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Licht
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BEWERTUNG |
28.01.2018 von MarS
Maria Theresia Paradis. Kaum einer wird diesen Namen kennen, obwohl die virtuose Pianistin zu ihrer Zeit eine Berühmtheit war und sogar mit anderen Größen wie Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart bekannt gewesen ist. Das historische Drama Licht beleuchtet nun eines der markantesten Kapitel im Leben der seit ihrem dritten Lebensjahr erblindeten Musikerin...
Inhalt
Wien im Jahr 1777. Die Pianistin Maria Theresia Paradis wird wegen ihres Talents unter den Adligen gefeiert. Gleichzeitig wird sie jedoch auch belächelt und bemitleidet, denn die junge Frau leidet seit ihrem dritten Lebensjahr an Blindheit. Unzählige Behandlungen und schmerzhafte Torturen hat Maria bereits hinter sich, doch ihre Eltern, die sich für die Behinderung ihrer Tochter schämen, geben einfach nicht auf. Denn auch wenn Marias Talent dafür sorgt, die Familie in den höchsten Kreisen bekannt zu machen, so steht ihre Blindheit der Anerkennung doch im Wege. Und so kommt Maria ins Hospital des unkonventionellen Arztes Franz Anton Mesmer, der mit seinen experimentellen Methoden im Bereich der Magnetfeldtherapie schon nach kurzer Zeit erste Erfolge bei ihr erzielen kann. Das Glück ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn je mehr Marias Augenlicht zurückkehrt, umso schlechter wird ihr Spiel am Piano. Außerdem sorgt die schwindende Blindheit noch viel mehr dafür, Maria zu einer Kuriosität in erlesenen Kreisen zu machen...
Licht ist gleichzeitig tragische Biografie als auch stimmiges historisches Kino, das vermeintliche Werte im Streben nach Ansehen und Macht wie Oberflächlichkeit, Neid und Ausgrenzung thematisiert. Da diese einstigen Ansichten leider auch heute noch weit verbreitet sind, ist der Film auch ein zeitloses, kritisches Werk, das neben der unglaublichen aber dennoch wahren Handlung auch für Akzeptanz und Verständnis steht. Obwohl die Inszenierung hier auf eine eher sachliche, etwas distanzierte Erzählung baut, gelingt es Licht dank der authentischen Ausstattung sowie den großartigen darstellerischen Leistungen dennoch, den Zuschauer direkt in die damalige Zeit zu transportieren und sich in die Lage der Figuren hineinzuversetzen. Vor allem Maria Dragus verkörpert hier wirklich beeindruckend die Höhen und Tiefen der Maria Theresia Paradis und steht mit ihrer glaubwürdigen sowie intensiven persönlichen Beziehung zu ihrem Arzt Mesmer, ebenfalls stark präsentiert von Devid Striesow, ganz klar im Mittelpunkt des Geschehens. Beide Charaktere haben auf ihre ganz eigene Art mit Missgunst, aber auch Ausstoßung zu kämpfen, und durchleben eine anhaltende Berg- und Talfahrt, die sich am persönlichen Erfolg und der damit entstehenden oberflächlichen Akzeptanz der Obrigkeit orientiert, und eben diese Verbindung dieser beiden völlig unterschiedlichen Figuren ist auch stets spürbar. Auf Grund der für einen historischen Film ungewöhnlich kompakten Laufzeit kommen dabei auch keinerlei Längen auf, was den Film auf einem stetig gleichbleibenden Niveau hält.
Das Fazit von: MarS
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