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Racket Sports

Publisher: Ubisoft
Entwicklerstudio: Asobo Studio
Genre: Sport
Sub-Genre: versch. Sportarten
Art: Midpricetitel
Erscheinungsdatum: 16.09.2010
USK 0

Racket Sports   08.11.2010 von Der Ohm

Die Move-Steuerung ist nun auf dem Markt und sie wurde auch wohlwollend von der Spielerschar aufgenommen. So verwundert es wenig, dass der französische Publisher Ubisoft mit auf den fahrenden Zug springt. Mit Racket Sports ist schnell ein Titel aus den Ärmel geschüttelt worden. Handelt es sich hierbei nur um einen Schnellschuss, um von dem Move-Kuchen auch ein Stückchen ab zu bekommen?

Bei Racket Sports handelt es sich um eine Sportspielsammlung, bei der fünf Sportarten zusammengetragen wurden, die mit einem Schläger gespielt werden. Tennis,Tischtennis, Squash, Badminton und Beachtennis stehen auf den Programm. Dabei ist es Ubisoft leider nicht gelungen diese Spiele zu differenzieren. Tennis spielt sich zum Beispiel genau so wie Badminton. Nur Squash und Tischtennis fallen ein wenig aus den Rahmen, da sie auf einer kleinen Holzplatte bzw. in einem Kasten gespielt werden. An der Steuerung ändert dies allerdings nichts, alles der gleiche Brei.

Racket Sports bietet erstaunlich viele verschiedene Spielmodi an. Ihr habt die Wahl zwischen Schaukampf, Karriere, Partymodus, Turnier, Meisterschaft und Training. Es muss aber erst einmal ein Charakter gewählt werden, vielleicht möchtet ihr mal als quirliges Mädchen auftreten? Zehn Charaktere stehen zur Auswahl, die modisch eurem ganz eigenen Geschmack angepasst werden können. Wenn ihr fleißig seit könnt ihr noch einen 11. Charakter freispielen. Ob das allerdings wirklich erstrebenswert ist, müsst ihr für euch selbst entscheiden.


Je nach Modus können bis zu vier Spieler gleichzeitig am Geschehen teilhaben, zumindest wenn ihr ausreichend Motion-Controller euer Eigen nennt. Schön, dass auch an die Linkshänder gedacht wurde, ihr habt nämlich die Möglichkeit euch zwischen den beiden Seiten zu entscheiden. Da das ganze Leben aus Entscheidungen besteht, steht auch schon die Nächste an: Seid ihr Anfänger oder Experten? Dazwischen gibt es keine Wahlmöglichkeit. Der Anfängermodus verzeiht mehr Fehler, ist dafür aber weniger effizient. Im Expertenmodus kann der Spieler riskante Schläge durch das Drücken der Trigger-Taste wagen, der Schläger fängt dann an zu leuchten und der Ball wird im Idealfall über das Netz geschmettert. Außerdem muss in diesem Modus auf die richtige Haltung des Controllers geachtet werden, entweder links oder rechts, je nachdem, in welche Richtung die Figur läuft. Eine falsche Haltung verlangsamt dabei den Spieler. Um den Spieler nicht mit Entscheidungen zu überfordern, wird ihm eine wichtige abgenommen: Wohin renn´ ich, wenn der Ball kommt? Da der Charakter automatisch zum Ball läuft, müsst ihr euch nur um das elegante Zurückschlagen kümmern. Mit ein Grund, warum sich jede Sportart gleich anfühlt.

 

Genug der Vorbereitung, auf geht’s zum Spielfeld. Pro gespielte Runde schaltet sich ein Outfit für einen zufälligen Charakter frei, seltsamerweise auch wenn mal ein Spiel verloren wird. Für jeden Charakter gibt es vier verschiedene Kleidungs-Sets, so konnte ich mich zum Beispiel wie Bolle über Anissas pinkfarbenes Outfit freuen.Um den erwähnten Bonuscharakter zu bekommen, muss eine Fünfer-Serie in jedem Modus geschafft werden. Die Charaktere unterscheiden sich spielerisch nicht. Um den Charakteren wenigstens ein bisschen Tiefe zu geben, wurde eine Biographie mit eingebaut, die den Werdegang der jungen Sportler erläutert. Auf dieser Informationstafel könnt ihr übrigens sämtliche eure errungenen Karrieredaten nachschauen.

Bei der Anzahl der Sportstätten hat sich Ubisoft nicht lumpen lassen. Pro Sportart gibt es fünf verschiedene Plätze, die im Schaukampfmodus frei angewählt werden können. So kann Tischtennis in einem traditionellen japanischen Haus oder im großen Stadion in Hongkong gespielt werden. Beim Beach-Tennis verschlägt es uns sogar an die Copacabana. Also vergesst nicht die Badehose mit einzupacken!

 

Kommen wir zur Einheitssteuerung. Um den Ball aufzuschlagen, wird der Motion-Controller nach oben gerissen, um den Ball in die Luft zu werfen. Sobald dieser in der richtigen Höhe ist, erfolgt der Schlag nach vorne. Mit ein bisschen Übung geht das selten schief und der Ball landet im gegnerischen Feld. Ab jetzt reicht es, den Motion-Controller zu schwingen, sobald der Ball auf euch zugeflogen kommt. Hier liegt das größte Problem des Spieles, es kommt einfach kein richtiges Ballgefühl auf. Auch wenn der Schläger zu früh geschlagen wird, schlägt der Charakter den Ball problemlos zurück über das Netz. Im Einsteiger-Modus degradiert sich das Spiel so zu einem langweiligen Gefuchtel. Die Erweiterungen im Expertenmodus erschweren zwar das Spiel, machen es deswegen aber nicht realistischer. Als eine Sportsimulation kann Racket Sports somit nicht bezeichnet werden.

Taugt es denn vielleicht als Partyspiel? Bedingt. Aufgrund der möglichen Spielerzahl von bis zu vier Motion-Schwingern und der hohen Auswahl an Spielmodi wird es wohl für den ein oder anderen unterhaltsamen Abend bei Gelegenheitsspielern reichen. Da es aber nicht das einzige Spiel auf der Welt ist, sollte man vielleicht auch hier einfach nach einem besseren greifen.


Das Fazit von: Der Ohm

Der Ohm

Kein Wunder, dass Ubisoft das Spiel für unter 30 Euro auf den Markt bringt. Trotz des anfangs beeindruckenden Umfangs der Spielmodi wird das Ballspiel schnell eintönig. Das Freispielen des Bonuscharakters und der Kleidungsstücke motiviert mich so gut wie gar nicht. Da ein sauberer Schlag auch mehr einem Glücksspiel gleicht, ist es auch sinnlos zu versuchen, in Racket Sports eine richtige Sportsimulation zu finden. Für Geburtstage oder Feten reicht es zur allgemeinen Unterhaltung noch, aber auch hier kann ich jedem Interessierten eher zu "Sports Champions" raten. Sehr schade.


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