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Mordkommission Berlin 1
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BEWERTUNG |
07.12.2015 von MarS"Das TV-Event-Movie des Jahres". Lange Zeit stellten sich mir alleine bei solchen Aussagen die Nackenhaare auf und die entsprechenden Filme wurden von mir entweder komplett ignoriert oder nach 15 Minuten der Bestätigung meiner Abneigung ausgeschaltet. Nachdem sich das deutsche Kino aber in den letzten Jahren sehr gemacht hat gab ich dem Kriminalfilm Mordkommission Berlin 1 auf Blu-ray bereitwillig eine Chance - mit welchem Ergebnis soll folgende Kritik klären.
Angesiedelt im Berlin der 20er Jahre zeigt Mordkommission Berlin 1 recht spannende Unterhaltung vor ansprechender, authentischer Kulisse. Dabei mischt sich die wendungsreiche Kriminalgeschichte mit den aufkeimenden, modernen Ermittlungsmethoden der Polizei und realen historischen Motiven und liefert so ein interessantes und unterhaltsames Gesamtbild. Der Figur des Paul Lang liegt zum Beispiel der Berliner Ermittler Ernst Gennat zu Grunde, welcher damals bis heute gültige Standards bei Ermittlungsmethoden setzte. Das Geschehen entwickelt sich dabei langsam aber stetig weiter und steigert so nach und nach die Spannung im Film, auch wenn echte Überraschungen auf Grund der vorhersehbaren Geschichte sowie der Art der stellenweise aufdringlichen Darstellung bzw. optischen Voraussage von Ereignissen ausbleiben. Mordkommission Berlin 1 lebt in weiten Teilen von seinen stark agierenden Darstellern, die nicht wie in deutschen Filmen üblich aufgesetzt, sondern absolut natürlich wirken. Vor allem Tobias Moretti als Immanuel Tauss zeigt sich extrem diabolisch und finster, was man so von ihm nicht erwarten würde, aber auch die übrigen Darsteller, wie beispielsweise Hauptdarsteller Friedrich Mücke, können in ihren Rollen überzeugen. Der finale Showdown in der Berliner Kanalisation ist dann noch einmal sehr fesselnd und intensiv und beweist, wieviel Potential inzwischen in deutschen Produktionen steckt und dass sich diese schon lange nicht mehr vor ausländischen Produktionen verstecken müssen.
Das Bild der Blu-ray ist messerscharf und offenbart dem Zuschauer die kleinsten, feinen Details, fast schon etwas zu perfekt für die Zeit, in der der Film angesiedelt ist. Nur extrem selten ist feines Bildrauschen und Filmkorn in dunklen Szenen auszumachen. Die Farbgebung ist dabei sehr natürlich und auch Schwarzwert und Kontrast können auf ganzer Linie überzeugen. Auch der Ton leistet sich keine Schwächen und bringt stets klare, verständliche Dialoge sowie atmosphärische Dynamik ins heimische Wohnzimmer. Dabei nutzt die Tonspur alle Kanäle der Surround-Anlage und präsentiert sich mit stetigen, differenziert zu ortenden Effekten. Das Fazit von: MarS
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