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Tully
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BEWERTUNG |
05.10.2018 von MarSBereits im Jahr 2007 haben der Regisseur Jason Reitman und die Drehbuchautorin Diablo Cody mit ihrer Dramödie Juno gezeigt, dass sie ein gutes Team sind, was sie 2012 mit Young Adult erneut unter Beweis stellten. Folgt nun mit der dritten Zusammenarbeit und gleichzeitig der dritten Dramödie sowie zweiten Kooperation mit Charlize Theron der dritte Streich...?
Inhalt
Marlo (Charlize Theron) ist die Mutter von zwei Kindern und erwartet ihr drittes, dieses Mal ungeplantes Kind. Während sich ihr Mann Drew (Ron Livingston) meist um ihre Tochter kümmert, fordert ihr Sohn Jonah ihre gesamte Aufmerksamkeit, da er eine bisher nicht diagnostizierte Entwicklungsstörung hat. Kurz vor der Geburt ihrer zweiten Tochter Mia bietet Marlos Bruder Craig (Mark Duplass) seiner Schwester an, für eine Nacht-Nanny zu bezahlen, doch zunächst weigert sich Marlo, einen Fremden in ihr Haus zu lassen. Als sie jedoch einem Zusammenbruch nahe ist und Jonah auch noch aus seiner momentanen Vorschule fliegen soll, entscheidet sich Marlo doch dazu, die Nanny zu kontaktieren. Und tatsächlich, die junge, offenherzige Tully (Mackenzie Davis) schafft es nicht nur, Marlo zu entlasten, sondern bringt auch neuen Schwung in ihr Leben...
Das Leben von Eltern, vor allem von Müttern, ist extrem hart. Tully zeigt diese alltägliche Härte in all ihren Facetten und kann dabei auf die erneut großartige schauspielerische Leistung von Charlize Theron bauen, die sich mal wieder nicht zu schade ist, Mut zur Hässlichkeit zu beweisen. Dabei geht der Film sehr gefühlvoll vor und kombiniert Problematiken und alltägliche Themen, mit denen sich alle Eltern sofort identifizieren können, mit subtil eingesetztem, selbstironischem und teilweise schwarzem Humor, der das Geschehen immer wieder auflockert. Gleichzeitig setzt der Film damit auch ein Denkmal für alle Mütter, die mit einer beinahe unmenschlichen Geduld und Aufopferungsbereitschaft ihren 24-Stunden Vollzeitjob absolvieren, und dabei trotz allem so gut es geht noch gute Miene zum anstrengenden Spiel machen. Mit der Ankunft der titelgebenden Nanny wechselt Tully dann Stück für Stück seinen Fokus und präsentiert darauf folgend eine Geschichte um die Freundschaft zweier völlig unterschiedlicher Frauen, die sich gemeinsam Halt geben und dank gegenseitiger, vor allem mentaler Hilfe ein neues Lebensgefühl entwickeln. Was tatsächlich hinter dieser Freundschaft steckt und wohin die Reise letztendlich führt, das sei an dieser Stelle nicht verraten, denn eben dieser Punkt sorgt für einen absolut überraschendes und unerwartetes Finale, welches einen großartigen Schlusspunkt setzt und gleichzeitig genau den Nerv des Zuschauers trifft.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray liefert ein sauberes Bild mit angenehm warmer Farbgebung und gutem Kontrastverhältnis sowie ordentlicher Schärfe, die jedoch noch Luft nach oben aufweist. Der Schwarzwert ist gut, jedoch nie wirklich satt. Während einigen Unterwasseraufnahmen ist leichtes Banding auszumachen. Die Tonspur zeigt sich trotz der dialogorientierten Inszenierung sauber abgemischt und mit guter Dynamik. Vor allem der Soundtrack weist eine unerwartete Räumlichkeit auf, während Effekte kaum bis gar nicht genutzt werden. Die Sprachausgabe ist stets klar und differenziert ortbar. Cover & Bilder © ... Das Fazit von: MarS
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