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Psycho Cop

Originaltitel: Psycho Cop
Genre: Horror • Thriller
Regie: Wallace Potts
Hauptdarsteller: Robert R. Shafer • Jeff Qualle
Laufzeit: Ca. 87 Minuten
Label: MIG Filmgroup
FSK 18

Psycho Cop   12.06.2011 von Beef Supreme

Kennen Sie das? Sie verlegen ihre Autoschlüssel im Schornstein, sie haben Ihre Waschmaschine in Nachbars Garten liegen lassen oder sie vergessen von einen auf den anderen Augenblick, was Sie eben noch mit der laufenden Kettensäge in Ihrer Hand zu tun gedachten? Wenn ja, dann sind Sie hier goldrichtig. Psycho-Cop e.V.! Wenn Sie wirklich keinen Plan mehr haben, was Sie tun!


Hier sind wir wieder, mitten im Nirgendwo. Wahlweise auch in einem Wald. Schöne Bäume, einsame Straßen und gottverlassene Villen, die kein Mensch freiwillig ohne einen Trupp kaltblütiger Ninja-Eichhörnchen als Rückendeckung betreten würde. Ein perfekter Urlaubsort denken sich sechs ständig betrunkene Studenten und kurven quer durch irgendeinen Bundesstaat der USA. Unterwegs begegnet ihnen eine einsame Polizei-Streife. Also flugs das halbvolle Bier in den Fußraum geworfen und verträumt Löcher in die Luft gestarrt. Ein paar Meilen später verliert der Freund und Helfer das Interesse an den Teens und diese das Interesse am angebrochenen Bier. Also ein neues geöffnet und weitergefahren. Das Reiseziel ist erreicht und der Urlaub oder auch das totale Vergessen kann beginnen.


Dramatische Zwischenfälle häufen sich bereits zu Anfang: Zahnbürste verschwunden, Haarbürste geht verloren, das Bier geht aus und die Suppe kocht über. Der Urlaub steht unter einem schlechten Stern. Diese monumentalen Ereignisse verdrängen das Verschwinden des Hausmeisters, seltsame Kreuze im Wald, das durchtrennte Telefonkabel und fremde Fußspuren im Geräteschuppen. Zum Glück ist Officer Joe Vickers zur Stelle, um sich sofort der Suppe anzunehmen.


Was für ein Film! Die Dialoge lassen einem die Fußnägel hochrollen und die Schauspieler ziehen einem die Schuhe aus. Die Logik, um einen großen Philosophen zu zitieren: Ein Traum in Eiche Hell! Alles zum wegschmeißen! Und sich selbst gleich mit. Das ist alles so derart unterirdisch, dass man nicht anders kann, als biervernichtend zu versuchen die Bierbrühe nicht aus der Nase laufen zu lassen. Der Bulle, ein Grinsebär und Stockfisch der seines Gleichen sucht, setzt alles daran eine grenzdebile Truppe Jugendlicher niederzumachen. Warum? Wen interessiert das? Hauptsache er grinst und bewegt sich wie der Preuß nach der rektalen Besenstieltransplantation.


Die Teens sind keineswegs besser. Das Hirn haben sie zusammen mit ihrem Klamottengeschmack daheim an der Altkleidersammlung abgegeben und sind losgezogen, um abzufeiern.  Oder wie erklärt man sich, dass der eine seine Zahnbürste in der Mülltonne findet, während eine andere ihre Haarbürste im Geräteschuppen sucht? Oder warum zieht der eine los Grillkohle zu holen, um sich darauf an den Pool zu legen? So könnte man endlos weiter aufzählen - einfach herrlich!
Bitte versteht mich hier nicht falsch, denn das dient selbstverständlich dazu Spannung und Grusel aufzubauen, sowie der Handlung die Tiefe einer Pfütze zu verleihen. Das ist aber leider auch für damalige Verhältnisse hervorragend misslungen.


Kommen wir dann zum Kern der Sache. Das, was einen schlechten von einem miserablen Slasher unterscheidet. Nämlich das Morden. Gibt es viele? – Nein. Werden diese wenigstens gezeigt? – Die Hälfte davon, vielleicht. Suppt es wenigstens ordentlich? Bitte, bitte! – Äh.. kein Kommentar. Leider war der Bulle aus Holz nicht sehr kreativ beim Hobbymorden. Vielleicht weil ihm der nötige Enthusiasmus gefehlt hat. Woher auch, er muss ja laufend Zähne fletschen. Man erfährt ja nicht einmal, warum die sechs Modeopfer dran glauben müssen. Nur ist das Gezeigte handwerklich so weit von einem Braindead entfernt, wie der Pluto von unserer oder jeder anderen Sonne. Also dann, wenigstens andere Schauwerte? Mädels, und so? –1989. Sonst gibt es eigentlich nichts mehr außer der metaphysischen Bedeutung von Bier im Fußraum, was sonst noch besprochen werden müsste.


Ach doch, die Technik. Nun denn, die Synchro ist weltspitze! Noch einige Lacher mehr auf Kosten der Spannung. Der Ton geht für die Zeit in Ordnung, bietet aber nichts überragendes, keine Ausfälle und bewegt sich auf mittelmäßigem Niveau. Das Bild? Siehe Antwort auf die Frage nach den weiteren Schauwerten.  Dann wird uns noch der Mund mit einem Trailer zu "Psycho Cop 2" wässrig gemacht . Dazu gesellt sich ein Wendecover. Deckel druff und fertig ist die Unterhaltung für die ganze Familie.


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Mich beschleicht das Gefühl, dass hier versucht wurde einen „Maniac Cop“ zu kopieren. Was man hier geliefert bekommt ist Trash in Reinkultur. Troma hätte es nicht besser machen können. Der Unterschied ist nur, dass es bei denen Absicht ist. Wer den Film ernst nimmt ist selbst schuld. Aus dem Lachen kam ich kaum mehr raus. Es wurde nur von Kopfschütteln unterbrochen, wenn die Jungs und Mädels neben ihrem normal bescheuerten Verhalten noch mal eine richtig dumme Aktion gestartet haben. Also holt die Kiste Bier raus, legt das Hirn neben die Waschmaschine und auf geht es! Psycho-Cop, Psycho-Cop, macht was immer ein Psycho-Cop macht!


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