Project Itoh - Harmony - Collector's Edition
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BEWERTUNG |
28.07.2017 von LorD Avenger
In einer vom Nuklearkrieg und Krankheiten traumatisierten Welt, wird das Leben der Menschen von Nanotechnologie gesteuert, die ihnen unter dem Banner des Vitalismus eine gesunde Lebensweise näher bringt. Drei junge Mädchen wollten sich mit Selbstmord dagegen auflehnen, doch zwei von ihnen machten einen Rückzieher. 13 Jahre später holt sie diese Entscheidung ein...
Um Verwirrungen zu vermeiden, sei vorab gesagt, dass es sich bei Project Itoh nicht um ein Anime-Franchise handelt, sondern um den Künstlernamen vom 2009 im Alter von 34 Jahren verstorbenen Satoshi Itō, einem japanischen Science Fiction-Autor. Das Videospiel Metal Gear Solid: Peace Walker wurde ihm gewidmet, was er ebenso nicht mehr erleben konnte wie seine drei Romane, die in Anime-Form verfilmt wurden: Genocidal Organ, The Empire of Corpses (wurde von Toh Enjoe, einem befreundeten Autor, nach Itōs Tod fertig geschrieben) sowie Harmony.
Als allererstes fällt einem leider der Animationsstil auf, der offenkundig Budget- und/oder Zeitlimitierungen zum Opfer gefallen ist. Selten kommen wir 5 Minuten ohne 3D-Animationen aus, die sich unschön von den wundervollen Hintergründen abheben und noch viel schlimmer: Andauernd wechseln selbst die Charaktere von ihrer hübschen gezeichneten Form in eine mehr als offensichtliche Cellshading-Variante, die auch aus einem Videospiel der Naruto-Reihe entspringen könnte. Falls es nicht an Zeit oder Geld lag, dann sicherlich an der Regie, die sich durch zahlreiche Kamerafahrten im Kreis oder Halbkreis um eine Figur herum auszeichnet, auf die ich unter diesen Umständen lieber verzichtet hätte.
Die Geschichte versetzt uns in eine technisch weit fortgeschrittene Zukunft, die, wie fast schon obligatorisch für Science Fiction-Storys, traurig und düster ist. Zwar gibt es riesige, eindrucksvolle und rosafarbene Gebäude, die hell und freundlich sind, die typische Geschichte einer von Technik bis zur nahenden Emotionslosigkeit gesteuerten Menschheit hingegen hat selten etwas Verlockendes. Auch der melancholische Erzählstil, der sich dagegen auflehnenden Hauptfigur, versetzt den Zuschauer bereits in eine anhaltend düstere Stimmung, während der man in rund 2 Stunden auch keine Auflockerung zu erwarten hat. Wir haben es also mit sehr ernsthaftem Material zu tun, das auf Dauer durchaus anstrengend werden kann für den Zuschauer und dessen Eintönigkeit allenfalls von den wenigen exzessiven Gewaltdarstellungen unterbrochen wird.
Die Collector's Edition kommt im sehr schönen, hochwertigen Steelbook daher, das sowohl Blu-ray als auch DVD enthält. Cover & Bilder © Project Itoh / HARMONY Das Fazit von: LorD Avenger
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