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Rambo - The Videogame
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BEWERTUNG |
08.03.2014 von TorstenEs gab viel Geheimniskrämerei um das Spiel Rambo – The Video Game seit seiner ersten Erwähnung im Release-Kalender. Einige zaghaft veröffentlichte Screenshots später wurde jedoch früh klar, warum hier vermutlich so zurückhaltend agiert wurde. Das Spiel nutzt eine zugkräftige Lizenz ohne selbst überzeugen zu können. Je weniger Informationen veröffentlicht werden, desto höher bleibt die Chance, dass wenigstens Fans der Filmvorlage kaufbereit ins Regal greifen werden. Aber ist es wirklich so schlecht wie vermutet oder überrascht das Spiel am Ende sogar?
Prognostizierter Reinfall
Spiele zu Filmvorlagen sind selten gut und überraschen in den meisten Fällen allenfalls negativ. Das gilt vor allem für Titel, die sich starker Lizenzen aktueller Vorlagen bedienen, denn gerade hier lockt das leicht verdiente Geld, wohingegen der zeitnahe Veröffentlichungstermin den Software-Entwicklern im Nacken sitzt. Da ist ein Versagen ihrerseits geradezu vorprogrammiert. Was aber, wenn die Filmvorlagen schon etliche Jahre alt sind? Da sollte doch mit reichhaltigem Zeitangebot und ohne Stress eine vernünftige Umsetzung zu fabrizieren sein. Das kleine und eher unbekannte Studio Teyon hat sich daran jedenfalls offensichtlich die Zähne ausgebissen.
Es ist blaues Licht an der Konsole ... und was macht es? Es animiert drauf zu drücken!
Spieler von Rambo – The Video Game durchlaufen die Story von Teil 1 bis hin zu Teil 3. Richtig gelesen, der vierte Teil ist nicht in der Geschichte dabei. Ob das von Anfang an so geplant war, ist unklar, vielleicht verließ die Entwickler auch der Mut oder schlichtweg das Geld. Aber wir fangen erst einmal von hinten an, denn das Spiel startet mit einer Begräbnis-Zeremonie. Zu Grabe wird hier John Rambo getragen, noch deutlicher kann die Symbolik passend zum Spiel wohl kaum mehr sein. Die dumpfe Vertonung im englischen Originalton lässt verlautbaren, dass Rambo tot ist und dass dies gut so ist. War der ganze Spielemurks hier etwa Absicht? So viel Sarkasmus und Schadenfreude wollen wir dem Entwickler-Team dann auch nicht unterstellen, aber im Nachhinein gewinnen hier einige Mutmaßungen dramatisch an Wahrscheinlichkeit. Wie dem auch sei, die Handlung wird nun aktiv und wenn Ihr zu den Leuten gehören solltet, die zuvor nichts über das Spiel gelesen habt, so werdet Ihr jetzt zum ersten Mal überrascht werden.
Läuft ja wie auf Schienen
Denn das Fadenkreuz wird per Gamepad oder der Move-Fernbedienung frei auf dem Bildschirm bewegt, Rambo selber läuft aber eigenständig auf festen Bahnen. Ein sogenannter Rail-Shooter! Nun, das muss ja kein Untergang sein, selbst wenn die Steuerung etwas schwammig ist wie im vorliegenden Fall. In den Erinnerungen zum Vietnam-Einsatz lernen wir jedenfalls die rudimentären Bedienmöglichkeiten kennen. Zwei Waffen, die wir vor dem Einsatz bestimmen können, haben wir jeweils im Gepäck, dazu kommen noch seltener verfügbare Handgranaten. Und dann kann es eigentlich schon losgehen mit dem – dank endlosem Munitionsvorrat – Dauerfeuer-Stakkato. Beim Nachladen der Feuerwaffen kommt es hingegen auf das richtige Timing an. Dieses wird dann mit Boni wie auch mit Abzügen der zur Verfügung stehenden Magazinkapazität bewertet. Hinter Deckungen können wir uns – zumindest teilweise – in Sicherheit bringen, oft hingegen stehen wir völlig alleine im Raum und vertrauen auf das schwache Zielvermögen der Moorhuhn-Gegner-KI. Diese überrascht immer wieder mit seltsam anmutenden Aktionen. So krabbeln Gegner beispielsweise unbewaffnet und auf allen Vieren aus der Deckung, um uns noch einmal die Möglichkeit zu geben, auf sie zu feuern. Während der anfänglichen Geschichte, die analog zur Film-Vorlage von Teil 1 spielt, bekommen wir es des Öfteren mit Deputies aus der Klon-Maschinerie zu tun. Diese können wir auch mit einem gezielten Schuss entwaffnen. Allerdings sind wir, falls wir dies dauerhaft versuchen, schneller tot, als wir „blaues Licht leuchtet blau“ sagen können. Ein Ausweg aus der lebensbedrohlichen Situation, wenn
Einige Stealth-Sequenzen sollen das Geschehen auflockern. Diese entpuppen sich aber als primitive Quick-Time-Events, bei denen es lediglich auf das Timing beim Drücken einer angezeigten Taste ankommt. Blöd nur, wenn wir das Spiel mit der Move-Fernbedienung spielen wollen und dafür einen Pistolen- oder Gewehraufsatz verwenden. Denn dann kommen wir unter Umständen gar nicht an die jeweiligen Tasten dran.
Das technische Niveau des zweiten Milleniums
Optisch sieht Rambo aus wie ein Spiel um die Jahrtausendwende. Dumm nur, dass mittlerweile schon die Zahlenfolge 2014 über dem Kalender prangt. Denn auf derart matschige Texturen und hölzern animierte Charaktere ist man heutzutage gar nicht mehr vorbereitet, wenn man die Disk eines aktuellen Spiels einlegt. Zugegeben, es gibt sogar einige Momente, in denen das Spiel gar nicht mal so hässlich ist. Aber diese Momente sind kurz und breit verteilt über das gesamte Spiel. Selbst Videosequenzen sind mit groben Korn verpixelt und „begeistern“ zudem mit der dröhnenden Wiedergabe des Originaltons. Wenigstens wurden hier einige Szenen aus den Filmen eingespielt. Das Fazit von: Torsten
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