Ratjack
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BEWERTUNG |
22.11.2024 von 2-PL4Y3R5Ratjack ist ein Wortspiel. Hier spielen wohl Ratten Blackjack, wie auch unschwer auf dem Cover zu erkennen ist. Mit Blackjack hat Ratjack aber relativ wenig zu tun. Und Ratten findet man nur als Artwork auf den Karten (und dem Cover). Ratjack hat nur eines mit Blackjack gemein. Nämlich, dass man Karten bis zu einer bestimmten Summe spielen muss, um zu gewinnen – hier: 25 und nicht 21, wie im Blackjack. Das ist aber nur eine Möglichkeit siegreich zu sein. Ratjack ist so viel mehr. Ratjack einfach nur mit Blackjack zu assoziieren, wird diesem Spiel absolut nicht gerecht. Wir verraten euch hier, worum es in Ratjack wirklich geht, was Ratjack alles zu bieten hat und auch das Wichtigste überhaupt: ob es uns Spaß gemacht hat.
Das Material und die Vorbereitung
Ratjack kommt in einer kleinen Schachtel und hat nicht besonders viel Material. Aber einfach alles, was man in die Hand nimmt, gehört zur Oberklasse, hat Spitzenqualität, und das spürt man auch während des Spiels. Die Spielschachtel fungiert als Schuber, bei dem die Schachtel wie eine Schublade herausgezogen werden kann. Die Siegpunktemarker sind große bedruckte Chips aus marmoriert gegossenem, blauem Acryl. Die Bonus-Chips sind echte, schwere Poker-Chips. Und die Spielkarten können in vier mitgelieferte Deckboxen einsortiert werden und haben gold-glänzende Verzierungen und ein wirklich hübsches Design, das irgendwie an Casinos erinnert.
Wie von einem kurzweiligen Kartenspiel zu erwarten war, ist der Spielaufbau in einer Minute erledigt. Zunächst entscheidet man sich für zwei der insgesamt vier Kartensets bestehend aus 12 Karten und mischt diese zu einem 24-Karten-Deck zusammen. Jedes Kartenset hat Karten mit den Ziffern 1 bis 12, aber jedes Set hat Karten mit unterschiedlichen Kartenfähigkeiten, wodurch jede Partie eine unterschiedliche Dynamik bekommt. Jeder Mitspieler erhält dann zwei Karten auf seine Hand, von denen eine verdeckt vor sich ausgespielt wird. Die restlichen Karten werden als verdeckter Nachziehstapel bereitgelegt, wobei direkt eine Karte abgeworfen wird, und die erste Karte des gemeinsamen, offenen Ablagestapels bildet. Dann werden die sechs Bonus-Chips geworfen, um für jeden Chip eine zufällige Seite auszuwählen. Diese Chips können im Spielverlauf u.a. verwendet werden, um Kartenwerte zu modifizieren. Die sechs Chips kommen dann zusammen mit den Siegpunktechips in die Tischmitte.
Das Spielziel
Mit drei Siegpunkten wirst Du zum Sieger einer Partie Ratjack gekürt. Es gibt mehrere Möglichkeiten an Siegpunkte heranzukommen. So gewinnt man eine Runde Ratjack und bekommt einen Siegpunkt, sobald man am Ende eines Zuges Karten mit einer Gesamtsumme von 25 offen vor sich ausliegen hat. Man erhält aber auch einen Siegpunkt, wenn man durch Kartenfähigkeiten zum Ausscheiden eines Mitspielers beiträgt, weil er plötzlich eine Gesamtsumme von über 25 vor sich ausliegen hat; die Runde wird in diesem Fall aber weitergespielt. Wenn aber alle Spieler ausgeschieden sind und man der letzte Überlebende ist, endet die Runde und man erhält als letzter Überlebender einen Siegpunkt. Und zu guter Letzt gibt es die Möglichkeit, dass der Nachziehstapel leer ist. Dann endet die Runde und es erhält derjenige den Siegpunkt, dessen Karten eine Gesamtsumme haben, die am nächsten an den Wert 25 rankommt. Ihr merkt schon, es dreht sich alles um die 25.
Der Spielablauf
Ratjack wird über mehrere Runden gespielt. In jeder Runde sind Spieler im Uhrzeigersinn am Zug. Der Startspieler der ersten Runde wird zufällig bestimmt, alle folgenden Runden startet derjenige, der zuletzt einen Siegpunkt erhalten hat. Eine Partie Ratjack endet sofort, wenn ein Spieler seinen dritten Siegpunkt erhält.
Ein Spielerzug in Ratjack beginnt immer mit dem Ziehen einer Karte, sodass man im Anschluss immer zwei Karten auf der Hand hat. Dabei kann man vom verdeckten Nachziehstapel ziehen, oder die oberste Karte des offenen Ablagestapels nehmen. Dann muss eine der beiden Handkarten ausgespielt werden. Hierbei hat man drei Optionen. Option 1: Die Karte wird verdeckt vor sich ausgespielt. Nichts weiter passiert. Option 2: Die Karte wird auf den offenen Ablagestapel gelegt, um so eine zuvor verdeckt gespielte Karte aufzudecken. So triggert man die Kartenfähigkeit der verdeckten Karte; die Karte bleibt dann offen vor einem liegen. Option 3: Die Karte wird direkt offen vor sich ausgespielt, wodurch die Kartenfähigkeit direkt triggert.
Es kann natürlich vorkommen, dass man Karten nicht offen ausspielen kann, weil man sonst eine Gesamtsumme von über 25 ausliegen hätte und ausscheiden würde, und zeitgleich auch keine verdeckten Karten aufdecken kann oder möchte. Dann muss man Karten verdeckt spielen. Man darf auch nur dann Karten offen ausspielen oder seine verdeckten Karten aufdecken, wenn man die entsprechende Fähigkeit der Karte vollständig ausführen kann, eine ganz wichtige Grundregel. Schauen wir uns also mal an welche Kartenfähigkeiten es so gibt. Diese sind immer vollständig auf den Karten beschrieben und eine Übersichtskarte für jedes Set listet die Fähigkeiten aller 12 Karten.
Karteneffekte sind sehr vielfältig und lassen sich grob in die folgenden Kategorien einteilen. Dabei können sich Fähigkeiten auf eigene Karten und/oder auf Karten von Mitspielern beziehen.
Je nach gewähltem Kartenset ermöglichen drei bis sechs der insgesamt 12 Karten mit den Bonus-Chips zu interagieren und so Karten zu manipulieren. Dabei kann immer nur ein Bonus-Chip auf einer Karte liegen. Was bewirken nun die Bonus-Chips genau? Es gibt sechs verschiedene Chips, mit jeweils zwei unterschiedlichen Seiten, also insgesamt 12 Chip-Fähigkeiten. Die meisten der Fähigkeiten manipulieren den Wert einer Karte durch Addition oder Subtraktion (+/- 1, +/-5, +10, -3), durch Multiplikation oder Division mit 2 oder setzt den Wert der Karte =0. Die übrigen drei Bonus-Chip-Seiten sorgen dafür, dass eine Karte nicht mehr aufgedeckt oder abgeworfen werden kann, dass sie nicht mehr das Ziel von Effekten anderer Spieler werden kann oder dass sie ihren Effekt verliert, was das Aufdecken einer verdeckten Karte ermöglicht, ohne den Effekt auszulösen.
Die erste Edition von Ratjack kommt mit einem Promo Chip, der ins Spiel integriert werden kann. Auf einer Seite sorgt dieser dafür, dass eine verdeckte Karte von allen Spielern angesehen werden darf. Auf der anderen Seite modifiziert er den Wert einer Karte um +1 pro Karte, die man zum jeweiligen Zeitpunkt vor sich ausliegen hat. Die Bonus-Chips können schnell über Sieg und Niederlage entscheiden, also immer gut aufpassen!
Ist eine Runde beendet und hat noch niemand drei Siegpunkte erreicht, wird eine neue Runde aufgebaut, indem die Karten neu gemischt und ausgeteilt, und die sechs Bonus-Chips neu geworfen werden. Hat ein Spieler drei Siegpunkte, so hat er die Partie Ratjack für sich entschieden.
Spielmaterial
4 Kartensets (je 12 Karten + 4 Übersichtskarten „Karten-Fähigkeiten“)
Weiteres Material:
Material der ersten Edition:
Cover & Bilder © Cover: Frosted Games / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de Das Fazit von: 2-PL4Y3R5
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