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Rapala Pro Bass Fishing

Publisher: Activision
Entwicklerstudio: Fun Labs
Genre: Geschicklichkeit
Sub-Genre: Angelspiel
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 29.10.2010
USK 0

Rapala Pro Bass Fishing   05.11.2010 von Panikmike

Das Wetter ist mist, es ist kalt und doch habe ich Lust zu angeln. Doch weil ich sowieso keinen Angelschein und auch keinen Spaß daran habe, aus der Wohnung zu gehen, werfe ich meine Konsole an und lege Rapala Pro Bass Fishing ein. Schnell noch den Angel-Controller geschnappt und los gehts mit dem virtuellen Fischfang…

Normalerweise ist es für einen Gamer ein No-Go - Videospiele und Wasser. Bekannterweise vertragen sich diese zwei Dinge nicht wirklich miteinander. Doch Rapala Pro Bass Fishing vereint beides in einem Videogame, ohne dass man nass wird oder Angst haben muss, dass sich die Elektronik verabschiedet. Die etwas ältere Generation der Videospieler kennt diese Art Spiel schon seit Jahren. Vor einiger Zeit gab es schon einmal Fischen auf der Sega Dreamcast Konsole und dieses fesselte Tausende von Angelfreunden monatelang an den Bildschirm. Ich war damals auch einer dieser Fans, alleine weil der Angel-Controller schon eine schöne Sache war. Klar hatte es damals nichts mit Realismus zu tun, aber Spaß gemacht hat es trotzdem. Doch genug mit dem sinnlosen Geschwafel, kommen wir zum Punkt. Natürlich beginnen wir erst mal mit der Karriere beziehungsweise dem Hauptteil des Spiels, dem Angelwettbewerb. In diesem Wettkampf lerne ich zuerst, wie das Spiel überhaupt funktioniert. Mein virtueller Angellehrer hat viel Geduld mit mir, denn anfangs verstehe ich nicht alles, was er mir eintrichtern möchte. Doch nach einer ersten Angelphase von etwa 15 Minuten geht schon Vieles einfacher von der Hand.

Wie kann ich mir einen Fisch angeln?

Die Steuerung mit dem Angel-Controller ist denkbar einfach, trotzdem macht Übung den Meister. Zuerst fährt man mit seinem kleinen Boot an einen geeigneten Angelplatz. Eine Minimap im linken, unteren Bereich zeigt an, wie viele Fische um einen herum schwimmen. Zugleich sieht man aber über den guten Angelplätzen einen Heißluftballon schweben. Ist der Idealplatz gefunden, so nimmt man die Angel und macht die typische Wurfbewegung von hinten nach vorne. Zugleich muss noch der Abzug (wie bei einer Pistole) gedrückt und zum richtigen Zeitpunkt losgelassen werden. Ist alles richtig gemacht, so wirft der virtuelle Angler die Route aus und wir finden uns mit der Kamera im Wasser wieder. Die Kamera ist nun hinter dem Köder platziert. Die nächste Aufgabe ist ein wenig schwieriger, es sollte ja ein Fisch anbeißen. Der Spieler muss nun die Angelroute gerade halten und nebenbei mit der anderen Hand den Köder einholen. Die Kurbel wird bewegt und siehe da, der Haken wird  in unsere Richtung gezogen. Macht man alles richtig, so erscheinen um unseren Köder ein paar kleine Sternchen. Die Chance dass ein Fisch anbeißt wird sogar noch erhöht, wenn man gleichmäßig die Kurbel bewegt. Begleitet wird dies dann von rockiger Musik, die aber sofort abbricht, wenn man aus dem Takt kommt. Hört sich alles komplizierter an, als es ist.

Doch man sollte Geduld haben, irgendwann wird schon ein Fisch anbeißen. Meistens dauert es nicht lang,  jedenfalls wenn man alles korrekt durchführt. Jetzt kommt die Herausforderung: Der Fisch muss ins Boot. Klar dass das Lebewesen nicht einfach ohne Weiteres mitmacht. So wehrt er sich immens und man muss dagegen steuern. Zieht der Fisch nach links, so wird die Rute nach rechts gedreht. Ebenso natürlich auch andersrum. Ist er in der Mitte, dann sollte man die Chance nutzen und so schnell wie möglich die Kurbel drehen und somit den Fisch näher an sich heranziehen. Doch nur Geduld, irgendwann wird der stärkste Fisch müde und spätestens dann kann man ihn ohne Kraftakt an Land bringen.  Hin und wieder gibt es auch eine Art Quicktime-Sequenz, falls ein Fisch versucht zu entkommen. Doch was ist das? Es gibt keine Möglichkeit, den Fisch zu seinen Trophäen zu zählen und kann ihn nur wieder ins Wasser werfen?! Hätte man sich doch vorher nur die Bedingungen des Wettbewerbes durchgelesen. Meistens gibt es gewisse Regeln, die man befolgen muss. So wird hin und wieder jeder einzelne Fisch gezählt, manchmal muss man eine spezielle Sorte über einem gewissen Gewicht herausholen oder nur eine gewisse Fischart. Es bringt also nichts, wie wild im See zu angeln und alles herauszuholen, was einem an die Rute kommt.

Virtuelles Angeln macht Laune?

Der Spaß bei diesem Spiel ist von Anfang an da und man glaubt es kaum, er vergeht auch nicht mehr so schnell. Alleine macht das Spiel zwar Laune, die hält allerdings nicht so wirklich lang an. Ist man hingegen mit mehreren Spielern bei der Sache, so wird aus dem Fischen ein Partyspaß. Leider ist das Spiel nicht gegen menschliche Onlinespieler spielbar, sondern nur mit einem Mitspieler lokal im Wohnzimmer. Wenn man lediglich eine Angel zur Hand hat, dann kann der zweite Spieler mit einem herkömmlichen Controller mitspielen. Der Spielspaß geht so allerdings total flöten. Der Spielspaß steigt und fällt mit dem Angel-Controller. Alleine das Auswerfen der Angel ist immer wieder amüsant. Doch man kann sich täuschen, so einfach, wie es scheint, ist es nicht. Die Herausforderung und mit ihr der Spielspaß kommt in den höheren Levels und Schwierigkeitsgraden. Zieht man anfangs noch fast jeden Fisch aus dem Wasser, so wird man die schweren Brocken später öfters verlieren. Also ran an die Rute und los geht´s.

Nur ein Modus?

Der Kern von Pro Bass Fishing ist natürlich der Wettkampf, doch man kann neben ihm noch andere Punkte anwählen. Hat man einen menschlichen Mitspieler neben sich, so kann man gegen diesen Antreten. Wie bereits erwähnt, sollte man aber zwei Angel-Controller besitzen, denn mit der Angel, gegen einen herkömmlichen Controller  zu spielen, ist unfair und geht auf Kosten des Spaßfaktors. Sonst gibt es noch den Modus „Freies Fischen“, der ideal zum Üben oder für die Herausforderungen ist. Im Spiel kann man einige Bonusaufgaben erfüllen. Man sieht sie im freien Modus als rote Flecken auf dem Wasser. Doch hier geht es nicht immer um die Fische sondern mehr um verschiedene Techniken, wie zum Beispiel in einer vorgegebenen Zeit 10 perfekte Würfe zu schaffen. Dabei wird Abwechslung groß geschrieben, unter anderem muss man einen Monsterfisch fangen, Fische mit einem Mindest- oder Maximal-Gewicht erwischen oder aber auch nur 20 Fische in 50 Minuten fangen. Wem der Wettkampfmodus zu langweilig ist, der wird hier sicherlich eine lange Zeit verbringen können. Insgesamt gibt es in sieben verschiedenen Gewässern über 60 Herausforderungen.

Technik up-to-date?

Bei diesem Spiel geht es primär nicht um Grafik oder Sound, doch logischerweise müssen beide ins Gesamtkonzept passen und das tun sie auch. Die Grafik ist schön anzusehen, jedoch sieht man auch immer wieder die Pixel und den Grafikaufbau, wenn man genauer hinsieht. Dafür muss man sagen, dass das Wasser sehr gut aussieht und auch die Regen- oder Spritzeffekte wurden gut eingesetzt. Die Schauplätze ähneln leider zu sehr, jedoch ist es auch schwer, wenn man realistisch bleiben möchte. Wasser und Bäume sind nun mal Wasser und Bäume. Der Sound hingegen ist gut gelungen. Die Musik in den Menüs ist fetzig, die Soundeffekte, wie das Jubeln der Zuschauer oder das Flappern eines Helikopters, hören sich gut an und die deutsche Stimme des Moderators ist schön umgesetzt.


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Yeah. So viel Spass hatte ich schon lange nicht mehr mit einem Partyspiel. Ich habe damals auf meiner Dreamcast schon tonnenweise Fische aus dem virtuellen Wasser gezogen und freute mich umso mehr, als das Paket mit dem Angel-Controller bei mir ankam. Die Steuerung ist relativ einfach, nach etwa 15 Minuten Übung versteht man das Prinzip und man kann sich an die Wettbewerbe machen. Auch wenn man prinzipiell immer das Gleiche machen muss, so macht es trotzdem immer wieder Spaß, sich einen guten Platz zu suchen und die Rute auszuwerfen. Doch Vorsicht, wer Rapala Pro Bass Fishing zu oft spielt, der wird erst einen Muskelkater deluxe und danach einen Oberarm wie Arnold bekommen. Man kann sich wirklich nicht vorstellen, dass einem sinnbildlich nach eine Stunde Angeln, der Arm abfällt. Jeder der Spaß an einem etwas anderen Partyspiel hat, der sollte zugreifen. Die Menge wird toben, wenn ihr einen 10 Kilo Fisch an der Angel habt. Haut rein, Petri Heil!


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positiv negativ
  • Interessantes Nachschlagewerk ´Fisch-O-Pedia´
  • Angel-Controller funktioniert sehr präzise
  • Zwei-Spieler-Modus an einer Konsole
  • Schöne Rockmusik als Hintergrundbeschallung
  • Schöne Wassereffekte
  • Auch mit normalem Controller spielbar
  • Kein Onlinemodus
  • Grafik der Videosequenzen unschön
  • Trotzdem nicht realistisch
  • Charaktereditor sehr mager
  • Keine Vibration beim Angel-Controller
  • Nur für Fans richtig interessant





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