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StarCraft II - Wings of Liberty

Publisher: Blizzard Entertainment
Entwicklerstudio: Blizzard
Genre: Strategie
Sub-Genre: Echtzeitstrategie
Art: Strategie
Erscheinungsdatum: 27.07.2010
USK 16

StarCraft II - Wings of Liberty   09.08.2010 von Xthonios

Ím März 1998 veröffentlichte Blizzard den ersten Teil von Starcraft. Es folgten 12 endlose Jahre, in denen Fans weltweit Strategieschlachten in einfachster VGA Grafik vollbrachten. Doch jetzt hat Blizzard endlich mit Starcraft 2 nachgelegt – Schafft es der zweite Teil an die Legende anzuknüpfen?
 

Vorab ist zu sagen: Wer noch vorhat, den ersten Teil der Weltraumsaga zu spielen, sollte jetzt sofort links oben auf „Home“ gehen. Eigentlich sollte er auch Starcraft 2 nicht anfassen, denn bereits während der Installation wird via Text und Bildern die gesamte Geschichte von Starcraft mit allen Add-ons ausführlich zusammengefasst.

Die Geschichte
:
Ihr seid Jim Raynor, ein verzweifelter, machtloser und mittelloser Rebell, der einen scheinbar aussichtslosen Kampf gegen den ehemaligen Freiheitskämpfer Mengsk führt. Nach der Revolution stieg diesem die Macht zu Kopf und seitdem leidet die gesamte Galaxie unter seinem – sagen wir es frei heraus – Größenwahn. In einer heruntergekommenen Wüstenbar mitten im Nirgendwo bekommt ihr Besuch von eurem alten Freund Tychus. Dieser arbeitet für eine Forschergruppe, welche an Artefakten der Protoss interessiert ist. Damit es nicht langweilig wird, tauchen im Fernsehen Berichte über erneute Angriffe der Zerg auf. Als Bonus betritt auch die Königin der Klingen die Bühne. Sollte erwähnt werden, dass dies Raynors Ex-Perle Kerrigan ist, die von den Zerg entführt und nun deren Anführerin ist? Ihr seht also, GZSZ war gestern, Starcraft 2 ist heute.

Die Installation:
Grundvoraussetzung neben den üblichen Ansprüchen ist diesmal ein Battle.net-Zugang, auf dem zahlreiche persönliche Daten gespeichert werden müssen. Viele kennen das Portal vielleicht schon von World of Warcraft.  Ein großes Pfui ist auch der Datenschutz, da Blizzard sich per AGB die Rechte an allem sichert, was der Spieler so im Battle.net treibt. Dazu gehören eigene Karten, Spielstände und nebenbei auch die privaten Nachrichten. Im Gegenzug dafür, bietet Blizzard aber auch Vieles, was eine derartige Plattform auch bieten sollte: Kostenlose Auto-Patches, Ranglisten, Achievements, spielübergreifende Chats und mehr.

Ein weiterer Nachteil dieses Zwangs ist auch die Einschränkung der Verfügbarkeit. Sollte die Server mal eine Frühstückspause einlegen oder man aufgrund von Zahlungsrückständen kein Internet haben (gut es gibt ja das W-LAN des Nachbarn), ist es nicht einmal möglich offline seine Kampagne fortzusetzen. Es besteht zwar die Möglichkeik sich als Gast anzumelden, ein Zugriff auf die Speicherdaten ist jedoch nicht möglich. Wer also gern auf dem Notebook im Zug, in der Arbeit oder in der Universität spielen möchte, sollte lieber gleich als Gast die Kampagne starten.

Das Gameplay
:
Die Missionen sind abwechslungsreich und auch auf dem Schwierigkeitsgrad „Normal“ schon ansprechend. Die Schlachten finden auf verschiedenen Umgebungen statt und es dreht sich natürlich um den Kampf Terraner gegen die Zerg. Auch die Protoss – eine geheime und hochzivilisierte Rasse – kommt in den einzelnen Missionen immer mal vor. Der Ein oder Andere mag jetzt kritisieren, warum es nur eine Kampagne für das viele Geld gebe, aber hier muss man Blizzard trotzdem loben. Die Story baut sich immer weiter auf und wird durch Videosequenzen und eigene Entscheidungen einfach zu einem beeindruckenden Gesamtkonzept: Es erwartet einen bis zu 29 Missionen mit knapp über 20 Stunden Spielspaß.

Dem nicht genug, hangelt man sich nicht wie bei manch anderen Strategiespielen von Mission zu Mission. Zwischen den Einsätzen befindet man sich auf der Hyperion, dem Schlachtschiff von Raynor. Dort kann man Forschungen betreiben, seine Einheiten aufrüsten und neue Söldner rekrutieren. Wem das nicht reicht, der kann sich in der Schiffbar Nachrichten anschauen, einer nackten Nachtelfe beim Tanzen zuschauen oder aber an einem Arkade Spielautomat „The Lost Viking“ ballern.

Fans von Starcraft 1 werden zahlreiche Einheiten und Gebäude wiedererkennen. Auch in Starcraft 2 bleibt Blizzard vielen Elementen treu, so dass erfahrene Starcraft-Spieler hier keinerlei Schwierigkeiten haben werden. Es gibt vereinzelte Neuerungen bei Gebäuden und Einheiten, alles in allem bleibt es beim Alten. Sammel mehr Rohstoffe als der Gegner, baue Einheiten, flieg / reite / fahre los und zeige deinem Gegner mit einem Lächeln auf den Lippen, dass er gerade ausgelöscht wird. Neu sind z.B. kleinere Mineralien- und Gas-Container, die beim Einsammeln sofort euren Ressourcen hinzugefügt werden.

Für jeden erfolgreichen Einsatz erhaltet Ihr Credits, die ihr später für Verbesserungen eurer Truppen ausgeben könnt. Natürlich gibt es mehr Möglichkeiten als Kohle, ihr werdet euch also entscheiden müssen.

Das Balancing:
Hier sieht man einmal mehr, was Blizzard wirklich erstklassig beherrscht. Immer wieder wurde etwas verändert und angepasst. Dies war sicherlich auch ein Grund für die ständigen Verschiebungen und Verzögerungen bis zum endgültigen Erscheinen von Starcraft 2. Jede Rasse hat ihre eigene Taktik, spezielle Einheiten und jede Einheit hat spezielle Stärken und Schwächen. Es reicht nicht, Ressourcen zu sammeln, ein Mutterschiff zu bauen und schon hat man gewonnen. Es ist stets erforderlich bestimmte Kombinationen von Einheiten zu bauen um eine Schlacht wirklich gewinnen zu können. So wird der Multiplayer zu einem echten Erlebnis und Dauermotivator.

Grafik- und Soundtechnisch gesehen bietet Starcraft 2 keine Neuerungen. Die Grafik ist natürlich gegenüber dem 1. Teil grandios, ist aber letzten Endes nicht mehr zeitgemäß. Kein Anti-Aliasing und auch kein DirectX 11 – Schade. Die Effekte der Waffen und Explosionen sind trotzdem sehr schön. Der Sound ist erstklassig: Stimmige Hintergrundmusik, lockere Sprüche mit Anspielungen auf den ersten Teil, hervorragende Sprecher und wirkungsvolle Soundeffekte lassen einen sofort verstehen, wo Blizzard nicht gespart hat. Auch die Lokalisierung für den deutschsprachigen Raum ist wirklich gut gelungen.

Ein kleines Problem ist allerdings die Performance, die bei dem Spiel jedoch nicht so vorbildlich ist. In verschiedenen Foren beschreiben zahlreiche Leute über Probleme mit ihren Grafikkarten und trotz qualitativ hochwertiger Karten gibt es bei normalen Spielen eine Rate von weniger als 35 FPS. Auch die langen Ladezeiten der Missionen empfinde ich trotz eines nagelneuen Computers als störend. Hier könnte man per Patch noch nachbessern!


Das Fazit von: Xthonios

Xthonios

Ein würdiger Nachfolger! Dieser Satz entsprang meinen Gedanken nach zahlreichen Stunden im Single- und Multiplayer. Die Story macht einfach Spaß auf mehr, man eifert mit seinen Einheiten mit, die Hintergrundmusik und die Atmosphäre greifen insgeheim in die eigenen Synapsen und lassen einen schnell die Zeit vergessen. Die eher vorsichtigen Neuerungen und dezenten Veränderungen sorgen auf Anhieb wieder für das vertraute Starcraft-Gefühl. Negativ dagegen ist der Zwang zum Battle.net Account und die damit verbunden Einschränkungen – Schutz vor Piraterie hin oder her. Wer viele schlaflose Nächte und Multiplayerspaß erleben möchte, dem empfehle ich Starcraft 2 wärmstens. Von mir gibt es für das Spiel 8.5 / 10.


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positiv negativ
  • Stimmige Atmosphäre
  • Tiefgreifende Story
  • Lebendige Welt
  • Beeindruckende Kampagne
  • Erstklassige Lokalisierung
  • 1A Balancing
  • Multiplayer garantiert Spielspaß
  • Battle.net Zwang
  • Ohne Internet kein Zugriff auf Profil / Speicherstände
  • Grafik nicht zeitgemäß
  • Kein DirectX 11 / Fehlendes Anti-Aliasing
  • Performance unausgewogen





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