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Picross 3D

Publisher: Nintendo
Entwicklerstudio: HAL Labatory, INc.
Genre: Puzzle
Sub-Genre: 3D-Logikrätsel
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 05.03.2010
USK 0

Picross 3D   04.04.2010 von derstefan

Seit dem ersten Teil von „Picross“ sind jetzt knapp drei Jahre vergangen, jetzt gibt es den offiziellen Nachfolger: „Picross 3D“, der das Licht der Nintendo DS-Welt erblickt. In diesem niedlichen Logikrätsel müsst ihr dreidimensionale Puzzles, sogenannte Nonogramme lösen. Kann Nintendo damit wieder einen Hit landen?

Vielleicht habt ihr ja schon Erfahrungen mit dem ersten Teil der Serie auf dem DS gemacht, damals noch in platten zwei Dimensionen. Das Spielprinzip klingt auf den ersten Blick ungewohnt, man kann es sich als eine Art „Sudoku“ gemixt mit „Schiffe versenken“ vorstellen. Nein, Drogen sind jetzt wirklich keine im Spiel, diese Beschreibung trifft es ziemlich genau. Man sieht auf dem Bildschirm einen dreidimensionalen Würfel. In diesem Würfel kann ein Tier, ein Buchstabe oder irgendein anderes Objekt stecken, das ihr durch das Zerstören von Würfelpunkten wie ein Bildhauer freilegen müsst. Auf einigen Würfelzeilen bzw. -spalten stehen Zahlen die euch angeben, wie viele Würfelpunkte in dieser Zeile stehenbleiben müssen. Und da das Ganze nicht umsonst „3D“ im Namen trägt, stehen diese Infos an allen Seiten und durch Kombinieren findet ihr dann heraus, welche Pixel übrig bleiben und das fertige Bild ergeben.

 

Insgesamt gibt es über 350 (!) Rätsel, die gelöst werden müssen. Alle freigespielten Objekte gehören zu einer bestimmten Themenlandschaft, wie zum Beispiel „Strand“ oder „Sport“. Im Hauptmenü kann man die verschiedenen Szenarien begutachten und gucken, ob man von einem Schauplatz jetzt schon alle Gegenstände gesammelt hat. Ich kann euch sagen, es dauert richtig lange, bis ihr da mal alles geholt habt…

 

In den ersten Levels fängt es ganz harmlos an: Ihr habt keinen richtigen Anfangswürfel, sondern eine 2D-Fläche von 5x5 Punkten. Wenn eine Reihe zum Beispiel fünf Blöcke lang ist und auf dem obersten Würfel ein „5“ steht, ist die Sache klar: Jeder Block gehört zum Bild, das am Ende rauskommen muss. Damit die Sache übersichtlich wird, könnt ihr jetzt diese Blöcke mit dem Stylus als sichere Blöcke farblich markieren. Dazu drückt ihr auf dem digitalen Steuerkreuz nach rechts und tippt mit dem Stylus die entsprechenden Würfel an. Wenn auf einem oberen Würfel eine „0“ steht, ist der Käse auch gebissen: Man kann alle Würfel mit der Kombination Kreuz nach oben mit dem Stylus anklicken und so von der Bildschirmfläche entfernen. Aber was macht man mit einer aufgedruckten „4“ auf einer Reihe mit fünf Würfeln? Hier kann man sich sicher sein, dass mindestens der zweite, dritte und vierte Würfel der Reihe nicht zerstört werden darf. Die 4er-Reihe muss ja oben oder unten anfangen, daher sind die Würfel 2,3 und 4 immer dabei, egal wo man anfängt.

 

Wer das jetzt nicht kapiert hat, der muss sich nicht blöd und traurig fühlen: Das Tutorial im Spiel macht das Spielprinzip wirklich leicht zu verstehen und hinterlässt keine Fragen. Das hat der Spielentwickler einmal richtig gut gemacht, R.E.S.P.E.K.T!

 

Natürlich kommt es hin und wieder vor, dass man einen Block durch Doofheit oder akutem Grobmotorikanfall zerstört, obwohl er eigentlich zum Bild gehört. Insgesamt darf man je nach Schwierigkeitsgrad pro Level bis zu vier Blöcke fälschlicherweise kaputtmachen, erst beim fünften erscheint dann ein großes „SCHADE!“ auf dem Screen.  Und um ein bisschen Druck aufzubauen ist als zusätzliches Stresselement noch ein Zeitfaktor eingebaut: Je nach Schwierigkeit des Levels habt ihr eine bestimmte Anzahl Minuten vorgegeben, in denen ihr ein Rätsel lösen müsst. Diese Zeit ist noch einmal in zwei Zonen aufteilt: Im grünen Bereich bekommt ihr die volle Anzahl von Sternen, im gelben Bereich einen von drei Sternen abgezogen. Insgesamt lassen sich pro Rätsel drei Sterne erreichen, Abzüge gibt es für ebengenannte Zeitüberschreitungen oder für fälschlicherweise zerstörte Blöcke.

 

Insgesamt gibt es im Spiel vier übergeordnete Schwierigkeitsgrade. Schon in Stufe 2 habt ihr es mit teilweise riesigen Würfeln zu tun. Hier gibt es zur besseren Übersicht die Möglichkeit, einzelne Würfelscheiben auszublenden, um eine bessere Sicht zu haben. Das ist ein kleines Manko des Spiels: Es wird irgendwann auf dem kleinen Bildschirm recht eng. Man trifft zwar mit dem Touchpen auch kleinere Würfel erstaunlich genau, aber ab und zu kommt es gerade in den späteren Levels vor, dass man aus Versehen Blöcke zerstört, die man eigentlich nicht entfernen wollte. Da möchte man sich echt manchmal die Handfläche an die Stirn knallen, ich empfehle aber vorher den Stylus wegzulegen… Nintendo DSi und DSi XL-User sind hier dank vergrößertem Bildschirm wirklich am besten und augenfreundlichsten bedient.

 

Falls man mal mit mehreren Leuten „Picross 3D“ spielen möchte, kann man den anderen DS-Geräten über die drahtlose Datenübertragung immerhin Beispiel-Rätsel versenden, man braucht nicht unbedingt eine zweite Spiel-Cartridge. Allerdings gibt es kein Multiplayer-Duell oder einen Koop-Mode, das gibt Abzüge in der B-Note.

 

Wem die vorgefertigten Rätsel nicht ausreichen sollten, der kann sich in einem Editor auch noch eigene Rätselblöcke in allen erdenklichen Farben und Formen erstellen. Wow, ein Zeitfresser-Perpetuum Mobile par excellence! Auch einen Wi-Fi Connection-Modus haben die Entwickler spendiert. Hierüber kann man selber erstellte Würfel an Freunde schicken oder an einem monatlich stattfindenden Wettbewerb teilnehmen. Und man kann sich auch hier noch einmal mit NOCH MEHR zusätzlichem, kostenlosem Rätselmaterial eindecken, das von Nintendo regelmäßig bereitgestellt wird. Das ist zwar wirklich zockerfreundlich, geht aber leider auf Kosten des Freizeitbudgets von euren anderen Hobbys.

 

Cooles Feature: Man kann sich entweder mit zufällig ausgewählten Musikstücken berieseln lassen, die relativ nervfrei sind oder wenn man ein einzelnes Stück toll findet, sich in Dauerschleife damit tot hören. Mein Favorit hier: Meeresrauschen. Sehr chillig!


Das Fazit von: derstefan

derstefan

Ein Klasse-Spiel! Nach anfänglichem Zweifeln bin ich jetzt eingefleischter „Picross 3D“-Fan. Wenn man nur ein bisschen Rätselblut in den Adern hat, muss man dieses Spiel einfach lieben. Die liebevollen Animationen und abgefahrenen Rätsel machen einfach süchtig, so als ob man das erste Mal ein Sudoku-Buch in die Hand genommen hat. Man möchte am Abend wirklich oft nur noch ein Rätsel lösen. Und dann noch eins. Und noch eins. Und noch…

Abstand halten sollten wirklich nur Rätselhasser oder Menschen, die unter akutem  Zeitmangel leiden, weil mit diesem Spiel aus dem Zeit- leider schnell ein Schlafmangel wird!


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