisen gehen. Doch Traveler´s Tales ist weitaus mehr gelungen, als eine Spielfigur zu kreieren. Der Humor ist wieder einmal großgeschrieben, die Zwischensequenzen sind witzig, die Level abwechslungsreich und der Wiederspielwert ist, wie bei fast jedem Lego-Teil, vorhanden. Die schlechte Nachricht ist allerdings, dass Lego Fluch der Karibik nicht wirklich viel Neues zu bieten hat. Auf der einen Seite ist dies durchaus positiv zu sehen, denn lieber ein solides Game, als eine Verschlimmbesserung durch ein neues Feature. Auf der anderen Seite allerdings möchte man eigentlich schon immer mal was Neues sehen, da der Unterschied zu den anderen Teilen sonst zu gering ist. Also ist Jack Sparrow mit einem Indiana Jones gleichzusetzen. Es gibt ein paar leichte Rätsel zu lösen, man kämpft mit dem Säbel gegen Untote, Piraten und viel Gesocks und hört auf Jacks allwissenden Kompass. Mit diesem kann man in jedem Level acht Geheimnisse finden. Mit einer Taste kann man ihn aktivieren und er zeigt dann die Richtung an, wo sich ein Schatz versteckt. Nun muss man einfach den angezeigten Fußstapfen folgen und „BAZING“ hat man den Gegenstand gefunden. Einige braucht man zum Weiterkommen in den jeweiligen Level, andere wiederum kann man ohne einen erkennbaren Effekt finden.
In Lego Fluch der Karibik spielt man alle vier Filme nach, ja sogar der Aktuelle ist schon dabei. Jeder der einzelnen Teile wurde von Traveler´s Tales sehr gut umgesetzt. Der meiste Humor befindet sich in den Zwischensequenzen. Um die Gags allerdings alle zu verstehen, sollte man die Filme schon kennen. Auch die Hintergründe und die Orte orientieren sich an den Filmen. Die „Flying Dutchman“ und Tortuga zum Beispiel wurden liebevoll gestaltet und mit vielen Details umgesetzt. Wie auch bei den anderen Teilen muss man, um 100 % des Spiels zu erreichen, alles mindestens zweimal durchspielen. Der erste Durchgang dient meistens um alles freizuschalten, das freie Spiel danach bringt die Freude und die Entdeckerlaune zum Vorschein. Nur so kann man alle Geheimnisse finden, alle Kompass-Schätze finden, alle Figuren freischalten und alle 1000 Gamerpunkte einheimsen.
Wie auch bei den anderen Lego Teilen spielt man alleine oder zu zweit an einer Konsole, leider gibt es wieder keinen Onlinemodus. Die einzelnen Charaktere haben spezielle Fähigkeiten, Frauen können zum Beispiel höher springen, um andere Abschnitte zu erreichen. Einer kann mit Äxten werfen, andere wiederum können Dinge reparieren. Nur mit der Kombination aus den verschiedenen Helden kann man die Rätsel lösen und die Level schaffen. Die künstliche Intelligenz hat sich nicht großartig geändert, der Computer hilft bei den Rätseln, er kämpft ein wenig mit und die einzusammelnden Legosteine lässt er links liegen.
Technisch gesehen bietet Lego Fluch der Karibik zwar nichts Neues, es ist jedoch in manchen Szenen trotzdem eine totale Augenweide. Die Animationen der Figuren sind super gemacht, das Wasser fließt, Palmen wedeln im Wind, Tiere huschen vorbei und verschiedene Menschen laufen am Bildschirm entlang. Die Hintergründe passen ebenso stets zum Thema und wurden liebevoll gezeichnet. Der Sound und die musikalische Stimmung ist der Hammer. Wer die Filme kennt, der weiß, was Hans Zimmer und Klaus Badelt hier auf die Beine gestellt haben. Der Bass groovt, die Musik ist stimmig und unterstreicht die gesamte Piraten-Atmosphäre.
Das Fazit von: Panikmike
Ich liebe fast alle Lego-Spiele auf dieser Welt und Fluch der Karibik gehört auf alle Fälle zu den „Likes“. Die Zwischensequenzen sind zum Totlachen, die Animation des torkelnden Jack Sparrow ist oscarreif und die Umsetzung der Filme ist super geworden. Was braucht man mehr? Auch wenn das Grundprinzip der Spiele langsam ausgelaugt ist und nicht wirklich viel Neues passiert, so kann Lego Fluch der Karibik auf alle Fälle überzeugen und eine längere Zeit an den Bildschirm fesseln. Auch hier gilt die Devise: 1000 Gamerscore sind schaffbar und die mach ich noch schnell :) In meinen Augen ist dieses Lego-Abenteuer mit Jack Sparrow besser als Star Wars, besser als Harry Potter, aber ein wenig schlechter als Indiana Jones. Versteht mich nicht falsch, alle Spiele sind in meinen Augen gelungen, doch mein Fable geht an Indy und dann gleich an Jack. Gut gemacht Traveler´s Tale!
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