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Metal Gear Rising: Revengeance

Publisher: Konami
Entwicklerstudio: NVIDIA SHIELD Partners
Genre: Action
Art: Downloadtitel
Erscheinungsdatum: 08.01.2016
USK 18

Metal Gear Rising: Revengeance   22.03.2013 von Torsten

 

Wer den Titel Metal Gear liest, denkt sicherlich an Schleich-Passagen mit dem Agenten Snake. Aber weder Serien-Held Snake, noch die vorsichtige Planung geheimer Einsätze sind in Metal Gear Rising: Revengeance vorzufinden. Spaß macht es dank des engagierten Entwickler-Teams von Platinum Games dennoch. Warum dies so ist, beleuchten wir im Test der PS3-Version ...

 

 

Alternative oder Ende einer Ära?

Wie und warum die Herren Konamis nun auf die Idee kamen, ein Spin-Off der beliebten Action-Adventure-Reihe zu planen ist nicht bekannt. Bekannt ist allerdings, dass sie sich dafür das erfolgreiche Team von Platinum Games ins Boot holten. Die hatten bereits mit Bayonetta und Vanquish bewiesen, dass sie ein Händchen für wieselflinke Action-Games mit abgedrehtem Setting haben. Da nun offensichtlich der ergraute Snake nicht mehr so recht für die Rolle der Ein-Mann-Armee in Frage kam, kam Nebendarsteller Raiden ins Spiel. Und der Cyber-Ninja sorgt bereits nach wenigen Minuten für ordentlich Krawumm in der Hütte. DAS hat definitiv nicht mehr viel mit den Vorgängern, die zufälligerweise den gleichen Namen führen, gemein. Aber alles der Reihe nach.

 

Aggressive Verhandlungen

Raiden, Cyber-Ninja und hochrangiger Personenschützer einer privaten Militärorganisation, ist für die Sicherheit des afrikanischen Ministerpräsidenten zuständig. Der Job wurde bisher zu aller Zufriedenheit erledigt. Die vormals vorherrschenden Unruhen konnten durch eine eindrucksvolle Demonstration militärischer Stärke beigelegt werden. Doch die Ruhe und der Frieden sind der Opposition ein Dorn im Auge, denn sie profitiert vom Krieg und Waffenhandel. Die Opposition heißt in diesem Falle Desperado Enforcement, und diese Organisation überfällt nun den schwer gepanzerten Konvoi von Ministerpräsident N'nami. Den hochgezüchteten Cyber-Ninjas Sam und Sundowner gelingt es nach kurzer aber heftiger Gegenwehr die Schutzperson zu entführen und schließlich zu töten. Raiden stellt sich mit vollem Einsatz den angreifenden Kräften, bezahlt seinen Mut aber beinahe mit seinem Leben. Besiegt und niedergestreckt verliert er Auge und Arm, sein Wille allerdings ist ungebrochen. So begibt er sich, „repariert“ und aufgerüstet auf die Suche nach den Schurken der Desperado Enforcement, um sie der Reihe nach zur Strecke zu bringen.

 

Go go Cyber-Ninja!

Das Kampfsystem ist in seiner Auslegung denkbar simpel. Grundsätzlich genügen Tasten für einen schwachen und einen starken Angriff, um ebenso lange wie mächtige Kombos auf Gegner niederprasseln zu lassen. Der schwache Angriff dient ebenfalls – korrektes Timing vorausgesetzt - als Block. Mit diesem lässt sich ein Großteil der Angriffe kontern, was gerade bei höheren Schwierigkeitsgraden von existenzieller Bedeutung ist. Überhaupt pendelt der Grad der Herausforderung zwischen machbar und beinahe unmöglich, was sich vor allem bei den gewaltigen Boss-Kämpfen zeigt. Natürlich werden aber mehr als nur zwei Tasten genutzt. So wird per Schultertaste in den Ninja-Lauf geschaltet, mit dem sich automatisiert über Hindernisse springen lässt. Neben der Komfort-Funktion wird ihm aber auch im Kampf große Bedeutung beigemessen, um in Windeseile Angriffe auf weiter entfernte Ziele zu starten und gleichzeitig gegnerischen Angriffen zu entgehen. Damit ergibt sich allerdings auch recht schnell eine etwas abwechslungsarme Vorgehensweise, die an stumpfsinnigere Hack'n'Slays zu erinnern vermag. Reingrätschen, blocken/kontern und dann der Todesstoß. Einmal einstudiert ringt dieses Erfolgs-Konzept anspruchsvolleren Spielern auf Dauer ein Gähnen ab. Zeitweilig weiß der Klingen-Modus dann noch zu begeistern, der den rechten Analog-Stick zum Säbel-Kontroll-Werkzeug werden lässt und in Zeitlupe gezieltes Filetieren widerwilliger Kontrahenten ermöglicht, Zensur Fehlanzeige. Diesem Spaß vermag die Kamera jedoch immer wieder entgegen zu wirken. Störrisch wie ein Muli im Felshang und komfortabel wie ein Rennrad im Single-Trail weiß sie für negative Begeisterungs-Stürme zu sorgen. So kann in den flinken Kämpfen von Nachjustierung nicht die Rede sein, vielmehr ist es die ewig rotierende Suche nach wild um uns springenden Gegnern. Besonders, wenn Gegner uns die Sicht auf den entscheidenden Schlag versperren. Da heißt es Nerven bewahren und dem inneren Drang, das Gamepad in die Ecke zu pfeffern, zu widerstehen.

 

Abseits der Hochgeschwindigkeits-Action sollen kleinere Passagen für Abwechslung sorgen, in denen Raiden beispielsweise die Kontrolle über einen ferngesteuerten Roboter übernehmen darf. Oder aber er findet den serientypischen Papp-Karton, den er nutzen kann, um an Wachen vorbeizuhuschen. Ein Hauch von Solid Snake, aber wirklich nur ein Hauch. Überhaupt wirken diese auflockernden Passagen irgendwie aufgesetzt und bringen dem Spieler lediglich eine kurze Verschnaufpause. Mehr als eine ärztlich zu empfehlende Cool-Down-Phase für das Herz-Kreislauf-System ist hier allerdings nicht drin.

 

Bildergalerie von Metal Gear Rising: Revengeance (8 Bilder)

Die Kehrseite der Tempo-Medaille

Die MetalGearSolid-Reihe war noch nie ein Sinnbild der technischen Innovation. Und so setzt auch Metal Gear Rising: Revengeance eher auf eine unterbrechungsfreie Präsentation in absolut flüssigem Ablauf, denn auf Effekthascherei und verteilten Augenzucker. Die Gestaltung der Areale wirkt recht kantig und wenig organisch, dafür setzen sich Gegner wohlwollend von der Architektur ab, so dass eine längere Ausschau nach den bösen Buben entfällt. Schließlich wollen Action-Liebhaber lieber schnetzeln als suchen. Dennoch wäre eine etwas liebevollere Verzierung der Texturen oder eine höhere Anzahl an Details bei den Gegnern wünschenswert gewesen. Die musikalische Untermalung ist typisch asiatisch, soll bedeuten: Schnell, treibend und hektisch, sicher nicht jedermanns Sache, aber absolut stimmig beim actionreichen Geschehen. Die Stimmgeber sind passend ohne zu begeistern, wenngleich auch die Stimmausgabe nicht lippensynchron erfolgt.


Das Fazit von: Torsten

Torsten

Metal Gear Rising: Revengeance ist ein Spin-Off der Metal-Gear-Solid-Reihe, hat mit dieser am Ende aber nicht mehr viele Gemeinsamkeiten. Hauptsächliches Kaufargument ist hier – die Lizenz mal außen vorgelassen – ganz klar das locker von der Hand gehende Kampfsystem, das nach kurzem Timing-Training für flüssig ablaufende und spektakulär aussehende Kämpfe sorgt. Diese sollen dann auch über fehlenden Tiefgang und mangelnde Abwechslung hinwegtrösten. Fans der Serie spielen lieber vorher einmal zur Probe. Liebhaber von tempo- und actionreichen Schnetzeleien, die über genügend Frustresistenz verfügen, werden sich hier dagegen sehr wohl fühlen.


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positiv negativ
  • Flüssige Bildrate
  • Einfache Bedienung
  • Spektakuläre Boss-Kämpfe
  • Ungeschnittener Blade-Modus
  • Passende Musik
  • Fordernder Schwierigkeitsgrad
  • Wenig Abwechslung
  • Kantige Areale, wenig Details
  • Sprachausgabe nicht lippensynchron
  • Nervige Kamera
  • Kurze Spieldauer





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