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POKÉMON - Der Film: Hoopa und der Kampf...

Originaltitel: Pokemon za mûbî XY: Ringu no choumajin Fûpa
Genre: Anime
Regie: Kunihiko Yuyama
Laufzeit: DVD (76 Min) • BD (79 Min)
Label: Universal Pictures
FSK 6

POKÉMON - Der Film: Hoopa und der Kampf...   29.10.2016 von LorD Avenger

In einer Wüstenstadt am Meer treffen Ash, Pikachu und ihre Freunde das Mysteriöse Pokémon Hoopa, das die Fähigkeit besitzt, alle möglichen Dinge, einschließlich Menschen und Pokémon, durch seine magischen Ringe herbeizurufen. Das kleine Schabernack-Pokémon setzt dieses Talent gerne dazu ein, Menschen harmlose Streiche zu spielen. Aber wenn seine wahre Macht entfesselt wird, verliert es die Kontrolle und verwandelt sich in das gewaltige, furchterregende Entfesselte Hoopa!

 

Hoopa ist ein legendäres Pokémon (#720 inzwischen übrigens) aus der noch aktuellen Generation, das bereits 2013 durch einen Leak großes Aufsehen erregt hat - lediglich Hackern war es damals möglich, das Taschenmonster im 3DS-Spiel freizuschalten. Viele Theorien gingen um und Fans rätselten, was das Design des Monsters für mysteriöse Fähigkeiten bergen konnte. Spätestens mit dem Erscheinen des 18. Pokémon-Films wissen wir nun, dass diese Fähigkeiten alles andere als unerheblich sind, aber dennoch hat Hoopa einiges von seinem Mystery-Charme eingebüßt.

 

Ash und Co. landen in einem sehr anschaulichen Wüstenparadies, wo sie unerwarteter Weise auf das legendäre Pokémon Hoopa treffen. So unerwartet dieser Umstand auch ist, der Film stellt es kaum als etwas Besonderes dar. Klar, Ash hat bereits so ziemlich jedes legendäre Monster ever gesehen, aber das sollte die Überraschung über ein Neues doch nicht mindern - schon gar nicht über eins, das die menschliche Sprache beherrscht. Der ewige Teenager aus Alabastia zückt nicht einmal den Pokédex - der Kerl befragt seinen Minicomputer sonst für jeden Kieselstein, der über seinen Weg rollt... Davon abgesehen gefällt mir persönlich der Umstand allgemein schon weniger, dass Hoopa überhaupt sprechen kann. Klar, gerade in den Kinofilmen demonstrieren die legendären Pokémon bereits seit dem allerersten Film ihre Macht dadurch, dass sie sich auf einem Level mit den Menschen unterhalten können, dummerweise strahlt Hoopa durch seine kindliche Form und Art diese Macht überhaupt nicht aus. Knackpunkt ist hier aber auch, dass die "süße" Variante vom Cover die gebannte Form ist. Hoopa ist ein Dschinn-Pokémon, das mithilfe seiner Ringe den Raum krümmen kann, das in vergangener Zeit aber trotz seines eigentlich guten Wesens für große Verwüstung gesorgt hat. Wie ein Flaschengeist wurde diese Boshaftigkeit und der Großteil seiner Macht in eine Flasche eingesperrt, die in der filmischen Gegenwart nun wieder auftaucht und selbstverständlich mit etwas Zutun des nutzlosen Team Rockets geöffnet wird. Hoopas Raumkrümmung hat darüber hinaus den netten Nebeneffekt, dass er mit seinen Ringen beliebig viele legendäre Pokémon auf den Plan rufen kann und diese - aus welchen Gründen auch immer - kontrolliert. Hier ist mir auch wieder aufgefallen, wie ähnlich und uninspiriert die Legendaries der letzten paar Generationen geworden sind... vielleicht bin ich als Fan der ersten Stunde aber auch einfach noch zu vernarrt in jene aus den ersten Generationen, von denen es lediglich Lugia in diesen Film schafft. Ziemlich schade für die alten Fans zumindest.

 

Der Film ist mit seinen kaum 80 Minuten ziemlich kurz und erzählt seine eher schwache Geschichte dementsprechend schnell. Obgleich Hoopa sogar eine ganze Vorgeschichte bekommt, für die ich dem Drehbuchautor sehr dankbar bin, stürzt die Handlung sich ohne große Umschweife gleich ins actiongeladene Getümmel. Kaum, dass Hoopa in seiner (ziemlich coolen) entfesselten Form auf den Plan tritt, wimmelt es plötzlich überall von legendären Pokémon, die sich gegenseitig bekämpfen und die halbe Wüstenmetropole in Schutt und Asche legen. Und weil schon so viele Kämpfer auf der Matte stehen bleibt natürlich kein Platz mehr für Ash' eigene Monster - abgesehen selbstverständlich vom Serienmaskottchen Pikachu, das mir schon vor über 10 Jahren langweilig geworden ist. Gerade hier kristallisiert sich für mich so ein drastischer Unterschied heraus zwischen den genialen drei ersten Pokémon-Filmen, die es auch bei uns noch ins Kino geschafft haben und allem, was danach kam. Nicht nur, dass diese sich wie wahrhaftige Filme anfühlten, für die Serie ungewohntes Drama auffuhren und richtiges Weltuntergangs-Feeling aufkommen ließen, es war auch immer wichtig Ash' Team mit einzubringen... aber zugegeben, nach dem Weg, den die Anime-Serie eingeschlagen hat, lege ich da persönlich überhaupt keinen Wert mehr drauf. Mit jeder neuen Generation startet Ash wieder bei 0, gibt seine coolen, liebgewonnen Pokémon ab oder lässt sie sogar frei, wenn er endlich mal was Starkes aufzubieten hat. Kein Wunder, dass er in den aktuellen Folgen schon wieder elendig in der PokéLiga versagt hat, was noch mehr Fans mit der Serie brechen ließ. Das ganze Konzept ist inzwischen genauso lächerlich wie Ash' ewige Jugend. Statt seine eigenen Kämpfer einzubinden reitet er dieses Mal also lieber auf Rayquaza und Co. und gibt ihnen Befehle, die sie aus weiteren unerfindlichen Gründen befolgen. Die Viecher sind teilweise Jahrtausende alt - ich bin mir sicher, dass die besser Bescheid wissen als ein Junge, der seit Jahrzehnten auf seine Pubertät wartet.

 

Die Animationen sind angenehm anzusehen und geprägt von kräftigen Farben, leider auch durchzogenen von einigen offensichtlichen Computeranimationen. Wenn ein Fahrzeug nicht gezeichnet wurde nehme ich das schon mal widerwillig hin, aber wenn die Macher es sich hier so einfach machen und selbst die namensgebende Hauptfigur Hoopa zwischenzeitlich vom Computer animieren lassen, dann nehme ich ihnen das mindestens so krumm wie Hoopa mit seinen Ringen den Raum krümmen kann.


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Auch mit dem 18. Versuch und einem neuen legendären Pokémon schafft es die Reihe nicht mein Vertrauen in die Filme wieder herzustellen, das ich als Kind im Kino aufbauen konnte. Nicht derselbe Charme, nicht dieselbe Dramatik wie im Kampf gegen Mewtu oder an der Seite von Lugia und Entei. Überhaupt fühlte sich der ganze Film, letztlich auch wegen seiner Kürze und dem hektischen Erzählstil, nicht anders an als eine etwas längere Folge der Anime-Serie. Die neuen Charaktere hatten keine Zeit sich auch nur richtig vorzustellen und rückten genauso schnell in den Hintergrund wie sogar Ash selbst, der im Kampf der Giganten hoffnungslos unterging und fehl am Platz wirkte. Giganten aus primär den letzten paar Generationen, Fans erster Stunde etwas außer Acht lassend. Bis auf die zu zahlreichen 3D-Effekte gefiel mir der Zeichenstil immerhin sehr gut und die fast 80 actiongeladenen Minuten waren auch recht kurzweilig, abgesehen von Hoopas kurzer Vorgeschichte aber alles auf Kosten der Story. Ganz nett für Fans, die auch noch den aktuellen Anime verfolgen, für alle anderen aber eher unnötig.


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