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Silent Hill: Downpour

Publisher: Konami
Entwicklerstudio: Vatra
Genre: Action-Adventure
Sub-Genre: Thriller
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 29.03.2012
USK 18

Silent Hill: Downpour   10.05.2012 von Xthonios

Silent Hill gehört in der Spielebranche schon immer zu den Gründern der Horrorspiele. In den letzten Jahren veränderte sich der Schwerpunkt jedoch eher Richtung Ego-Shooter und vergraulte so zahlreiche Fans der ersten Stunde. Doch mit Silent Hill Downpour versucht Konami nun sich wieder auf die ursprünglichen Werte zu konzentrieren und dem Horror Genre wieder ein Highlight zu bescheren. Wir sind gespannt ...

Wir sind Murphy Pendleton, ein Insasse einer Strafvollzugsanstalt. Warum wir hier sind, was wir verbrochen haben, bleibt uns verwehrt. Nachdem wir von einem Albtraum erwachen, erfahren wir, dass wir in ein anderes Gefängnis verlegt werden. Die Reise führt durch triste Landschaften und einem anhaltenden Regen. Mehr nebensächlich huscht an unserem Auge ein Straßenschild vorbei – Silent Hill. Als Spieler werden wir natürlich gleich hellhörig und nervös, unser Protagonist lehnt den Kopf entspannt gegen die Scheibe und scheint in die Ferne zu schweifen. Plötzlich ein Schrei und ein scharfes Quietschen der Bremsen und Reifen. Der Bus bricht durch die Abgrenzung und stürzt den Abhang hinunter. Das letzte Bild, das wir zu Gesicht bekommen, ist ein großer Baum, der sich rasant unserem Sichtfeld nähert. Dunkelheit.

Wir erwachen und sehen den zertrümmerten Bus. Um uns herum ein absolutes Chaos. Sind wir der einzige Überlebende? Und so beginnt die Geschichte, in der wir als Murphy durch Silent Hill stolpern, uns vor dem grauen Nebelschleier im Dorf in acht nehmen und versuchen, einen Weg ins Freie zu finden. Zu Beginn gleich eine erste positive Überraschung. Wir können diverse Einstellungen, wie beispielsweise die Schwierigkeit der Rätsel und auch der Kämpfe separat einstellen. Auch Gegenstände können mithilfe der Optionen wahlweise hervorgehoben werden, um so gegebenenfalls die Suche zu erleichtern. Auf diese Weise kann man sich sein Silent Hill Spielerlebnis genau den Wünschen entsprechend einstellen. Ein wirklich tolles Feature. Die Story führt Euch immer weiter in die Stadt Silent Hill hinein mit all den Horrorelementen, die man aus dem gleichnamigen Film oder auch den Vorgängern kennt. Wer sich auf die Atmosphäre einlässt, wird hier definitiv seinen Spaß haben. Plötzlich vorbeifliegende Raben, grauer Nebel um einen herum, Schleif- und Blutspuren an den verschiedensten Orten, knirschende Dielen oder auch plötzlich zufallende Türen führen einen genau in die Situation, die man in den letzten Teilen zunehmend vermisst hat. Der Soundtrack vervollständigt mit beklemmenden Hintergrundmusiken das Konzept. Konami hat mit dem tschechischen Entwickler Vatra hier das Ziel erreicht, sich wieder an die ursprünglichen Silent Hill Serie zu halten.

Bildergalerie von Silent Hill: Downpour (9 Bilder)

Grafisch gesehen liefert Silent Hill immer wieder leicht matschige Texturen und überraschend oft Ruckler und Nachladesituationen. In unserem Fall war eine Installation auf die XBOX 360 Festplatte vonnöten, um diese doch recht störenden Umstände zu beheben. Auch die Animationen und die einzelnen Charaktere sind keine wirkliche Referenz für gutes Grafikdesign. Emotionen wie beispielsweise in L.A. Noire findet man leider nicht, sodass die Protagonisten eher kühl und emotionslos wirken. Dadurch verliert das Flair des Spiels ein wenig an Leben und Stimmung.

Beim Sound hat Konami jedoch gute Arbeit geleistet. Sind die normalen Erkundungspassagen eher ruhig, dann kommt es in den richtigen Momenten zu einer Angst fördernden Untermalung. Hier mal eine Krähe, dort seltsame Stimmen, knarrende Holzdielen; all das fördert eine wirklich gespenstische Umgebung. Zusammen mit den immer wieder effektvollen Licht- und Schattenspielen wird hier ein wirklich gutes Horror-Feeling aufgebaut. Silent Hill Downpour wird lediglich mit englischer Sprachausgabe und deutschen Untertiteln angeboten. Man muss jedoch eingestehen, dass die deutschen Texte recht gut übersetzt wurden.

Kommen wir einmal zur Steuerung. Über die „Select“-Taste gelangt Ihr in Eure Aufzeichnungen. Dort habt Ihr sowohl Karten, wie auch diverse Informationen über Eure derzeitigen Aufgaben. Im späteren Verlauf habt Ihr über die Karten dann die Optionen, via Click zu den verschiedenen Orten zu reisen, ohne jedes Mal ein paar Sandaletten abzuradieren. Ansonsten präsentiert sich die Steuerung wahrlich spartanisch und auf das Einfachste reduziert. Eine Taste fürs Angreifen, eine Taste fürs Blocken und eine Taste für Aktionen wie Türen öffnen oder Gegenstände aufheben / verwenden. Dadurch verkommen die vereinzelten Kämpfe zu einem „Hau solange drauf, bis es sich nicht mehr bewegt“ und gerade bei mehreren Gegnern wird dies zu einem Problem. Nicht immer funktioniert die „Frauen und Murphy zuerst“ Taktik, da es vorkommen kann, dass man während der Flucht genau in die Arme eines anderen Gegners läuft. Aufgrund dieser doch recht schlichten Steuerung und Aktionsmöglichkeiten wirkt die gesamte Steuerung irgendwie altbacken und kreativlos. Hier wären ein paar mehr Möglichkeiten auch mehr Spielspaß gewesen.

 

Inhaber eines 3D-Fernsehers können das Spielerlebnis auch in 3D erleben. Leider verfügte unser Sony Beamer nicht über dieses Merkmal, daher können wir nichts über die Qualität der Effekte sagen und möchten auch nicht mutmaßen.


Das Fazit von: Xthonios

Xthonios

Mit Silent Hill Downpour schafft es Konami wieder, die richtige Richtung einzuschlagen und Silent Hill wieder zurück zum Ursprung zu führen. Das Spiel bietet eine gelungene Mischung aus Rätseln, einer recht weitläufigen Spielwelt, eine interessante Story und einigen Kämpfen in der beklemmenden Welt von Silent Hill. Die Atmosphäre wird dank klassischen Stilelementen und ansprechender musikalischer Untermalung hervorragend präsentiert. Die tschechische Softwareschmiede Vatra hat den richtigen Weg gewählt, war jedoch in der Umsetzung nicht konsequent genug. Die Kämpfe sind eher störend als ansprechend und die fehlenden Emotionen der Protagonisten führt nicht dazu, dass man gefesselt vor dem Bildschirm klebt. Die offene Spielwelt lädt zu ausgiebigen Erkundungen ein und kann so zahlreiche Geheimnisse entdecken oder Rätsel lösen. Ein weiteres Manko hingegen sind die matschigen Texturen und die ständigen Ruckler und Momente, in denen das Spiel Daten nachlädt. Eine Installation des Spiels wird daher dringend empfohlen. Alles in allem ist das Spiel besser als sein Vorgänger und wer die Atmosphäre des Films und der älteren Teile geschätzt hat, wird auch hier eine Menge Spielspaß haben.


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positiv negativ
  • Gute Sprachqualität ...
  • Stimmige Atmosphäre ...
  • Moral-System (gut / böse)
  • Gelungener Soundtrack
  • Zahlreiche Nebenmissionen
  • Weitläufiges Areal
  • Wetter- & Tageszeitwechsel
  • Deutsche Untertitel
  • Rätsel und Spielschwierigkeit separat einstellbar
  • 3D Unterstützung
  • ... jedoch nur auf Englisch
  • ... jedoch fehlen die absoluten Schockmomente
  • Häufiges Nachladen und Ruckeln
  • Grafik eher mäßig
  • Sehr einseitiges Kampfsystem
  • Ungenaue Steuerung





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