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Syndrome

Publisher: Avanquest
Entwicklerstudio: Camel 101, Bigmoon Entertainment
Genre: Survival Horror
Sub-Genre: First Person
Art: Midprice
Erscheinungsdatum: 06.10.2017
USK 18

Syndrome   16.12.2017 von LorD Avenger

Einsam und verlassen erwacht man auf dem riesigen Raumschiff Valkenburg, nur um auf Leichen und blutrünstige Monster zu treffen, die sich in den engen Gängen tummeln...

 

Schon nach wenigen Minuten Spielzeit merkt man, dass Syndrome gerne eine Mischung aus Dead Space und Doom wäre, allerdings mit eindeutigeren Tendenzen zu ersterem. Beengte Raumschiffgänge, unheimliche Geräusche von nah und fern, keinen Menschenseele weit und breit, nur noch Tagebucheinträge von längst Verblichenen und darin ist sogar die Rede von einem Artefakt, das wohl der Auslöser der ominösen Katastrophe gewesen sein soll - die Dinger sollte man also wirklich lieber liegen lassen, wenn man sie findet, so viel Unheil wie sie schon in den diversesten Medien mit sich gebracht haben...

 

Schwächen - der längste Absatz

 

Von großartigen, atmosphärischen Spielen wie Dead Space unterscheidet sich Syndrome allerdings immer noch gewaltig, vor allem grafisch. Nicht ganz so schlimm wie in Outcast, aber immer noch signifikant, haben wir hier eine Grafik, die weit mehr nach PlayStation 2 als nach PS4 aussieht - und dieses Mal handelt es sich nicht um das Remake eines 90er-Jahre-Spiels, sondern einem kaum ein Jahr alten, ursprünglichen PC-Titel. Die Texturen sind sehr grob sowie detailarm und wirken dadurch glatt unscharf, mal ganz davon abgesehen, dass es ohnehin nicht viel zu entdecken gibt. Hier und da leuchtet ein Textdokument auf einem Tisch oder eins von den äußerst rar gesäten Items auf, darunter spärliche Munition oder kaum häufiger auftretende Lebensmittel, wie Donuts, Hamburger oder Milchshakes (Weltraumkost halt...) - die allerdings so wenig Energie auffüllen, dass man mehr als 5 davon verzehren muss, um die eigene Leiste wieder voll zu kriegen. Dummerweise leert sie sich viel schneller, als dass man sie wieder auffüllen kann, denn herumliegende Stromkabel und undichte Gasrohre verletzen einen mehr als ein Cheeseburger wieder gutmachen kann - ganz zu schweigen davon, wenn endlich die ersten Gegner auf den Plan treten und die ganze Geschichte nahezu unspielbar wird. In den ersten Spielstunden ist man nämlich mit nichts anderem bewaffnet als einer großen Rohrzange und muss Konfrontationen im Nahkampf suchen, die man selbst bei den einfachsten Gegnern schlichtweg nicht unbeschadet überstehen kann, außer man nutzt Glitches - aus einem für Feinde unzugänglichen Lüftungsschacht zu schlagen z.B. funktioniert hervorragend, weil die KI (Künstliche Intelligenz) verhältnismäßig miserabel ist. In Dead Space würden die Gegner ihrerseits in Lüftungsschächten verschwinden und irgendwo anders überraschend wieder auftauchen, hier stehen sie nur hilflos vor der Öffnung herum und warten. Die beste Lösung erscheint mir aber stets zu sein, Kämpfen - soweit es die engen Gänge zulassen - komplett aus dem Weg zu gehen, indem man einfach davonläuft. Viele Gegner geben die Verfolgung irgendwann auf und dann sollte man nur nicht vergessen, dass sie immer noch auf einem der 8 Decks unterwegs sind. Ihre Bewegungsanimationen erinnern übrigens auch wieder ganz stark an die PlayStation 2-Ära oder einfach ein Spiel, dass entweder mit wenig Zeit, wenig Knowhow oder einfach nur wenig Lust erstellt wurde. In einer Sequenz trennt man einer Leiche auch die Hand ab - ganz davon abgesehen, dass keine Blutlache auf dem Boden auftaucht, kann man sich den Stumpf auch aus geduckter Haltung heraus ansehen und bewundern, dass der Leichenarm offenbar nur aus einer papierdünnen Hülle ohne Inhalt besteht. Überhaupt sieht jede einzelne der zahlreichen herumliegenden Leichen aus wie eine steife Dummypuppe, dich nicht mehr nur leblos ist, sondern offenkundig auch nie lebendig war.

 

Story

 

Die Story kommt auch nicht richtig ins Rollen, da es keine Einführung gibt und man mit anderen Charakteren, ähnlich wie bei Dead Space, erst einmal nur über Funk kommuniziert. Viel erfährt man von denen aber auch nicht, bekommt lediglich lästige Aufgaben, für die man von einem Ende des Decks zum anderen laufen muss und im schlimmsten Fall sogar via Aufzug auf ein anderes gelangen soll, was einen furchtbar langen Ladebildschirm erfordert - den man übrigens auch jedes Mal ertragen muss, wenn man stirbt. Checkpoints gibt es leider auch nicht, sondern nur manuell zu nutzende Speicherpunkte, die sich ebenfalls ähnlich wie in Dead Space gestalten.

 

Bildergalerie von Syndrome (5 Bilder)

Bugs

 

Neben dem furchtbaren Gameplay, das einem nicht einmal zu springen erlaubt, wird das Spiel weiterhin unspielbar gestaltet durch viel zu zahlreiche Bugs und Glitches. Mehr als einmal musste ich das Spiel neustarten, weil es keinen anderen Ausweg gab - entweder öffnete ich einen Schrank und steckte dann plötzlich hinter selbigem fest oder ich kam nicht mehr aus der Monitoransicht eines Terminal heraus oder der Aufzug, den ich benutzen musste, war abgeschlossen oder oder oder...


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Wenn ihr dieses Jahr nicht artig wart und euch zu Weihnachten Dead Space wünscht, dann könnte es sein - je nachdem wie sadistisch euer Weihnachtsmann veranlagt ist - dass ihr Syndrome unter dem Baum findet. Grafik, die aussieht, als würdet ihr durch eine zu starke Brille gucken und es noch eine Verbesserung wäre, wenn ihr überhaupt nichts mehr sehen würdet. Eine aus anderen Geschichten zusammengeklaubte, sehr dünne Geschichte, die einen mit ihren Aufgaben immer und immer wieder von einem Ende des Schiffs zum anderen schickt durch Räume, die nicht nur grausam aussehen, sondern zu 75% auch leer und nutzlos sind. Auch die Gegner sehen nicht liebevoller gestaltet aus, bewegen sich wie in Leichenstarre und der Nahkampf ist so furchtbar, dass man bessere Überlebenschancen hat, wenn man einfach wegläuft - denn wenn man im Spiel stirbt, könnte es passieren, dass man während der Ladezeit auch vor dem Bildschirm an Altersschwäche verendet.


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positiv negativ
  • Düstere, beklemmende Atmosphäre
  • Lausige Grafik
  • Schreckliches Nahkampf-Gameplay und die ersten Stunden ohne Schusswaffe
  • Langweilige Umgebung mit zu vielen leeren Räumen
  • Missionen scheuchen einen grundsätzlich von einer Seite zur anderen
  • Story nicht der Rede wert
  • Kein Checkpoint-System
  • Ellenlange Ladezeiten
  • Storymodus nicht VR-kompatibel, lediglich ein Survival-Modus





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