Mia und der weiße Löwe
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BEWERTUNG |
02.08.2019 von LorD Avenger
Die Dreharbeiten dieses Familienfilms zogen sich über drei Jahre hinweg, damit die Hauptdarsteller eine Bindung zum Löwen aufbauen konnten...
Inhalt
Als Mias Familie für einen Neuanfang von London zurück nach Südafrika zieht, passt ihr selber das überhaupt nicht. All ihre Freunde und die gewohnte Umgebung bleiben in Großbritannien und sie ist fortan eingepfercht in der abgelegenen Farm, auf der Löwen gezüchtet, erforscht und z.B. an Zoos verkauft werden. In der Schule prügelt sie sich, ihren Eltern gegenüber wird sie immer feindseliger und das unbestreitbare Interesse an den Tieren der Farm versucht sie nach Kräften zu verstecken. Als allerdings am Weihnachtsmorgen die örtliche Legende wahr wird, die ihre Mutter ihr stets zum Einschlafen erzählt hatte, taut sie langsam auf: Ihr Vater bringt ein frisch geborenes weißes Löwenbaby mit leuchtenden blauen Augen ins Haus, das die Familie fortan aufzieht - ganz besonders allerdings Mia, die eine außergewöhnlich enge Bindung zu dem Tier aufbaut.
Mit dem Aufwachsen des Löwen Charlie wird diese Bindung nur noch enger, gleichzeitig aber auch die Angst der Eltern um ihre Tochter in Gegenwart des im Laufe des Films ausgewachsenen wilden Tiers. Als Mia wiederholt die Verbote missachtet das Gehege zu betreten, beschließt ihr Vater zu ihrem Schutz Charlie zu verkaufen - allerdings nicht an jemanden, der ihn nur in einen Zoo stecken möchte...
Das Interessante am Film ist tatsächlich seine Echtheit und das Interesse sämtlicher Beteiligter an der Thematik. Der französische Regisseur Gilles de Maistre lernte die Löwenfarmen in Südafrika auf einer Doku-Reise kennen und entwickelte daraufhin zusammen mit seiner Frau die Idee für diesen Film. Der unter dem Spitznamen "Löwenflüsterer" bekannte Kevin Richardson übernahm das Training von Schauspielern und Crew und überwachte die gesamten Dreharbeiten sowie das Kennenlernen zwischen Tier und Darstellern. Denn insbesondere dieser Aspekt ist tatsächlich echt - die Kinder spielen und interagieren tatsächlich mit dem Löwen, sowohl als Neugeborenes wie auch als ausgewachsenes Raubtier. Ich finde es nach wie vor faszinierend, dass sich Eltern auftreiben ließen, die ihre Kinder für so eine Produktion hergeben wollten, aber andererseits sind Mütter und Väter, die ihre Brut ins Show-Business treiben dem Klischee nach ohnehin schmerzfrei. Jedenfalls ist es sehr erfrischend einen derartigen Film ohne CGI- und Spezialeffekte genießen zu können.
Eine Moral hält der Streifen als Familienfilm natürlich auch bereit und auf jeden Fall eine, die sowohl für die jungen als auch für die erwachsenen Zuschauer relevant ist. Aufbauend auf der 2018 ins Leben gerufenen Kevin Richardson-Stiftung will man auf die Zustände in Ländern wie Südafrika aufmerksam machen, wo solche Löwenfarmen unter falschem Vorwand betrieben werden, die ihre Tiere anschließend an vom Staat lizensierte Unternehmen verkaufen, die die deutlich zahmeren Tiere dann zur Jagd anbieten. Ein weiteres Beispiel für die widerliche Verkommenheit einiger Menschen - und zweifelsohne ein Thema, auf das man dringend aufmerksam machen sollte.
Der Film bringt nicht nur durch die Tiere, sondern eben auch durch die Landschaft und die darin zu findenden, von der Blu-ray ideal wiedergegebenen Farben die Atmosphäre Afrikas ins Wohnzimmer. Die deutsche Synchronisation ist nicht unbedingt lupenrein, lässt einen aber auch nicht fassungslos den Kopf schütteln. Toll fand ich den Einblick auf die Dreharbeiten im Bonusmaterial, in denen einige der Fragen geklärt werden, die sich die Zuschauer des Films stellen: Ist das alles echt? Regisseur, Darsteller und Richardson berichten von den ungewöhnlichen Dreharbeiten über drei Jahre hinweg, in denen die Kinder Kontakt mit dem Löwen hatten, während die Crew nur aus Käfigen filmen konnte. Die Casting-Bänder der beiden Kinderstars unterstreichen zusätzlich noch, was für eine vielversprechende Schauspielerin gerade die junge Daniah De Villiers ist und noch werden wird. Cover & Bilder © Studiocanal GmbH / Coert Wiechers / Kevin Richardson / Emmanuel Guionet / Patrick Toselli Das Fazit von: LorD Avenger
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