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Tekken Tag Tournament 2
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BEWERTUNG |
29.10.2012 von TorstenIm Genre der Beat´em ups bekommen Grundsatz-Diskussionen ähnlich viel Futter wie im auf ewig zweigeteilten Fifa-/PES-Lager. Ist nun Dead or Alive besser als Streetfighter oder ist Mortal Kombat und Blazblue nicht doch besser? Alles Quatsch sagt eine andere Fraktion, die ihrerseits Tekken treu die Fahne hält. Und selbst innerhalb des Tekken-Lagers gab es Zwietracht, denn die vorangegangenen Serien-Teile waren alles andere als eine klassenübergreifende Erlösung für virtuelle Kämpfer. Es hagelte Kritik. Kritik, die nun mit Tekken Tag Tournament 2 vom Tisch gefegt werden soll. Ring frei!
Grundsätzlich hat auch weiterhin die Verwendung des „alten“ und bereits bekannten Kampf-Systems Bestand. So werden mit jeweils einer Taste für jede Extremität mit zusätzlich bedienter Pfeiltaste Schläge wie Tritte ausgeführt. Je nach Kämpfer sind durch Aneinanderreihung einzelner Angriffe bis weit über 150 verschiedene Kombinationen möglich. Die Befehlsliste ist größtenteils aus Tekken 6 übernommen, sodass sich Fans nicht umstellen müssen. Allerdings mussten einige Angriffe durch das Tag-Team-Element umgestrickt werden. Denn, so verrät es bereits der Name, in Tekken Tag Tournament 2 gehen nicht nur Solisten an den Start. Es ist selbstverständlich aber auch nach wie vor möglich nur einen Kämpfer zu steuern. Sollte dieser dann gegen ein Team antreten, so erhält der Solist einen Bonus auf seine Lebensenergie und seine Kampfkraft. Im Team wird der zweite Kämpfer auf Tastendruck hinzugezogen. Dabei ist es neben dem „normalen“ Wechsel auch möglich einen gemeinsamen Tag-Team-Angriff zu starten. Bei einem „Air-Juggle“ versuchen beide Kämpfer den Gegner mit unaufhörlichen Angriffen in der Luft zu jonglieren. Reichhaltiger Schaden und entsetzte Miene des Gegners inklusive. Entgegen der Vorgehensweise anderer Arcade-Prügler ist im Übrigen das Match vorbei, sobald einer der beiden Kämpfer K.O. geht, ein automatischer Wechsel findet dann nicht mehr statt. So sollte der Leiste mit der Lebensenergie stets ein wachsames Auge gelten.
Eine spaßige Version eines Tutorials ist das Combot-Training. Hier übernimmt der Spieler die Kontrolle über eine mechanische Marionette und absolviert nacheinander grundlegende Übungen bis hin zu fortgeschrittenen Kampf-Techniken. So lernt der Kämpfer spielend das Kampf-System, während spitze Kommentare der „Ausbilder“ untereinander für mit Schmunzeln zu quittierende Begleitunterhaltung sorgt. Besonders motivierend ist zudem, dass mit erspielten Credits neue Angriffe freizuschalten sind. Diese sind nicht fest vorgegeben oder an einen einzelnen Kämpfer gebunden, schließlich handelt es sich bei dem Combot um eine programmierbare Maschine. So stellen ausdauernde Spieler einen Roboter zusammen, der sich aus einem bunten Potpourri der beliebtesten Angriffe aller Kämpfer bedient. Einziger Wermutstropfen des Spiel-Modus ist die fehlende Möglichkeit einzelne Übungen zu überspringen. Hapert es an einem Angriff, oder ist wieder einmal ein Boss-Kampf zu schwer, so geht das Übungsprogramm partout nicht weiter.
Das aktuelle Tekken ist nicht nur ein großartiges Spiel, es sieht auch großartig aus. Die abwechslungsreichen Charaktere duellieren sich vor detaillierten und kunstvoll in Szene gesetzten, geradezu malerischen Hintergründen. Dabei sind die Unterschiede einiger Sets nicht nur optischer Natur, denn einzelne Arenen lassen auch „Wallbreaks“ zu, bei denen Spieler mit heftigen Angriffen mal eben durch die Decke auf ein tiefer gelegenes Plateau krachen, Schadens-Bonus inklusive. Einige Animationen wirken noch immer etwas hölzern und abgehackt, wobei natürlich die Bewegungen der hölzernen Puppe Mokujin absichtlich so aussehen, doch insgesamt gesehen macht das Spiel im Vergleich zu seinem Vorgänger wieder einen weiteren Schritt voraus. Besonders schick sind die Blessuren, die einige der Kämpfer während der Kämpfe davontragen. So geht die adrette Nina noch in einem schicken Kleid in den Kampf, welches einige Trefferspuren später schon deutlich mehr Haut offenbart. Ärgerlich ist allerdings, dass beim aktuellen Tekken die Finishing-Replays entfernt wurden. War es doch gerade diese Zurschaustellung des alles entscheidenden letzten Angriffs, die hämische Schadensfreude in die Gesichter der Sieger gezaubert hatte. Die sonst sehr flüssige Bildrate geht zudem bei aktiviertem „Motion blur“ (Bewegungsunschärfe) öfter mal in die Knie. Die Kampfgeräusche sind gewohnter Standard, wohingegen der Soundtrack – leider ebenso gewohnter – nerviger Natur ist. Das Fazit von: Torsten
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