Southcliffe - Die komplette Serie

Southcliffe - Die komplette Serie

Originaltitel: Southcliffe
Genre: Drama
Regie: Sean Durkin
Hauptdarsteller: Rory Kinnear
Laufzeit: DVD (180 Min)
Label: Polyband
FSK 16

Southcliffe - Die komplette Serie   15.04.2017 von Born2bewild

„Hot from UK“ kommt Southcliffe – Die komplette Serie, leider unsynchronisiert in der englischen Originalfassung mit Untertiteln. Ob die Miniserie wirklich so heiß ist wie das Cover behauptet, erfahrt Ihr in unserem Review…

 

Das kleine Provinznest Southcliffe ist eigentlich sehr beschaulich und wirkt sehr friedlich. Doch was hier passieren wird, hätte niemand erwartet. Eines Tages kehren einige Soldaten für einen kurzen Urlaub zurück und werden gefeiert. Als einer von Ihnen fühlt sich Stephen Morton (Sean Harris). Er ist der Meinung der Einzige zu sein, der weiß wie es ist im Krieg zu sein. Er spricht den jungen Soldaten Chris (Joe Dempsie) an. Dieser hält seine Schilderungen der Kriegserfahrungen erst für nicht glaubwürdig und tut ihn mit einem Handschlag ab. Etwas später geht Chris ein Bier trinken und bekommt vom Barkeeper gesagt, dass „Der Kommander“ zahlt. Er ist etwas irritiert und spricht Stephen darauf an. Dieser ist ein wenig geknickt und offenbart, dass die anderen Bewohner sich damit über ihn lustig machen. Im Zuge ihrer Gespräche verabreden die Zwei sich zum Training und Stephen bietet Chris an, ihn in einer Sondereinheit unterbringen zu können.

 

Jedes Mal, wenn Stephen zuhause ankommt, muss er sich erstmal um seine kranke Mutter kümmern. Sie ist schon sehr alt und kann sich nicht alleine fortbewegen. Also ist der sorgsame Sohn fast ausschließlich damit beschäftigt, sie von einem Stuhl auf den anderen zu setzen, ins Bett zu tragen und mit Essen und Trinken zu versorgen. Sie hat zwar eine Pflegekraft aus dem Ort, jedoch traut Stephen ihr nicht und meint es besser zu können. Als er und Chris sich ein weiteres Mal treffen, wird Chris klar, dass Stephen nicht ganz klar im Kopf ist. In einem verlassenen Militärlager überzeugt er Chris, an einer Art Aufnahmeritus für eine Spezialeinheit teilzunehmen. Dabei muss der junge Soldat ein Ziel erreichen, während Stephen ihn als Bösewicht mit einer mit Gummigeschossen geladenen AK-47 verfolgt. Anfangs findet es Chris sogar noch ganz gut, nicht aber als er sich das Knie verletzt und Stephen trotzdem nicht von ihm ablässt. Aus Rache und um ihm eine Lektion zu erteilen, schleppt Chris Stephen am nächsten Abend gemeinsam mit einem Gleichgesinnten in den Wald und die zwei verprügeln ihn und pinkeln ihn an. Das dass ein Fehler war und für Stephen eine Art Trigger, wird am nächsten Morgen klar, als Schüsse die neblige Stille durchbrechen…

 

Southcliffe zeigt auf sehr realistische Weise die Entstehung des Amoklaufs eines Stadtbewohners, der seit seiner frühen Kindheit von den Bewohnern gemobbt wurde. Stephen Morton führt kein einfaches Leben mit seiner Mutter, ist ein Einzelgänger und muss darüber hinaus die Lappalien der anderen Dorfbewohner ertragen. Das beschauliche Dorf wirkt wie eine Gemeinschaft nach außen, doch stellt der ehemalige Bewohner und Reporter David Whitehead (Rory Kinnear) schnell fest, dass dem nicht so ist. Dass jemand die Zeichen hätte sehen müssen, aber es keiner getan hat. Darüber hinaus liegt aber der Schwerpunkt der vierteiligen Serie auf den Überlebenden und wie sie damit klarkommen, dass Angehörige von ihnen einfach erschossen wurden.

 

Bildergalerie von Southcliffe - Die komplette Serie (5 Bilder)

Herausragend ist die schauspielerische Leistung, die zur Authentizität des Gesehenen beiträgt. Besonders beklemmend wirkt auch, dass jede der Episoden sehr still ist, es gibt eigentlich keine Musik, sieht man vom Abspann mal ab. Grafisch weiß die Bildqualität zu überzeugen, bietet sie doch eine sehr gute Schärfe. Der O-Ton ist sehr gut verständlich und die Untertitel unterstützen im Notfall. An Extras gibt es leider nur ein paar Trailer.

 

Abschließend noch die Episodenliste:

 

  • The Hollow Shore
  • Light Falls
  • Sorrow’s Child
  • All Souls


Cover & Bilder © polyband Medien GmbH. All rights reserved.


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Also generell bin ich kein Fan von Dramen (abgesehen von dem eher Krimi-lastigen NCIS). Daher war ich auch hier etwas skeptisch, ob mir die Serie gefallen würde. Sie hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe. Gerade in Anbetracht dessen, was in den letzten Jahren so passiert ist, wirkt das Gesehene noch viel bewegender. Die Serie zeigt dabei nicht zu viele Details oder Blut, vielmehr blendet sie meistens bei den Morden aus und setzt auf die Fantasie des Zuschauers. Alles dreht sich um den Amoklauf, die ersten drei Episoden zeigen dabei hauptsächlich verschiedene Blickwinkel, die sich zum Teil überschneiden. Die letzte Episode zeigt schwerpunktmäßig das Leben danach. Alle Handlungsstränge wirken sehr authentisch, glaubwürdig und nachvollziehbar und so wirkt das Gesamtkonstrukt sehr beklemmend und hängt noch längere Zeit nach. Man ist schockiert. Zum einen auf Grund der Gräueltat, zum anderen auf Grund des Verhaltens der Dorfbewohner, das einen erheblichen Teil dazu beigetragen hat und sich auch nach dem Verbrechen wohl nicht ändern wird. Mich lässt die Serie selbst noch einen Tag später mit einem offen stehenden Mund zurück. Vielleicht ist es gerade auf Grund der Atmosphäre sinnvoll, diese Serie im Originalton zu belassen. Für mich ein Geheimtipp, wenn man starke Nerven hat…


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