Silent Trigger
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BEWERTUNG |
30.08.2015 von MarSAction-Urgestein Dolph Lundgren hatte seine Blütezeit in den späten 80er und den 90er Jahren. Aus eben dieser Zeit stammt auch der vorliegende Silent Trigger, der sich seit 30.04.2015 endlich nicht mehr auf dem Index befindet und deshalb erstmalig ungeschnitten als 18er-Version von KochMedia veröffentlicht wurde. Ob der Film auch nach knapp 20 Jahren noch Spaß macht soll die folgende Review klären ...
Der ehemalige Special-Forces-Soldat Waxman (Dolph Lundgren) ist inzwischen Profikiller für einen unbekannten Auftraggeber, der sich nur "Der Supervisor" nennt. Sein aktueller und für ihn hoffentlich letzter Auftrag führt ihn in ein Hochhaus in San Francicso, von dem aus er als Scharfschütze sein nächstes Opfer eliminieren soll. Dort angekommen trifft er nicht nur auf zwei mysteriöse Wachmänner, sondern auch auf seine ehemalige Partnerin Clegg. Sie war Waxmans Späherin bei seinem ersten missglückten Auftrag, bei dem der sonst eiskalte Killer das erste Mal Gewissensbisse hatte. Eine Nacht voller Überraschungen nimmt ihren Lauf...
Was steckt wirklich hinter Waxmans letztem Auftrag? Kann er seinem Dasein als Auftragskiller entkommen?
Silent Trigger ist zwar ein B-Movie, braucht sich aber gegenüber seinen großen Genre-Brüdern definitiv nicht verstecken - und dass aus vielen Gründen. Zum einen ist die Geschichte ungewöhnlich vielschichtig für einen 90er-Jahre-Actioner und beschränkt sich nicht nur auf ein Mittel zum Zweck. In Rückblenden wird die Vergangenheit der Beteiligten beleuchtet und gibt erst nach und nach diverse Geheimnisse preis, was für eine ordentliche Tiefe bei den Charakteren sorgt und gleichzeitig die Spannung durchgehend hoch hält. Die filmische Inszenierung ist dabei ebenfalls sehr stimmig und sorgt mit diversen tollen Kameraaufnahmen und hervorragenden Einstellungen für eine hohe atmosphärische Dichte. Das gesamte Erscheinungsbild des Films ist äußerst düster, kalt und melancholisch. Der passende Soundtrack liefert hier gekonnt seinen eigenen Beitrag. Auch im darstellerischen Bereich gibt es nichts zu meckern, denn die Rolle des Auftragskillers mit Gewissenskonflikten ist Dolph Lundgren wie auf den Leib geschnitten und verlangt ihm sogar die eine oder andere schauspielerisch überzeugende Leistung ab.
Die Tiefe der Geschichte und der Erzählstil im Mittelteil gehen etwas auf Kosten der Action und driftet in einigen Momenten sogar in den Dramabereich ab, was dem Film allerdings sehr gut steht. Die Action in Silent Trigger konzentriert sich fast ausschließlich auf den Anfang und das Ende des Films. Da geht es dann aber dafür richtig zur Sache und schon nach den ersten Shootouts wird klar, warum der Film so lange auf dem Index stand. Die Kamera wechselt nahezu bei jedem Schuss in die Zeitlupenperspektive und hält voll drauf, so dass es für den geneigten Genre-Fan unzählige extrem blutige Einschüsse samt Folgen zu bestaunen gibt. Den Special-Effects bei Explosionen merkt man leider den B-Movie-Charakter des Films an, denn diese sehen extrem künstlich und offensichtlich eingesetzt aus.
Das Bild der Blu-ray ist wirklich hervorragend, hier merkt man die aufwändige HD-Restauration. Bis auf ganz wenige Ausnahmen ist das Bild gestochen scharf und glasklar und offenbart bisher ungesehene Details. Die Farbgebung ist stimmig, der Kontrast und der Schwarzwert sorgen vor allem im Hochhaus für zusätzliche Atmosphäre. Der Ton kann mit dem Bild leider nicht ganz mithalten. Die Abmischung ist nicht immer optimal, was dafür sorgt dass man sich in einigen Szenen etwas mehr Druck wünscht bzw. die Shootouts im Vergleich zum Rest etwas zu leise wirken lässt. Die Dialoge sind im Gegenzug stellenweise etwas laut und hin und wieder etwas blechern. Insgesamt ist der Ton solide. Das Fazit von: MarS
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