Little Dragons Café
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BEWERTUNG |
10.10.2018 von LorD Avenger
Die Betreiberin eines abgelegenen Cafés fällt in ein Koma und ihre beiden Kinder übernehmen kurzerhand das Geschäft - zusammen mit einem frisch geschlüpften Drachen, der nicht mehr von ihrer Seite weicht...
Inhalt
Als ihre Mutter ins Koma fällt, treffen ihre beiden Zwillinge auf einen aus dem Nichts auftauchenden merkwürdigen Zauberer, der ihnen nicht nur Hoffnung macht, dass ihrer Mutter geholfen werden kann, sondern auch ein großes Ei mitbringt. Aus diesem schlüpft bald darauf ein junger, ausgelassener Drache, der den Kindern nicht mehr von der Seite weicht. Zusammen mit ihm versuchen sie nun ein Heilmittel für ihre kranke Mutter zu finden, während sie allerdings auch das Café nicht vernachlässigen dürfen. Zum Glück treffen nach und nach willige Helfer ein, die beim Kellnern und Kochen bereitwillig aushelfen...
Gameplay
Da es sich bei Little Dragons Cafe um das neue Spiel vom Harvest Moon-Macher Yashuiro Wada handelt und der seinem Steckenpferd offenbar treu bleibt, haben wir ein recht ähnliches Spiel serviert bekommen - tatsächlich war mein erster Gedanke eine Mischung aus Animal Crossing und Overcooked. Das Spiel dreht sich in erster Linie um das Betreiben des Cafés, wo die Handlung auch beginnt. Mithilfe der richtigen Zutaten können in der Küche diverse Gerichte gekocht werden, die man dann auch nach Belieben auf die Speisekarte setzen kann. Rezepte, ebenso wie erwähnte Zutaten, müssen draußen in der Spielwelt gefunden und gesammelt werden. Direkt neben dem Haus befindet sich ein Gemüsegarten, der alle paar Tage geerntet werden kann und überall in der Umgebung verstreut finden sich Sträucher und Bäume, die diverseste Früchte tragen. An dafür vorgesehenen Wasserstellen lässt sich auch angeln und im späteren Spielverlauf kann man auch größere Raubtiere für Fleisch jagen, die allerdings gleichzeitig die Verfolgung des Spielers aufnehmen und ihm Items aus dem Inventar stehlen.
Das eigentliche Kochen könnte einfacher nicht sein: Wie in diversen, bereits seit Jahrzehnten existierenden Rhythmusspielen (z.B. Parappa the Rappa) läuft am oberen Bildschirmrand eine Leiste mit zu drückenden Symbolen, die je nach Timing eine bessere Bewertung ergeben. Die Symbole erfordern lediglich das Drücken der vier Richtungstasten. Aus diesem Ergebnis und den benutzten Zutaten ergibt sich wiederum die Qualität des fertigen Gerichts - erstere können nämlich in gewissem Rahmen variiert werden und von den meisten Zutaten gibt es auch eine seltenere, höherwertige Variante.
Befinden sich ausreichend Zutaten im Lager, kann man die Gerichte auf die Speisekarte setzen und von Gästen bestellen lassen. Diese treffen pünktlich zum Mittag- und zum Abendessen ein, nehmen an einem freien Tisch platz und warten darauf, dass entweder der Spieler selbst oder einer der NPC-Kellner die Bestellung aufnimmt. Diese gibt man an der Kasse auf, wodurch der Koch aktiviert wird und das Mahl zubereitet (auch hier steht es einem frei, das Kochen selbst zu übernehmen). Die herrlich angerichtete Speise muss nun aus der Küche wieder zum Gast gebracht werden und nach dessen Verschwinden gilt es, das Geschirr zur Spüle zu tragen. All diese Prozesse kann man auch von den computergesteuerten Angestellten übernehmen lassen - die dies ohnehin tun, wenn man zu den Gastzeiten in der Spielwelt unterwegs ist - diese neigen allerdings dazu Stimmungsschwankungen und Ablenkungen zu unterliegen, wodurch sie ihre Tätigkeiten vergessen. Steht der Spieler dann nicht parat, um sie zur Ordnung zu ermahnen, vernachlässigen sie die Gäste und die Bewertung am Ende des Tages fällt schlechter aus. Je besser die Bewertung und der Ruf des Cafés, desto mehr Gäste sind zu erwarten.
Das Erkunden der Umwelt zusammen mit dem Drachen nimmt die Hauptzeit des Spiels ein. Ohne Zutaten kann das Café nicht betrieben werden, also muss das Lager kontinuierlich aufgefüllt werden. Die meisten früchtetragenden Pflanzen können mehrfach hintereinander geerntet werden und brauchen dann wieder eine Regenerationszeit bis zum nächsten Tag - ebenso die zu jagenden Tiere. Das anfänglich sehr übersichtliche Spielgebiet wird mit Voranschreiten der Geschichte automatisch erweitert und mit jeder Wachstumsstufe des Drachen entstehen auch neue Möglichkeiten. So kann ein jugendlicher Drache beispielsweise bereits Felsen verschieben, über die man in neue Bereiche klettern kann oder leichte Hindernisse aus dem Weg räumen. Eine Schnellreisefunktion gibt es nicht bis der Drache voll ausgewachsen ist und fliegen kann.
Grafik & Technik
Die Grafik ist auf den ersten Blick wunderschön mit kräftigen, bunten Farben und einem interessanten handgemalten Stil. Neben den dreidimensionalen Spielfiguren, deren Haut Holzstrukturen aufweist als wären es Marionetten, sind sämtliche Objekte im Café zweidimensional. Gesichtsausdrücke wechseln ohne Animationen schlagartig von einem zum anderen und die Bewegungen sind meistens sehr grob und roboterhaft. Auch laufen die Angestellten im Café einem liebend gern und stur in den Weg, ebenso wie der einen durchgängig verfolgende Drache, durch den man zu allem Überfluss auch noch hindurchgehen kann als wäre er ein Geist. Weitere technische Mängel zeigen sich in Performance und Steuerung. Dreht man die Kamera beim Laufen, so ruckelt es ein wenig und häufig reagiert die Sprungtaste nicht oder der Charakter bleibt in der Umgebung hängen, wenn der Sprung zu nah an einer Wand ausgeführt wird. Das Fazit von: LorD Avenger
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