Mit „Toy Story Mania!“ erscheint für Nintendo Wii und Windows PC eine Minispielsammlung, die lose auf dem Disney/Pixar-Kinofilm „Toy Story “ und den 4D-Attraktionen, die 2008 im Disneyland Resort- bzw. Walt Disney World Resort in Betrieb genommen wurden basiert. Ob das wieder eine öde Lizenzverwurstung ist oder wirklich Spaß macht, erfahrt ihr hier.
„Toy Story“ war der erste vollständig computeranimierte abendfüllende Kinofilm und hat richtig gut unterhalten. Die Geschichte rund um den Cowboy Woody und den Space Ranger „Buzz Lightyear“ ist einfach sehr liebevoll von den Pixar-Studios inszeniert worden und hat nicht nur Kinderherzen im Sturm erobert. Im Walt Disney World Resort wurden themenbasierte 4D-Attraktionen mit den Hauptcharakteren des Films gebaut, da wurde es doch jetzt mal Zeit für eine Umsetzung als Videospiel.
Entweder alleine oder bis zu vier Leuten können sich bei dem Spiel um die Jagd nach Punkten in insgesamt 28 jahrmarktähnlichen Spielen um den PC oder die Wii scharen. Pro Spiel könnt ihr im sogenannten Story-Modus bis zu fünf Ziele erreichen, von denen ihr je nach Spielart 1-2 erreichen müsst, um weiterzukommen. Wer sich die meisten Punkte verdient hat, hat die Runde gewonnen. Welche Geschichte der Story-Modus aber erzählen soll, hat sich mir leider nicht so ganz erschlossen. Es werden zu Beginn kurze Einspieler gezeigt, die jedoch nicht zusammenhängen. Aber gut, es geht hier ja nicht um die Oscars, wir wollen ja zocken!
Die meisten der Minispiele fühlen sich wie Schießbuden-Simulationen an. Ich erklär euch das am besten einmal an einem für das Spiel typischen Minigame. Beim „Tontaubenschießen“ ist die Steuerung sehr einfach: Ihr steuert mit der Maus ein Fadenkreuz. Mit einem Klick auf die linke Maustaste wird dann ein Ball geworfen. Eure Ziele sind hier Teller mit Punktzahlen, die zum Beispiel von Spielzeugpanzern abgefeuert werden oder von Flugzeugen abgeworfen werden. Eure Aufgaben sind es nun mindesten 20.000 Punkte zu erreichen, 2 Teller mit 5.000 Punkten, 3 mit 4.000 und 4 mit 2.000. Zusätzlich müssen am Spielende so viele Teller getroffen werden, dass besondere 5.000-Punkte-Teller dabei rauskommen. Wie man diese Spielziele erreicht ist klar: Mit einer linken Mausklickkorgie, man hämmert einfach auf die arme Maustaste, bis sie glüht.

Ein bisschen anderes Spielprinzip gibt es bei einer Runde „Schmetterlingspicknick“. Hier muss man im „Arkanoid“ – Stil mit einer Art Schläger am unteren Bildschirmrand einen Ball so abprallen lassen, dass er auf der Spielfläche eine Blume mit Blättern trifft, die nach dem Aufprall verschwinden und Punkte geben. Wenn alle Blätter getroffen wurden, geht’s in die nächste von bis zu fünf Runden. Auch hier muss man wieder eine bestimmte Punktzahl erreichen, um in die nächste Runde zu kommen.
Wenn man es schafft alle Ziele eines Minigames im Story-Modus zu erreichen, wird dieses für das „Freie Spiel“ freigeschaltet. Hier kann man dann auch einzelne oder selber zusammenstellbare Minigame-Sammlungen erstellen. Zusätzlich gibt es am Ende des Story-Modus noch sogenannte Preis-Tickets, mit denen man dann im Shop Sammelobjekte wie Sticker-Alben und dazu passende Sticker kaufen kann oder auch einzelne Spiele freischalten kann, wo man nicht alle fünf Ziele erreicht hat. Als Besonderheit kann man hier auch 3D-Spiele kaufen, mit der man bestimmte Attraktionen plastischer erleben kann. In der PC-Version ist leider keine 3D-Brille beigelegt, was ich nicht ganz nachvollziehen kann, da man so etwas nicht unbedingt daheim rumliegen hat.
„Toy Story Mania!“ kann zwar ein paar Plus-Punkte für die netten Charaktere sammeln, aber bei der Langzeit-Motivation hapert es gewaltig. Die Spielchen ähneln sich doch oft ziemlich. Ich habe bestimmt mehrere LKW-Ladungen Teller in den wenigen Stunden abgeschossen, das hätte für tausende Polterabende gereicht! Nette Ideen sind auf jeden Fall auch dabei, ich hatte schon meinen Spaß, aber in der Summe reicht es leider nicht für mehr als 2-3 Spielsessions lang Fun haben.
Grafisch geht das Ganze in Ordnung, die Comic-Grafik ist niedlich, wenn auch ein bisschen steril. Manchmal werden auch kleine Videos eingespielt, die die Stimmung ein wenig aufhellen sollen. Aber leider ruckelts hier trotz ordentlicher Hardware ein wenig und die Pixel wurden ein bisschen zu grob aus dem Pixelschinken geschnitten. Die Steuerung auf dem PC ist okay und sehr kindergerecht: Man braucht meistens nur die linke Maustaste und ein bisschen Feingefühl zur Steuerung. Aber wieso zum Henker muss man bei fast jedem Minispiel zum Schluss eine Mausruckelorgie (Links-Rechts-Links-Rechts…) einbauen, bei der eine Sehnenscheidenentzündung/Tennisarm/Repetitive Strain Injury vorprogrammiert ist.

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