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Lifjord - Der Freispruch - Staffel 1
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BEWERTUNG |
17.06.2016 von MarSVöllig unbeachtet und außerhalb der großen Blockbuster der sonstigen Veröffentlichungen wurde von Koch Media vor kurzem die norwegische Drama-Serie Lifjord - Der Freispruch veröffentlicht. Wir haben es uns nicht nehmen lassen, einen Blick zu riskieren, und sagen Euch in der folgenden Kritik, ob sich dieser auch wirklich gelohnt hat.
Drehbuchautoren, Regisseure und Schauspieler da draußen aufgepasst, denn hier kommen die Norweger! Selten hat mich eine Serie so gepackt und mitgerissen wie Lifjord - Der Freispruch. In 10 Folgen präsentiert die Serie eine wendungsreiche und trotz der dialoglastigen Erzählweise absolut spannende Geschichte um Schuld und Unschuld, die den Zuschauer ohne auch nur eine einzige Sekunde langatmig oder langweilig zu sein ein ums andere Mal von einer falschen Fährte auf die nächste lockt, nur um am Ende dann doch wieder einen unerwarteten Twists parat zu halten, den man so nicht erwartet hätte. Einen wundervollen Gegenpart zum ereignisreichen Geschehen bilden dabei zum einen die atemberaubende, eine unglaubliche Ruhe ausstrahlende Natur Norwegens, zum anderen der gemächliche aber eingängige Soundtrack, der mit dem grandiosen und gefühlvollen Intro- und Outro-Song "To Assign Properties" der norwegischen Band "Highasakite" seinen emotionalen Höhepunkt erreicht. Überhaupt werden in Lifjord - Der Freispruch Gefühle und zwischenmenschliche Beziehungen groß geschrieben, und so ist es kaum verwunderlich, dass die Serie neben dem tollen Drehbuch vor allem von seinen hervorragenden Schauspielern getragen wird.
Die bei uns nahezu unbekannten Akteure liefern einfach perfekte Leistungen ab und holen das Letzte aus ihren ohnehin schon vielschichtigen und undurchsichtigen Charakteren heraus, allen voran Lena Endre als Eva Hansteen und Nicolai Cleve Broch als Aksel. Während Lena Endre (Die Millenium Trilogie) den Zuschauer mit ihrer extrem penetranten und sturen Art schier in den Wahnsinn treibt, obwohl ihre Beweggründe mehr als verständlich sind, so glänzt Nicolai Cleve Broch (Drachenkrieger - Das Geheimnis der Wikinger) durch seine faszinierend glaubwürdige und fesselnde Darstellung des Charakters Aksel, den man im einen Moment liebt und ihm wünscht, endlich seinen Frieden zu finden, im nächsten jedoch eine lebenslange Haftstrafe oder Schlimmeres gönnen würde. Gerade dieses Wechselbad an Emotionen, falschen Verdächtigungen und der Suche nach der Wahrheit ist es, was die Serie so unglaublich packend macht und dabei den Zuschauer in die gleiche Situation versetzt, in der sich auch die Bewohner Lifjords befinden.
Auch die technische Seite der Blu-ray weiß zu überzeugen. In hellen Szenen zeichnet sich das Bild durch referenzverdächtige Schärfe und Detailreichtum aus und präsentiert sich mit sauber eingestelltem Kontrast und natürlicher Farbgebung. Lediglich in dunklen Momenten und Nachtszenen macht sich ein leichtes, jedoch nie störendes Filmkorn und ein etwas abfallender Schwarzwert bemerkbar. Tonal hat die dialoglastige und ruhige Serie natürlich nicht viel Potential, um die Surroundanlage zu fordern, bietet aber stets verständliche, klare Dialoge bei sauber ortbarer Signalgebung und schöner Dynamik. Der Soundtrack und einige wenige rasantere Szenen verteilen sich atmosphärisch auf alle Boxen.
Abschließend der Episodenguide zu Lifjord - Der Freispruch:
Das Fazit von: MarS
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