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Salvage - Die Epidemie

Originaltitel: Salvage
Genre: Horror
Regie: Lawrence Gough
Hauptdarsteller: Neve McIntosh • Shaun Dooley
Laufzeit: Ca. 80 Minuten
Label: MIG Filmgroup
FSK 18

Salvage - Die Epidemie   28.06.2011 von Beef Supreme

Fröhöliche Weihnacht überall! Ja, es ist bald wieder soweit, denn wir haben ja schon Ende Juni und bald ist es schon wieder Zeit, die Osterhasen aus dem Regal zu nehmen und sie in Weihnachtsmann-Formen zu pressen. Die beste Zeit einen Film zu besprechen, welcher um die heilige Weihnachtszeit spielt. Denn auch hier wurde jemand geboren. Und wie die Kirche bringt auch dieser jemand nur Tod und Verderben. Freuen wir uns...

Diesmaliger Ort des Grauens ist ein verschlafenes Vorörtchen irgendwo in Großbritannien. Die 14-jährige Tochter wird gerade bei ihrer Mutter abgeliefert, weil der Papa irgendwas zu erledigen hat. Doch anstatt warm begrüßt zu werden, quietscht ihr das rostige Bettgestell den Weg zur vögelnden Mutter. Prima Auftakt für ein paar schöne Feiertage. Töchterchen lässt sich natürlich nicht lumpen, denn wenn sie schon nicht mitmachen darf, dann muss sie auch nicht bleiben und verzieht sich über die Straße zu einer ihrer Freundinnen.

Die schockierte Mutter versucht natürlich sofort ihre verlorene Tochter mit Flüchen und einem Schokokeks wieder zurückzugewinnen. Dabei bekommt sie im Augenwinkel mit, wie sich ein paar Ninja-Special-Forces angeschlichen haben und den beliebten blutverschmierten Dorf-Terroristen abknallen. Ab da beginnt so etwas wie eine Quarantäne - Niemand darf rein oder raus und trotzdem krepiert nach und nach die ganze Straße der Reihe nach. Ist es die titelgebende Epidemie? Sind es durchgeknallte Spezialeinheiten? Oder die örtliche Dorfbewegung gegen Sex vor Weihnachten?

Und wir schlagen das nächste Kapitel aus dem Buche „DVD-Cover, die nur Bullshit labern“ auf. Deutscher Untertitel zu "Salvage" lautet „Die Epidemie“ [sic]. Der durchschnittliche Wald- und Wiesensplatterglotzer rechnet also mit einer Zombie-Invasion oder irgendwelchen schleichenden Todesviren. Nicht unüblich in dieser Budget-Region. Nur hat der gesamte Film nichts mit einer Epidemie zu tun. Daher auch kein EHEC, keine Hirndegustation und erst recht keine schnelle Action. Wieso das denn? Tja, wer zu spät kommt, den bestraft das Drehbuch. Denn sobald sich die Hauptpersonen dazu herablassen einen Raum zu betreten, sind die dort ansässigen Personen bereits tot. Wirkliche actiongeladene Momente gibt es trotz der schnellen Schnitte kaum. Geschuldet ist das dem Aufbau der Handlung, welcher erst spät eröffnet, warum Leichen die Straßen pflastern und warum Frau Nachbarin mit einem Schürhaken hinter dem Sessel verblutet.

Ansonsten ist der Story-Verlauf recht dünn und bietet wenig Spielraum für Überraschungen, wenn auch versucht wurde, einen kleinen Überraschungs-moment unterzubringen. Dafür bietet der Streifen aber umso mehr Schreihals-Potential. Da hauptsächlich Frauen im Fokus stehen, wird gebrüllt was die Stimmbänder hergeben. Garniert wird das Ganze mit Hysterie und einer ordentlichen Portion Geflenne. Nichts dagegen, soll ja atmosphärisch bleiben. Das macht der Streifen auch ziemlich gut. Nur dauert es eine ganze Weile, bis man erfährt, warum eigentlich alle heulen müssen. Abgesehen davon hat "Salvage" durchaus seine Momente, wenn auch das Ende unlogisch ist und vieles ungeklärt bleibt. Da hätten zehn Minuten mehr Spielzeit nicht geschadet, zumal der Film mit knappen 75 Minuten recht kurz ausgefallen ist.

Werfen wir doch noch einen kleinen Blick auf das Bild und ein Ohr auf den Ton. Ersteres ist teilweise arg verrauscht, was aber in diesem Fall gar nicht schlimm ist, sondern eher noch etwas zur Atmosphäre beiträgt. Das Zweite fährt grauenvolle Soundeffekte und eine mediokere Synchronisation auf. Wer die Briten in ihrem Ur-Slang verstehen kann, sollte die englische Sprache genießen. Musikuntermalung gibt es kaum, aber wenn, dann fügt sie sich gut ein und unterstützt das Gesamtbild. Sonst gesellen sich zu den Schreibfehlern noch ein paar Trailer, Interviews, ein Audiokommentar und das obligatorische Wendecover dazu.


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Es war dieses Mal gar nicht so einfach den Film zu bewerten, denn es passiert eigentlich so gut wie nichts. Zumindest nichts, was man niederschreiben könnte ohne zu spoilern. Ein paar blutige Momente versüßen die recht kurze Laufzeit, wenn diese sich auch meistens darauf beschränken, bereits angerichtete Leichen darzustellen. Hängen bleiben wird nicht viel, aber für zwischendurch ist der Film gar nicht so schlecht. Der geübte Vielgucker wird wissend die paar Logiklücken wegnicken und sich einfach weiter berieseln lassen.


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