Shut In (2016)
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BEWERTUNG |
21.04.2017 von MarS
Neben dem Mystery-Horrorfilm Before I Wake stand der damals erst zehnjährige Jungdarsteller Jacob Tremblay im Jahr 2016 noch für einen weiteren Genrefilm vor der Kamera. Wir haben uns Shut In angesehen, einen Horrorthriller dessen Drehbuch in nur sechs Wochen fertiggestellt wurde und gleichzeitig das Drehbuch-Debüt für Christina Hodson darstellte. Warum er einen Couch-Award erhält? Lest weiter...
Sechs Monate sind seit einem Unfall vergangen, bei dem die Kinderpsychologin Mary ihren Mann verloren hat und durch den ihr jugendlicher Sohn Stephen zum Pflegefall wurde. Seitdem kümmert sie sich aufopferungsvoll um ihn und hat sich in ihrem abgeschiedenen Haus fast vollständig zurückgezogen, empfängt jedoch auch weiterhin ihre Patienten. Einer von ihnen ist der fast taube Waisenjunge Tom, der ihr besonders ans Herz gewachsen ist, und als dieser eines Nachts völlig allein vor ihrer Tür steht, beschließt Mary ihn bei sich aufzunehmen. Doch schon am nächsten Tag verschwindet Tom inmitten eines Schneesturms und gilt nach der erfolglosen Suche der Polizei für vermisst, während alle davon ausgehen, dass er im Wald gestorben sein muss. Als Mary jedoch in ihrem Haus immer seltsamere Vorkommnisse beobachtet, keimen in ihr erste Zweifel auf...
Shut In beweist, dass es sie auch im Horror- bzw. Psychothriller-Genre noch gibt: Filme die einen dank unerwarteter Wendungen tatsächlich noch überraschen können. Kein Wunder, dass das Drehbuch von Christina Hodson seit dem Jahr 2012 auf der "Black List" geführt wurde, eine Liste der besten unverfilmten Drehbücher. Was wie ein Drama beginnt entwickelt sich schnell zu einem atmosphärisch dichten, packenden Horrorthriller mit hoher psychologischer Anspannung, der im weiteren Verlauf gekonnt Genre-Grenzen überschreitet und diese für seine Zwecke zu nutzen weiß, bevor der Zuschauer vom finalen Twist wie mit einem Vorschlaghammer vor den Kopf gestoßen wird. Auf minimalistischer Basis benötigt Shut In nur wenige Figuren und eine abgeschiedene Location, die dank verschneiter Umgebung, Abgeschiedenheit und bedrohlicher Ausstrahlung auf den ersten Blick ein wenig an The Shining erinnert, um einen in seinen Bann zu ziehen und angespannt auf der Couch sitzen zu lassen. Hervorragend ist dabei sowohl die Darstellung von Naomi Watts, die ein weiteres Mal beweist, dass sie einen Film dank großartiger Ausstrahlung und intensivem sowie glaubwürdigem Schauspiel über weite Strecken alleine zu tragen weiß, als auch die Leistung der beiden Jungdarsteller Jacob Tremblay und Charlie Heaton.
Das Bild der Blu-ray ist sauber und weist eine ordentliche Grundschärfe auf. Hin und wieder wirkt das Bild etwas weicher, was den positiven Gesamteindruck jedoch kaum trüben kann. Die Farbgebung ist ein wenig stilisiert bei ausgewogener Kontrastierung, der Schwarzwert liefert satte dunkle Bereiche ohne Details zu verschlucken, fällt jedoch ab und zu ein wenig ins Gräuliche ab. Filmkorn oder Bildrauschen ist nicht auszumachen. Die Tonspur wirkt zu Beginn zwar klar jedoch unspektakulär, offenbart aber im späteren Verlauf seine Stärken und weiß dann durch gezielte Effekte, differenziert ortbare Geräusche und eine weitläufige, dynamische Abmischung zu gefallen. Cover & Bilder © Universum Film GmbH Das Fazit von: MarS
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